Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Agressiver Aussie
16. Dezember 2002 18:12

Hallo!
Also der Hund war bis vor kurzem in einem Kurs einer Hundeschule und demnächst fängt er mit Agility an. Er darf jeden Tag mind. 1 Stunde spazieren gehen, dabei spielt auch immer jemand mit ihm und trainiert Kommandos.

PS: In einem Aussie-Forum hab ich schon gepostet.

Lg Mel

16. Dezember 2002 18:51

Hallo, Mel.

Ob die Kastration was hilft sei dahingestellt. (kann aber der Fall sein) Wenn er nach der Phase mit angelegten Ohren ins Platz geht, würde ich mal vermuten, daß er sich nicht darüber im klaren ist, daß er was falsch gemacht hat, was gleichzeitig seine Frustration wieder steigert. Am sichersten wäre doch ein Trainer vor Ort, der damit umgehen kann. Auf alle Fälle sollten solche Situationen ganz gezielt trainiert werden und kleinste Erfolge sofort belohnt werden. Evtl könnten auch calming signals helfen, wenn das "Opfer" sie anwenden kann. Zur Beruhigung des Aussies in diesem Moment kann ich die TT empfehlen, das funktioniert bei unserem super.

Viele Grüße
uwe & geli


16. Dezember 2002 21:44

"Also der Hund war bis vor kurzem in einem Kurs einer Hundeschule und demnächst fängt er mit Agility an. Er darf jeden Tag mind. 1 Stunde spazieren gehen, dabei spielt auch immer jemand mit ihm und trainiert Kommandos."

Nimm's mir nicht übel, aber eine Stunde finde ich nicht viel, ich bin mit meinen/m Hund/e (der Welpe kommt nicht immer mit) 2 x Tag je ca. 1 Stunde und drei Mal am Tag ca. 20 Min. unterwegs. Einmal pro Woche machen wir noch Agility, ob wir das jedoch machen oder nicht, ist nach meiner Einschätzung für die Auslastung meines Hundes nicht unbedingt erheblich (außer an dem Tag, an dem es ist). Ich selber habe Golden Retriever und kenne mich mit Hütehunden weniger aus, glaube aber, dass sie schon ein höheres Bewegungsbedürfnis haben. Darüber hinaus braucht der Hund Aufgaben, geistige Anregungen sonst kommt es bei Hütehunden wohl häufiger vor, dass sie "komisch" werden.

Alles Gute, Stephie


16. Dezember 2002 22:00

: Hallo!
: Also der Hund war bis vor kurzem in einem Kurs einer Hundeschule und demnächst fängt er mit Agility an. Er darf jeden Tag mind. 1 Stunde spazieren gehen, dabei spielt auch immer jemand mit ihm und trainiert Kommandos.
:

Hallo Mel,
wenn ich mal kurz einmischen darf. Weiß nicht, ob ich mich täusche, aber für einen jungen Aussie (ein Jahr alt), ist da eine Stunde mind. spazieren gehen nicht ein bisschen zu wenig?

Ich sage das so, weil ich selber einen Wäller habe.(Das ist die Kreuzung aus Aussie/Briard - jeweils seine Großeltern...)
Kid ist jetzt 4 Jahre alt geworden und er benötigt doch wesentlich mehr Auslauf. Wir gehen auch nicht nur "normal" Gassi, sondern ich mache mit ihm diverse Spiele mit Bällen und anderen Sachen. Also nicht nur das Werfen, sondern auch Ball verstecken, dass Hund es nicht sieht und dann muss er suchen. Zum Teil ist er da 5-10 Minuten am Stück!!! begeistert am Suchen, bis er das Teil gefunden hat.

Als er etwa in dem Alter war wie der junge Aussie jetzt, kam auch sein Beschützerinstinkt zum Vorschein. Er passte genau auf, ob und wo jemand kam und fing an die Leute zu verbellen. Dies konnte ich natürlich unmöglich dulden und habe ihn immer zu mir gerufen, wenn also ein Spaziergänger, Jogger, Reiter, Radfahrer usw. kam.
Z.B. mit den Worten "Schau mal, da kommt ein Spaziergänger, ist in Ordnung" .... Er bekam dann auch ein Leckerli, wie schon jemand beschrieben hat. Das klappt nicht über Nacht! Zuerst war er so aufgeregt, dass er das Leckerli nicht wollte oder gar wieder ausspuckte. Nach einiger Zeit wurde es aber besser und er kam sogar freiwillig zu mir, weil er irgendwo etwas erspäht hatte, um sich sein Leckerli abzuholen. Zur Belohnung spielten wir dann auch immer mit dem Ball. Uns hat es auch sehr viel gebracht, mit dem Clicker zu arbeiten, weil die eigene Stimme sich verändert, wenn man selber nervös und aufgeregt ist.

Diese reinen Hütehunde wollen beschäftigt sein, auch mit dem Kopf!!! Man kann ihnen auch einige Kunststücke beibringen. Je mehr sie tun dürfen, umso friedlicher und ausgeglichener werden sie. Ich spreche aus Erfahrung.

Auf jeden Fall rate ich euch, einen Trainer zu nehmen, der Erfahrung mit Hütehunden hat, weil die eben doch anders als andere Hunde reagieren. Sie haben einerseits so viel Power und sind andererseits so empfindlich wie Mimosen... Ich hatte z.B. auch erst einmal Pech in der ersten Hundeschule, bis ich auf eine Trainerin stieß, die selber einen Border Collie-Mix hat. Da ist das Verständnis ganz anders *ggg*

Ich wünsche viel Erfolg!
Liebe Grüße von Petra und Kid dem Wäller

PS: Mein Wäller wurde erst diesen Sommer mit ca. 4 Jahren erwachsen. Er ist ein Spätentwickler. Doch das hat er wohl vom Briard, denke ich mal, oder müsst ihr bei dem Aussie auch so lange warten?

16. Dezember 2002 22:56

Hallo Melanie,

ich habe selber eine Aussie-Hündin in ähnlichem Alter. Sie ist auch nicht einfach im Umgang mit Menschen ohne Hundebegleitung , da sie allerdings schlechte Erfahrungen gemacht hat. Aber allmählich bekommen wir es in den Griff ;-)

Zum einen halte ich auch eine Stunde viel, viel zu wenig. Meine Hündin geht eine Stunde am Rad (sie bestimmt das Tempo noch, schnüffeln bis schnell rennen) und hat noch zwei weitere Spaziergänge mit teilweise wechselndem Gelände und Spielen. Das lastet sie gerade aus. Dazu kommt noch Clickertraining und ab Februar wieder Hundeschule und beginnendes Agility. Für mich ist der Hund z.T. aggressiv wegen fehlender Auslastung. Meine Maus würde mit einer Stunde Weg und ein bisschen im Garten spielen, abgehen wie eine Rakete.

Aus eigener Erfahrung würde ich eine Arbeit an der Dominanz dringend empfehlen (wer isst zuerst, wer geht zuerst durch die Tür, wer bestimmt wann gespielt wird...). Da gesellt sich rasch eine kleine Inkonsequenz an die andere...

Man muss sich selbst und sein eigenes Verhalten mal sehr distanziert betrachten (Bsp. ich war schließlich schon unsicher, wenn mir jemand entgegen kam - Aussies nehmen jede Regung des Hundeführers war und lernen daraus im Nullkommanichts, also: Selbstbeobachtung und Selbsterziehung).

Auf jeden Fall sollte man auch in einer guten Hundeschule nach Rat fragen. Das Problem ist, dass Aussies ausgelastet sein müssen, Beschützerinstinkt haben und auch ein starkes Territorialbewusstsein.
Auf jeden Fall bedeutet es gewiss ein bisschen Schnüffeln in Büchern, etwas mehr Aktivität, Zweifel an sich selbst, Geduld....

Viel Glück!

Andrea & Leilah

17. Dezember 2002 08:02

Hallo Melanie,

also das Problem der Aggressivität und das Verhalten gegenüber Besucherung oder Spaziergängern lässt sich meines Erachtens nur über eine gute Anleitung (evtl. guter Hundetrainer/Verhaltenstherapeut) lösen. Da jetzt so pauschale Vorschläge zu machen halte ich für heikel, da sich nicht alles pauschalieren lässt. Grundsätzlich wollte ich mich aber einigen Meinungen hier anschließen: 1 Std. Spaziergang - auch wenn da Übungen und Spiele gemacht werden - ist für einen Aussie definitiv zu wenig. Der Hund ist nicht ausgelastet - körperlich und geistig. Da ist Aggressivität vorherbestimmt. Und wenn Sie noch so nett aussehen: Borders und Aussies sind keine Familienhunde - jedenfalls nicht, wenn man nur den "familientypischen" Spaziergang von 1 Std. zur Verfügung hat. Diese Hunde wollen arbeiten - möglichst stundenlang. Ich selbst habe eine Border-Collie-Hündin. Sie geht jeden Tag ca. 2 Std. am Pferd, darf dann noch etliche Zeit auf der Koppel "hüten", wir besuchen die Hundeschule und zuhause "so nebenher" wird der eine oder andere Trick geübt. Mit dieser mehrstündigen Auslastung ist mein Hund zufrieden. Aber weniger würde nicht gehen - das habe ich gemerkt, als ich krankheitshalber mal drei Wochen "ausgefallen" bin. Mein Mann hat dann notdürftig die eine Std. Spaziergang aufgebracht aber mehr war nicht drin. Nach kurzer Zeit hatte ich einen durchgeknallten Hund, der alle möglichen Unarten anfing - und eigentlich hört sie auch aufs Wort. Aber eben nur wenn sie die Auslastung hat, die die Rasse nun mal fordert. Nettes Aussehen allein macht halt noch keinen Familienhund.

Liebe Grüße

Maike