Spaziergänge werden zum Albtraum :: Hundeerziehung + Soziales

Spaziergänge werden zum Albtraum

von Cori(YCH) am 05. Dezember 2002 10:26

Hi Yorkies

Ich hoffe mein Posting wird nicht all zu lang ;o)...

Die Spaziergänge mit meiner Hündin (15 Montate) werden zum Albtraum...sie knurrt/bellt mittlerweile so gut wie jeden Hund an, den sie schon von weitem sieht...nach dem Hallo sagen, wenn ich sie rufe wird noch jedesmal frech hinterher gebellt...aus dem "hinterherbellen"

Zum Hintergrund:

Ich habe sie seit sie 11 Wochen ist, war mit ihr von Anfang an in der Welpengruppe, dann in der Junghundeschule und seit kurzem arbeiten wir in der BH Gruppe.

Mit 14 Wochen wurde sie von einem grossen Hund gebissen später dann nochmals, seit dem hatte sie angst vor Hunden dieser Rasse.
Mittlerweile spielt es aber keine Rolle mehr ob Gross oder Klein (meine ist 36cm)ob bekannt oder nicht...es wird alles angeknurrt und angebellt...habe auch schon versucht mit Spielzeug sie irgendwie abzulenken, aber sie hat draussen kein Interesse an Spielzeug, schon gar nicht wenn ein Hund kommt...

Wenn es zum Spiel mit einem andern Hund kommt, knurrt und bellt sie auch ab und zu ziemlich heftig...

An den Wochenenden gehe ich spez. an Orte wo es viele Hunde hat und nehme meistens den Labrador meiner Eltern mit...da verhält sie sich dann nach ein paar Hundebegegnungen ruhiger...

Die Spaziergänge unter der Woche werden für mich aber langsam sehr unangenehm...was würdet Ihr mir raten? Wie soll ich dieses Problem angehen? Mittlerweile bin ich schon selber nervös wenn ich einen Hund sehe was sie ja auch merkt...

Vielen Dank für Eure Hilfe...

Liebe Grüsse Cori














von Maike(YCH) am 05. Dezember 2002 10:59

Hallo Cori,

meine Hündin hatte ein ähnliches Problem. Andere Hunde wurden verbellt oder sie hat sich hinterhergestürzt. Sobald sich der andere Hund dann aber für sie interessiert hat, hat sie sich "feige" hinter mich gestellt. Ich habe angefangen, sie bei Hundebegegnungen "abzulenken". Sie ist a) sehr verfressen und b) sehr verspielt. Sind wir einem anderen Hund begegnet, habe ich sie absitzen lassen und ihr entweder ein Leckerchen oder ihren Ball gezeigt und das ganze mit dem Kommando "mich anschauen" verbunden. Hat sie sich dann auf mich konzentriert ohne den anderen Hund zu beachten bzw. hinterherzurennen, hat sie die Belohnung (Leckerchen oder Ball) bekommen. Sie hat gelernt, dass andere Hunde eigentlich toll sind, da sie so zu Leckerchen oder Ball kommt. Mittlerweile ist sie ganz entspannt und ich kann sie gut - auch ohne diese Vorgehensweise zu anderen Hunden (Einverständnis des anderen Halters vorausgesetzt) lassen. Zwecks Training fügen wird aber dieses Leckerchen- oder Ballanschauen immer wieder in die Spaziergänge ein. Funktioniert übrigens auch, wenn meine Hündin z. B. Katzen o.ä. sieht - sie jagt seither nicht mehr hinterher, da ihr Leckerchen/Ball einfach wichtiger ist.

Vielleicht ist das für Deine Hündin eine Möglichkeit. Viel Erfolg!

Maike

von Cori(YCH) am 05. Dezember 2002 11:35

Hi Maike

Vielen Dank für Deine Antwort...

: Ich habe angefangen, sie bei Hundebegegnungen "abzulenken". Sie ist a) sehr verfressen und b) sehr verspielt. Sind wir einem anderen Hund begegnet, habe ich sie absitzen lassen und ihr entweder ein Leckerchen oder ihren Ball gezeigt und das ganze mit dem Kommando "mich anschauen" verbunden.

Das mitem Ablenken habe ich auch versucht...das hat auch ein paar mal für ganz kurze Zeit geklappt...bis der Hund dann aber bei uns angekommen ist (die sind meistens noch gaaanz weit weg wenn meine das erste mal reagiert) kann ich sie nicht ablenken.

Leider ist sie nicht so Spielzeug interessiert draussen...das mit dem anschauen bin ich auch am üben (mit clicker) aber unter Ablenkung klappt es noch nicht...

War deine von Anfang an so verspielt? Könnte ich das irgendwie mit ihr üben...? Ich hab mal gehört dass man alle Spielsachen weg nimmt bis auf ein bestimmtes...und nur noch damit spielt bis sie richtig scharf ist darauf...was hälst du von dieser Idee?

Liebe Grüsse

von Antje(YCH) am 05. Dezember 2002 12:14

Hallo Cori,

ich kann Dich gut verstehen. Mir ist mal ein Rüde mehrfach in den ersten Lebensmnaten von anderen Hunden zusammengebissen worden. Anfangs war er bei Kontakt mit ähnlichen Hunden (Golden Retriever bzw. entsprechend aussehene Mixe) unsicher, mit zunhemendem Alter wurde er dann aggressiver. Nachdem ihn dann zwei freilaufende schwarze Mischlinge angegriffen haben war es dann ganz aus in Bezug auf andere Hunde...

Einer Gehirnwäsche wirst Du Deine Hündin nicht unterziehen können. Selbst wenn Du sie wiederholt mit anderen Hunden zusammenbringst und sie dabei positive Erfahrungen mit ihnen macht, genügt ein Vorfall, bei dem sie ein anderer Hund wieder angreift, und der Schlamassel beginnt von vorne. Ich sehe hier nur die Möglichkeit, sie in den Gehorsam zu nehmen. Was sie sich dabei denkt ist ihre Sache, aber wenn Du sagst "Platz" oder "Hier", dann muß das auch "Platz" bzw. "Hier" bedeuten, egal ob ein andere Hund des Weges daher kommt oder ein rosa Elefant vorbeifliegt. Dann werden die Spaziergänge auch wieder weniger streßig für Dich und letztendlich auch für Deine Hündin.

Viele Grüße

Antje

von Nadie(YCH) am 05. Dezember 2002 12:13

Hallo Cori!

Das hört sich für mich sehr danach an, als ob Deine Hündin sehr unsicher bei Hundebegegnungen ist. Zumal Du schreibst, daß sie zweimal in einem sehr frühen Alter gebissen wurde. Ich kenne da nicht die Umstände, aber die Vorfälle haben Deine Hündin sicherlich stark verunsichert.
Vermutlich bellt sie nun die anderen Hunde an, um im Vorfeld zu zeigen, wie mutig sie ist (um ihre Unsicherheit zu überdecken).
Du schreibst, daß sie nach einigen Gängen mit dem Labrador Deiner Eltern ruhiger wird. Das liegt daran, daß sie sich in seiner Nähe sicherer fühlen als alleine, und sich an ihm orientieren kann.

Ich würde an Deiner Stelle öfter zusammen mit dem Labbi gehen, und wenn Du mit ihr alleine gehst, gezielt super tolle, positive Sozialkontakte suchen. Vermeide Begegnungen, die Deine Hündin in ihrer Unsicherheit bestärken, sondern "organisiere" ihr Kontakte, bei denen sie merkt, daß ihr nichts passiert. Je länger sie angenehme Sozialkontakte hat, desto mehr wird sie ihre Unsicherheit abbauen, und dann wird ihr "Anbellen" auch nicht mehr nötig sein.


Ich habe auch so eine kleine "Bangebüx" (10 Montate), und habe diese Ratschläge hier im Forum bekommen.
Nun halte ich mich ganz strikt daran, meiner Hündin tolle, entspannte Sozialkontakte zu bieten und ihr Selbstvertrauen in diesen Begegnungen aufzubauen. Um Hundegruppen und draufgängerische, wilde Hunde mache ich solange einen Bogen, bis sie selbstbewußt genug ist um damit entspannter umgehen zu können.

Zusätzlich würde ich Dir auch den Rat mit dem Spielzeug geben (um den Anblick eines fremden Hundes mit etwas Tollem zu verbinden, man kann ja nicht imemr Kontakt herstellen), aber du schreibst ja, daß es sie nicht interessiert. Wie wäre es mit Fleischwurst? Reserviert für die Momente, in denen sie einen anderen Hund sieht und noch nicht gebellt hat. Lenk sie damit ab, nimm ein Stückchen Wurst in die Faust und lasse sie daran herumschnuppern bis Du es ihr gibst. Oder mach eine kleine Übung, die sie gut kann und gib ihr dann die Fleischwurst.
Somit verbindet sie dn Anblick eines andern Hundes mit Spaß und leckerer Wurst, und Du bist auch entspannter, weil Du Dich auf etwas anderes konzentrierst als ihr mögliches Bellen.

Hoffentlich konnte ich Dir ein wenig helfen,
viele Grüße,

Nadie

von Nadie(YCH) am 05. Dezember 2002 13:11

Hallo Antje!

Es tut mir sehr leid für Deinen Hund, daß er so schlechte Erfahrungen machen mußte.
Ich bin trotzdem der Meinung, daß es jetzt ganz wichtig ist, das Selbstbewußtsein über positive Kontakte wieder aufzubauen. Und das hat auch nichts mit Gehirnwäsche zu tun!
Es ist ja nicht nur unbedingt die Frage, OB es einen negativen Vorfall gibt, sondern WIE ein Hund damit umgeht. Wenn ein selbstsicherer Hund, der 30 andere Hunde überwiegend als nett, positiv und entspannt kennengelernt hat, von einem 31. anderen Hund angegangen wird, dann kann er sich sicherlich schneller davon erholen und den Vorfall eher besser wegstecken, als ein Hund, den man ängstlich sein läßt und dessen Selbstbewußtseni in Bezug auf andern Hunde schwach ausgeprägt ist. Solch einen Hund wirft es sicherlich wieder meilenweit zurück, wenn er angegriffen wird.

Ich muß doch versuchen, meinen Hund so sicher und freundlich wie möglich im Umgang mit anderen Hunden zu machen und ihn dabei bewußt unterstützen, damit ihn solche negativen Vorfälle eben nicht so von den Socken hauen.

Es geht doch darum, daß die Hündin (und Cori) entspannter auf fremde Hunde reagieren können. Ich denke nicht, daß Abrichtung, Unterordnung oder wie Du es nennen magst, da das einzige Mittel sein kann! Es ist in bestimmten Situationen vielleicht eine Hilfe, aber in dem Fall doch nicht die einzige Lösung.

Viele Grüße,

Nadie

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