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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Das perfekte Zusammenspiel
12. Dezember 2002 11:09

Hallo P.H.

in punkto "Zwang" bin ihc Deiner Meinung. Nur kann man andere Ziele verfolgen und eine unterschiedliche Meinung von "Belastung" haben. Für mich im Mittelpunkt ist "Aufgabe", "Beschäftigung", nicht Belastung.
:
: Es gibt hier anscheinend ein paar ganz Intelligente Wesen im Forum, die das Gefühl haben, den Hund ja nie einer Belastung aussetzen zu müssen. Aber das macht das Leben interessant, der Hund will den Kong, bekommt ihn nicht, dann werfe ich ihn z.B unter einen Wasserfall, der Hund zögert, hat angst, fängt an abzuschätzen, soll ich, soll ich nicht und entscheidet sich dann. Das macht das Leben interessant. Ein Hund will einen Ärmel, der Figurant bedroht ihn, der Hund überwindet sich, das ist Spannung.

ICH will keinen Hund, der - in meinen Augen!- absolut stupide einem Kong hinterherspringt, ich will keinen Hund der ohne zu zögern an den Ärmel zu geht. So einen - in meinen Augen- abgestumpften Hund will ich nicht. Ich will einen "netten" Hund, der nie kennengelernt hat, daß man auf Mensch geht, in was für einer Situation auch immer, der nicht das Hirn ausschaltet und nur auf bekannte Schemen zurückgreift. Ich will einen Hund, der gelernt hat, mitzudenken, der nicht wie irr einem Gegenstand hinterherrennt, einen der bei Fährte, Apportieren etc. Spaß am denken und der Aufgabe hat. Und der nur "nette" Menschen kennengelernt hat. Da gehe ich mit ihm zusammen fährten, da stelle ich ihm Aufgaben, da wird mitgedacht.

Grüße
Claudia




12. Dezember 2002 17:09

: Hi Josh,
hatte keine Ahnung, was so ein "Softstock" ist, kann es mir aber jetzt vorstellen... ;-(
Ansonsten meinte ich etwa das gleiche wie du, musste aber erst mal diese Buchstabenwut ein bisschen verarbeiten

Liebe Grüße, Maya

12. Dezember 2002 18:10


Hallo Josh

Das was du über Wesenstests schreibst ist richtig, aber ich sehe immer wieder Hundehalter die so früh wie möglich an solche Wesenstest gehen wo der Hund noch sehr jung ist. Bei Retrievern in der Schweiz glaube ich ab 12 Monaten. Da ist der Hund noch lustig und verspielt,würden die aber erst mit 3 Jahren an so einen Test gehen käme nur die Hälfte der Hunde durch. Die sind denn nämlich Erwachsen und haben ihre Macken, vielleicht vertragen sich Rüden nicht mehr so miteinander oder sie wollen nicht mehr mit jedem Spielen usw. Ist doch eingentlich ein Fake diese Tests!!!!

Grüsse
Yvonne und Luna (Flat)

12. Dezember 2002 22:12

Hallo Inge,

sehr gutes Posting, ich kann da weitgehend zustimmen. Aber: nicht das Prüfungsschema als solches ist schädlich, sondern die schematische Übungsform der meisten Hundeführer. Irgendein Prüfungsschema muß es geben, und gibt es kein generelles, so wird es kleine Übungssequenzen geben, die der Richter aufruft und die dann doch wieder schematisiert werden können - nicht zu vermeiden! Die gleichgültige Art aber, immer nach PO zu arbeiten, die langweilt unsere Hunde, stumpft sie ab und läßt eine echte Überprüfung nicht zu, weil die Hunde alles schon auswendig können. Durch abwechslungsreiches, forsches, wahrhaft "sportliches" Üben (dazu muß der HF natürlich auch ein bißchen fit sein) läßt sich gleichbleibend freudiges Arbeiten erreichen: der Hund weiß einfach nicht, was kommt, und ist daher auch "überprüfbar" im Sinne von "prüfbar". Für mich gibt es überhaupt keine PO, ich kenne sie, aber das ist auch alles; ich übe niemals PO - erst am Tage X führe ich das vorgeschriebene Schema aus. AUCH im Schutzdienst kann man sich die verschiedensten Sequenzen aussinnen, die immer wieder variiert werden - aber dazu braucht's intelligente, innovative, mitdenkende Übungswarte, die neuen Wein in alte Schläuche füllen, und daran mangelt es zumeist.

12. Dezember 2002 22:20

: Hund kann mit Sicherheit SEHR gut ohne Hundeplatzstress leben.
: Kommt eben drauf an was man ihm so bietet, gelle ??!!


Hallo Gabi,

richtig, darauf kommt's an - was man ihm bietet, und was man ihm bieten muß: rasse-, temeperaments-, altersabhängig. Ich kenne auch solche Hunde, denen man keinen Hundeplatz bieten muß; die zufrieden sind, wenn sie dabei sein dürfen; die ihre Herausforderungen im Alltag suchen und finden. Aber ich kenne auch solche, die anfangen, Nachbars Katze und die Kühe auf der Weide zu "hüten", wenn sie eine Woche keinen Schutzdienst machen dürfen; die halbe Wälder nach Hause tragen, wenn sie eine Woche nicht apportieren dürfen; und die jeder Wildfährte nachjagen, wenn sie eine Woche nicht fährten dürfen. Mir gefallen die triebigen, spritzigen, wilden Hunde besser als ihre ruhigen, gefälligen Artgenossen: ich möchte solche Hunde haben. Also muß ich ihnen wohl auch zeigen, wo's langgeht, und kann mich nicht mit simpler Alltagserziehung begnügen; die bekommen meine Hunde sowieso.

Gruß, Attila

12. Dezember 2002 22:28

: Denn aus reiner Sport-Leistungszucht Hunde in Otto-Normalverbraucher-Familie .....dann haben wir u.U. wieder die Schlagzeilen die keiner will.


Hi Gabi,

das stimmt nicht. Der beste Familienhund ist der ausgelastete Hund - der aber auch auslastbar ist. Probleme gibt es meist mit unterbeschäftigten Hunden, und das ist eben genau das, was die "Otto-Normalverbraucher-Familie" oft nicht erkennt, die sich einen Border Collie oder DSH holt, "weil er so schön ist". Wenn ich mir einen Mix aus dem Tierheim zulege, weiß ich dann, welche Eigenschaften ich fördern kann, wie ich ihn also beschäftigen, wie ich ihm gerecht werden kann? Ich muß es erst ausprobieren, um dann herauszufinden, daß er gar nicht der richtige Hund für mich ist, denn "soviel Zeit haben wir nicht". Die Normalo-Familie sollte verantwortungsvoll mit ihrem Hund umgehen und ihn nicht nur bis zur nächsten Ecke führen. Insofern ist ein Hund aus einer Leistungszucht, der aber ausgelastet wird, der bessere Familienhund.

Gruß, Attila