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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Spiel + Zwang = eine gute Methode?
10. Dezember 2002 10:03

: Übrigens, jedes gewaltsame mit der Hand rausnehmen des Spielzeugs kann auch total unterschiedlich verknüpft werden. Die einen Hunde sehen danach dann kein Spielzeug mehr an, die anderen finden das Zerrspiel lustig. Und alles, was diese letzteren lernen ist, wenn Frauchen/Herrchen das Wort "Aus" sagen, kommt ein tolles Zerrspiel.


Hi Cindy,

ich verstehe nicht recht, was gemeint ist. Wie soll ich einem Hund denn das Spielzeug "zerrend" abnehmen? Wenn ich daran denke, wie meine Hunde sich z. B. bei einem Tau ins Zeug legen, da bleibe ich immer zweiter Sieger. Die reien mir glatt die Hand ab. Wenn ich aber "aus" sage, ist aber das Zerren vorbei.

Gruß, Attila

10. Dezember 2002 11:14

Es geht nicht darum, daß der eine Hund soviel Druck "brauche" und der andere weniger - das mag bei Rangordnungsproblemen stimmen. Ganz sicher braucht man aber in der Ausbildung, also beim Erlernen von Kommandos, bei keinem Hund v.a. Strafe und Druck. Ich kenne nach wie vor keinen Hund, der ohne Stachler nicht Fußgehen gelernt hätte.

Grüße
josh

10. Dezember 2002 12:44

Grüß Dich Anja,

du schreibst

: Wenn der Hund zu mir kommt - spielen mit z.B Beißwurst
: geht er mit dem Spielzeug weg - bekommt er automatisch einen Ruck an der Koralle/Stachel.
:
:...wie baut ihr bei einem Hund, der mit dem Spielzeug abhauen will?

willst du den schnellen "erfolg" ? Was heisst es, der hund will abhauen? Es heißt, dass es dem hund bei dir und deinem spiel nicht gefällt. Mit stachel wird das ja nicht besser. Er ist ein zeichen von ungeduld und mangelnder einsicht in das lernverhalten von hunden. Und freudig? Es schein mir, da übersehen viele einiges, was die hunde so zeigen. Wird ja auch nicht bemängelnd bewertet.

Übt man ohne leine, kommt die idee gar nicht auf.
Manche hunde sind aber beim kleinsten spielzeug schon überdreht, da geht man nicht auf den stachel über sondern auf futter...
Es ist wie beim sport. Wer eine technik lernt, macht das nicht bei höchsttempo, sondern gemach. Die steigerung kommt dann schon noch.

Ich hatte auf einem seminar einen aufgedrehten mali, der sich das spielzeug sofort schnappte und damit abhaute. Doggi zen mit dem clicker (verzeih mir dieses gerät) und nach der dritten einheit, hat er mir (nicht seinem hf) das spielzeug zunächst vor die füße gelegt und danach in die hand gegeben. Man muss dem hund eine chance geben zu begreifen, worum es geht. Dann spielt er auch gern mit uns und hat keinen grund abzuhauen - oder?

tschüß Martin & Mirko








10. Dezember 2002 13:59

Hallo Heike.

: Ich verstehe nicht in welchem Zusammenhang du das jetzt meinst.
: Meinst du Meideverhalten auf dem Hundeplatz, oder im Spielen auf der Hundewiese rennt er weg?

Nein, wenn ein Hund den BAll schnappt und damit glücklich ist, auch ohne Hundeführer damit seinen "Spaß" hat.
Provokant gefragt: Wie soll ich ihn dann seinen Spaß nehmen?

Gruß
Anja




10. Dezember 2002 14:12

Hallo Thomas,

: was du beschreibst ist die realität, gängige methodik zur ausbildung
: von gebrauchshunden. und es funktioniert sogar. letztendlich natürlich
: auch dadurch, dass die hunde weniger ausgebildet werden, dafür aber
: um so mehr dressiert.

Ausbildung und Dressur widersprechen sich nach meinem Verständnis der Begriffe nicht. Wo siehtst du den unterschied?
"Dressur", ich denke da an den Zirkus, kann auch ohne Gewalt geschehen. Diese Methode funktioniert sehr gut und die Hunde, wenn sie charakterlich fest und stark sind, haben sehr viel Spaß dabei. Das klappt natürlich nur, wenn die Beute eine höhere Priorität als die Koralle hat. Das schafft man nur mit vorsichtigem Einsatz dieses Hilfsmittels. Dann zeigt der Hund Freude und arbeitet sauber.


: aber warum sagst du "zwang"? warum nennst du es nicht beim namen und
: sagt was es ist, nämlich "gewalt". ein stachel istnicht mehr nur zwang, sondern reine willkürliche gewalt des hundeführers.

Gerade warst du noch so streng mit deiner Begrifflichkeit. Jetzt wirst du eher schwammig.
Gewalt ist mit Schmerzen verbunden. Ich behaupte, dass man da differenzieren muß. Rohe Gewalt schafft Ängste.
Der Einsatz der Koralle geschieht nicht mit roher Krafteinwirkung und verursacht keine Empfindungen, die man als "Schmerzen" bezeichnen sollte. Sie schafft eher Aufmerksamkeit. Ein unangenehmes GEfühl ist nicht gleichzusetzen mit Gewalt.
Richtig schwammig wurdest DU aber erst mit der "willkür" des Hundeführers. Nein, hier liegst du völlig falsch. der Einsatz der Koralle ist ja nicht ohne Sinn und Verstand. Der vernünftige Einsatz ist auf ein Ziel gerichtet, der in den meisten Fällen von Erfolg gekrönt ist. Daher ist der Einsatz nicht willkürlich.

mfg
anja




10. Dezember 2002 14:38

Hallo Sonja,
:
: # Wie baut ihr das Spielen mit dem Hund auf?
: : sorry, ganz versteh ich die Frage nicht.

Spielen zweckgebunden. Ich meine, dass der Hund über das Spielzeug das Fuß und die anderen Dinge der UO verknüpft.
Das Spielen allein bringt ja nichts für die UO. Dann hat man einen Hund, der vor den Füßen herumspringt.

: Wie würdest du lernen, würde ich dir ne Koralle um den Hals schnallen und jedes Mal, wenn du unachtsam bist oder nen Fehler machst, mal dran kräftig dran zupfe?

We hat von kräftigem Zupfen gesprochen. Die unangenehme Verknüpfung kommt über das Entfernen.

: Ich möchte nen Hund haben, der aus "freien Stücken" bei mir bleibt, weil es ihn bei mir gefällt und einen Hund der aus Angst vor Schmerz neben mir bleibt.

Ich schätze, dass das die meisten Hunde tun. Es auf fast allen Hundeplätzen so gearbeitet. Würde es nicht sehr gute Erfolge versprechen, würde man es nicht praktizieren, oder?

:
: Ich übe freies begeistertes Fuss gehen mit nen riesen Zwang ;-). Ich hab ein ganzes Wienerle in der Hand und man glaubt gar nicht, wie freudig mein Hund nebenher läuft.


Schön. Das kannst Du auf dem Feldweg oder im Park machen, aber nicht bei einer Prüfung der Unterordnung. Da sind keine derartigen HIlfmittel (auch keine Koralle!) erlaubt.



: Bei deiner Methode verlange ich das hierbleiben durch ein Muss in Form von der Koralle.

Nein, DU hast es falsch verstanden. Das Hierbleiben wird über die Beute verknüpft, das Entfernen über die Koralle.


: Ausserdem kann hier auch schnell ne Fehlverknüpfung der Fall sein.
: Ich kenne das von meiner Erziehung das ein "folgen/gehorchen müssen (aus Angst vor Gewalteinwirkung)" ein ganz anderes Verhalten hervorruft als ein "folgen/gehorchen Wollen ohne Angst" - das schafft nämlich Vertrauen und Respekt.

Diese von mir erwähnte Methode schafft bei den Hunden keine Angst, da sie das Spielzeug mit dem Fuß verknüpfen.
Bei der Unterordnungsprüfung wird auf ein freudiges Arbeiten der Hunde geachtet. Hätten die Hunde angst, würde man keine guten Ergebnisse erzielen können. Das wäre kontaproduktiv.
.


: Nimm den Hund an die SL und Geschirr und verhindere somit das Weitweglaufen bzw. das Spiel "Fang mich doch".

Was meinst Du mit SL?
Vieleicht hast DU recht, Ich müßte einmal testen, ob man es auch an dem normalen Halsband machen kann.


: Spiele mit ihm ein paar Zerrspiele bzw. Fangspiele am Kröper. Sobald er mit dem Spielzeug wegläuft dann ignoriere ihn bzw. spiele mit einem anderen Spielzeug alleine.

Das Ignorieren hat wenig Sinn, denn mein Hund kann, wie jeder Welpe z.B., sehr gut mit sich selber spielen.


: Sollte das auch nicht funzen, würde ich vorerst nur dirket am Körper spielen mit einem Spielzeug das nicht "selbstbelohnend" ist. (Kong mit Schnurr kann er z.b. um sich schlagen bzw. sich selbst schlagen - macht Meiner total gerne.)Ein Ball oder ne Beiswurst kann man nur mit einem Spielpartner spielen.

: Ich kann nicht verstehen, wie man, gerade beim Spielen lernen, solche Ausbildungsmethoden tatsächlich noch hinterfragt und evlt. anwendet, scheinbar sind "darüber nachzudenken", "Respekt" und "sich in den Gegenüber hineinzuversetzen" keine Selbstverständlichkeiten sondern besondere Gaben, die wohl nicht mehr jeder hat, leider.

Ein Hund hat diese Gabe z.B. nicht und würde sie im Rudel auch nicht anwenden.

Danke für die Tips mit dem Spielen. Werde ich mal ausprobieren.

Viele Grüße
Anja