Grüß Dich, Attila,
: während die Hündin auf das Spiel mit ihm und nicht zuletzt auf mich fixiert ist)
Wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du die Hündin doch bereits erwachsen übernommen. Weißt Du denn, wie sie zuvor gehalten wurde? Ich frage das deswegen, weil gerade der Umgang mit Welpen ganz maßgeblich in der eigenen Welpenzeit geprägt wird. Hatte ein Hund während der eigenen Welpenzeit keinen ausreichenden Kontakt zu anderen Welpen, wird er als erwachsener Hund häufig unsicher oder gar aggressiv auf Welpen reagieren, denn diese verhalten sich ja noch gänzlich anders als ein erwachsener Hund. Vielleicht resultiert die Unsicherheit der Hündin ja aus mangelnder Erfahrung in der eigenen Jugendzeit. (Und deshalb ist auch wichtig, dass Du Deinem Welpen Kontakt zu Gleichaltrigen ermöglichst!)
: Mit einem Welpen, der in einem intakten Rudel aufwächst, bin ich aber vorsichtig. Wenn nämlich der Welpe einem Hund begegnet, der auf Welpen losgeht, und dabei verletzt wird oder einen Schock erleidet, kann ihn das für sein ganzes Leben zeichnen (Gebrauchshundekarriere ausgeträumt).
Richtig! Ich lasse Kontakt von Welpen auch immer nur zu solchen Hunden zu, die ich gut kenne und von denen ich weiß, dass sie mit Welpen umgehen können. Was nicht heißt, dass sie sich von dem Welpen alles gefallen lassen müssen - ein gut sozialisierter Hund wird einen Welpen auch mal ordentlich zurechtweisen, wenn er über die Stränge schlägt, und diese Erziehungsmaßnahme ist für seine Entwicklung sogar sehr wichtig.
Zur Sache mit den "Gebrauchshunde-Haltern": na, Du weißt ja, welchen Typus ich damit meine... Die Bemerkung bezog sich darauf, dass ich es so verstanden hatte, dass Du die Hündin übernommen hast und ich den Verdacht hege, dass sie zuvor vielleicht in "solchen" Händen gewesen ist.
Vielleicht erinnerst Du Dich noch daran, dass ich vor langer Zeit mal von meiner Schwägerin berichtete, die ihren DSH-Rüden (Vizelandesmeister in der VPG!) bereits im Alter von 4 Jahren an einen Schutz- und Wachdienst abgegen musste, weil er eine Gefahr für die Nachbarskinder geworden war. Kurz danach zog sein Nachfolger ein - wohlgemerkt als Welpe! Gelernt hatte meine Schwägerin leider aus der Sache mit dem anderen Rüden nichts - der neue wurde nach gleichem Schema "erzogen". Was soll ich sagen: auch er wurde vor zwei Monaten weitervermittelt (jetzt 4,5 Jahre alt), weil er so griffig geworden war, dass er von ihr in der Abt. C nicht mehr beherrschbar war. Es war halt von Anfang an nur Wert auf guten Anbiss gelegt worden, so nach dem Motto, das "Aus" kommt dann schon noch. Pustekuchen! Den Hund bekommt man nur noch mit der Brechstange vom Helfer ab... Ich könnte kotzen, bei soviel Unverstand! Meine Schwägerin hat seit 20 Jahren DSH und bildet sie auch schon so lange aus. Woran man sieht, dass auch jahrelange Arbeit mit Hunden keine Garantie für Wissen ist...
Gruß
Inge + BC