von Katja + Indy(YCH) am 15. Dezember 2002 18:41
Hallo Martina!
: Frau Feltmann beschreibt diese Situation (soweit ich mich erinnere) sehr schön in Ihrem Buch. Das hat normalerweise nix mit "Mobbing" zu tun.
Nein, hat es auch nicht, aber er ist auch ein Möchtegernmobber. Hab' mich nicht klar ausgedrückt :-)
: Der Jungrüde hat sich evlt "ungebührlich" verhalten und dein erwachsener Rüde fordert daraufhin den nötigen Respekt.
Das ist sicher Indys Ansicht - aber ich sehe trotzdem keinen Sinn darin, meinem Hund seine Ideen überall durchgehen zu lassen. "Ungebührliches Verhalten" kann nämlich einfach sein, daß sie in "seinem" Revier spazierengeführt werden. Wir sind ja nicht im Wilden Westen hier, wo sich jeder frei entfalten konnte, wenn er nur stark genug war...
: Ist doch prima so wie er das macht, und vor allem hündisches und korrektes Verhalten. Was will man mehr?
Er kann das auch dezenter (hat er gelernt), er muß den anderen nicht ewig am Boden festnageln. Das dient in erster Linie seiner Machtdemonstration (mein Eindruck - und ich kenn' den Spinner schon seit über acht Jahren).
Versteh' mich nicht falsch: Indys Vorgänger war der dominanteste Hund, den ich bis dato kannte. Und der hat so ein Gezicke nie nötig gehabt. Unterwerfung reichte (und er hat dafür nur sehr selten mal auch nur gegrummelt, er hat sie angeboten bekommen), Demütigung war nicht nötig. Indy ist ein Radfahrer - nach unten treten, nach oben buckeln.
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: Wenn Indy von einem Jungrüden Respekt fordert (verharren in der geforderten Position) und du rufst ihn "währenddessen" zurück verliert der arme Indy vor dem Jüngling sein Gesicht. Jungrüde merkt: Tja... der Indy meint es eh nicht ernst... Nächstesmal kann ich ihm nochmehr auf der Nase rumtanzen...
Nö. Hier gibt es keinen Junghund oder Exjunghund in der Gegend, der ihm auf der Nase rumtanzt oder ein zweites Mal aufmuckt. Indy ist praktisch der älteste und/oder größte Rüde in der Gegend, er ist konkurrenzlos, solange der alte Briard nicht in der Nähe ist (dann würde mein Held am liebsten unter die Bank kriechen).
Und ich rufe ihn nicht erst dann zurück, wenn er wenn für ewige Zeiten am Boden festnagelt, sondern vorher, wenn der andere sich eh schon untergeordnet hat.
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: Wer hat durch solch eine "abgebrochene Respektsituation" wohl mehr an Selbstbewusstsein gewonnen?? Indy sicher nicht...
Wenn das die einzige Quelle für das Selbstbewußtsein eines Hundes ist, macht der Besitzer in meinen Augen was falsch. Und es ging darum, daß Indy die ganze Show für sein Selbstbewußtsein abzieht, nicht meinen Abbruch.
: Dafür wird wohl der Jungrüde das nächstemal (oder beim nächsten erwachsenen Rüden) einen etwas größeren Anflug von Größenwahn ausleben wollen.
Bezweifele ich, da er sich für diese Attacken wie die meisten anderen Hunde seines Kalibers eher Hunde mit mangelndem Selbstwertgefühl suchte.
: Ich denke diese Situation wäre genau richtig für die alte Aussage: Das machen die unter sich aus.
Und genau das will ich eben hier nicht. Ist nämlich ein selbstbelohnendes Verhalten wie Jagen auch.
: : - und weil die Besitzer dieser Junghunde alle dem plötzlichen Herztod nah sind -, ist natürlich klar.
: Na... die werden es wohl überleben.
Ich wollte hier noch ein paar Tage in Ruhe leben, danke. Und man kann halt wie jeder aus leidvoller Erfahrung weiß nicht von jedem (Jung-)Hundbesitzer Wissen über Hundeverhalten in solchem Ausmaß erwarten, wie man es hier im Forum trifft. Ich hab' erst die Woche wieder eine Frau getroffen, die mir erklärte, ihr Hund sei noch ein Welpe - es war ein acht Monate alter Irischer Wolfshund. Weißt Du, wie schnell Geschichten von "bissigen", "nicht normalen", "gefährlichen" Hunden rum sind? Und das in Zeiten der diversen Hundeverordungen, nein, da kann ich drauf verzichten.
Viele Grüße,
Katja