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Knurren und Schnappen!

geschrieben von Christine(YCH) 
Knurren und Schnappen!
05. August 1998 11:58

Hallo,

ich habe ein Problem mit einer meiner beiden Husky-Hündinnen, vielleicht weiß wer Rat.

Wenn's das Wetter erlaubt und es nicht zu heiß ist, gehe ich mit beiden Hunden auf ein Feld zum Laufen und zum Buddeln nach Mäusen. Nun passiert es öfters (da beide immer angeleint sein müssen), daß die Leine zwischen die Pfoten gerät. Als ich nun mit einer von beiden (Bessy) beim Laufen war - war dies wieder der Fall, und ich rief "stop", wir blieben stehen - und ich wollte die Pfote über die Leine heben - da knurrte sie mich an und schnappte nach meiner Hand. Ich wußte nicht, wie ich darauf reagieren sollte - also, ich habe eigentlich gar nichts getan und nur verwundert und doch ziemlich erschrocken geschaut. Sie macht das jetzt übrigens öfter. Was könnte der Auslöser dafür sein??? Ist sie vielleicht einfach nur "schlecht aufgelegt" und will ihre Ruhe haben???

Vielleicht weißt jemand eine Antwort - ich wäre sehr dankbar, da ich doch ziemlich ratlos bin.

Liebe Grüße
Christine, Bonna und die etwas mürrische Bessy!


05. August 1998 14:39

Hallo Christine,
nach allem, was ich bei Yorkies so gelernt habe würde ich spontan sagen, daß es sich um ein Dominanzproblem handelt, es sei denn Bessy hat sich die Pfote verletzt, vielleicht ohne daß Du es merken konntest und die Berührung verursacht ihr Schmerzen. Andernfalls aber solltest Du unbedingt Deine Position als Rudelführer festigen und IMMER vor Bessy durch eine Tür gehen, sie aus dem Weg scheuchen, wenn sie Dir in selbigem liegt, ihr das Futter während des Fressens kurz wegnehmen und wieder hinstellen, verstärkt Gehorsam üben und usw. usf. Sonst tanzt sie Dir demnächst auf der Nase rum, vor allem, wenn Du jetzt mit Unsicherheit reagierst. Wenn Du Dir nicht sicher bist, wie Du Dich verhalten sollst, wende Dich lieber an einen Hundeverein in Deiner Nähe und such Dir qualifizierte Hilfe. Nicht angebracht sind in einer solchen Situation (und auch in keiner anderen) Gewalt, Schläge o. ä., aber das hast Du ja bestimmt im Forum schon öfter gelesen. Es gibt viele Hundehalter, die bei Dominanzproblemen die gewaltsame Unterwerfung des Hundes empfehlen, doch der Erfolg dieser Methode ist so viel ich weiß äußerst zweifelhaft.
Ich hoffe, DU kannst mit meinem Ratschlag etwas anfangen,
viel Glück,
Susan

06. August 1998 06:00

Hallo Susan,

vielen Dank für Deine Antwort!

Ich denke auch, daß es sich um ein Dominanzproblem handelt, denn an der Pfote hat sie sich nicht verletzt - da konnte ich nichts finden (denn wenn man sie streichelt und sie sich auf den Rücken legt, dann man sie ohne weiters untersuchen, da knurrt sie nicht!).

Ich werde wirklich versuchen, Deinen Rat zu befolgen, ich hoffe, es gelingt mir auch. Gestern waren wir wieder mal spazieren und meine Schwester hatte Bessy, die Leine natürlich wieder mal unter den Pfoten und meine Schwester wollte nun die Pfote drüberheben - da knurrte
sie zwar nicht gleich doch drehte den Kopf schnell her - so als würde sie eben gleich zuschnappen. Meine Schwester war auch total überrascht!

Komisch ist es, daß sie es zuvor nie gemacht hat - warum verhält sich Bessy nun so? Gibt's denn dafür eigentlich eine Erklärung?

Nein, Gewalt würde ich sowieso nie bei einem Hund anwenden - das würde mir selbst viel zu weh tun - das könnte ich gar nicht. Ich weiß aber leider, daß es viele, viele Hundebesitzer gibt, die es so machen.

Ich hoffe, daß es mir gelingen wird, aus Bessy wieder die "alte" zu machen!

Liebe Grüße
Christine



06. August 1998 06:19

Hallo Christine,

Du kannst davon ausgehen, daß Dein Hund sofort merkt, wenn Du unsicher bist. Sobald Du solche Sachen wie schnappen und knurren duldest, hat er schon wieder ein Stück Dominanz gewonnen und wird es immer wieder versuchen. Ein Hund testet immer, wie weit er gehen kann. Hat er das Gefühl, daß Du nicht in der Lage bist, das "Rudel" anzuführen, wird er es tun. Das ist völlig normal. In der Natur ist es bei den Wölfen ja auch so, daß der Wolf das Rudel anführt, der sich bei den anderen auch als Rudelführer durchgesetzt hat.

Wenn Du einem Hund nicht eindeutig seine Grenzen steckst, wirst Du immer wieder Ärger mit ihm haben. Ich habe bei meinem Hund jegliche Versuche in dieser Richtung im Keim erstickt, indem ich ihn sofort lauter und härter angesprochen habe und ihn irgendwelche Befehle habe ausführen lassen, damit er merkt wer das sagen hat. Ein oder zwei mal war es auch nötig, daß ich ihn mir schnappen und auf den Rücken legen mußte. Das war nicht einfach, aber ich habe es durchgezogen und ihn so lange liegen lassen, bis er nicht mehr versucht hat aufzustehen. Das war allerdings auch in der sogenannten Rüpelzeit von 10 Monaten, wo der Hund erst einmal lernen muß, daß er an letzter Stelle im Rudel steht.

Wenn Du jetzt knurren und schnappen durchläßt, wird er Dich im schlimmsten Falle irgendwann beißen.

Gruß, Anja

06. August 1998 07:42

Hallo Anja,

grinning smileyu kannst davon ausgehen, daß Dein Hund sofort merkt, wenn Du unsicher bist. Sobald Du solche Sachen wie schnappen und knurren duldest, hat er schon wieder ein Stück Dominanz gewonnen und wird es immer wieder versuchen.:

Das denke ich auch - ich muß Bessy das jetzt schnellstens abgewöhnen - denn es wird wirklich immer öfter!

: Ein Hund testet immer, wie weit er gehen kann. Hat er das Gefühl, daß Du nicht in der Lage bist, das "Rudel" anzuführen, wird er es tun. Das ist völlig normal. In der Natur ist es bei den Wölfen ja auch so, daß der Wolf das Rudel anführt, der sich bei den anderen auch als Rudelführer durchgesetzt hat.:

Das bedeutet also auch, daß ich irgendwas falsch gemacht habe, oder?

:Wenn Du einem Hund nicht eindeutig seine Grenzen steckst, wirst Du immer wieder Ärger mit ihm haben. Ich habe bei meinem Hund jegliche Versuche in dieser Richtung im Keim erstickt, indem ich ihn sofort lauter und härter angesprochen habe und ihn irgendwelche Befehle habe ausführen lassen, damit er merkt wer das sagen hat. Ein oder zwei mal war es auch nötig, daß ich ihn mir schnappen und auf den Rücken legen mußte. Das war nicht einfach, aber ich habe es durchgezogen und ihn so lange liegen lassen, bis er nicht mehr versucht hat aufzustehen. Das war allerdings auch in der sogenannten Rüpelzeit von 10 Monaten, wo der Hund erst einmal lernen muß, daß er an letzter Stelle im Rudel steht.:

Ja, mit lauter ansprechen usw. habe ich es dann auch gemacht, aber sie hörte nicht mal zu - sie tat so, als wäre nicht's gewesen. Die beiden werden übrigens jetzt im August 3 Jahre alt.

:Wenn Du jetzt knurren und schnappen durchläßt, wird er Dich im schlimmsten Falle irgendwann beißen.

Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät und ich kann das noch irgendwie ändern - obwohl ich ehrlich gesagt jetzt schon Angst habe, daß sie wirklich mal zubeißt!

Liebe Grüße
senden
Christine, Bonna und Bessy (die wohl nicht versteht, warum sie kein Rudelführer sein darf!)


06. August 1998 11:55

Liebe Christine,
:Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät und ich kann das noch irgendwie ändern - obwohl ich ehrlich gesagt jetzt schon Angst habe, daß sie wirklich mal zubeißt!
Es ist im Grunde nie zu spät, aber Du mußt bedenken, daß man bei einem Hund Autorität nicht künstlich aufbauen kann. Der Hund wird Deine Angst und Unsicherheit immer spüren, Du kannst sie ihm gegenüber nicht überspielen. Deshalb rate ich Dir nochmal dringend, Dich an einen Fachmann oder eine Fachfrau auf einem Hundeplatz zu wenden, die Dich ganz konkret und unmittelbar beraten können.
Viele Grüße,
Susan und Maxi