Hundeerziehung + Soziales

Das Problem hatten wir auch in unserer Hundegruppe, ein älterer Rüde besprang ständig unsere Hündin. Sie hat gequiekt, ist weggelaufen, hat sich nur noch an meine Beine geklemmt vorwärtsbewegt. Sie hatte keine Chance mehr, wie sonst mit den anderen Hunden rumzutollen, übers Feld zu wetzen, zu graben und zu schwimmen. Die Besitzerin des Rüden meinte auch nur, das müssten die unter sich ausmachen, sie würde es ihrem aufdringlichen Benny aber gönnen, wenn sich meine Hündin mal richtig zur Wehr setzen würde. Hat sie aber nie, s.o. Nach drei Wochen hatte ICH dann die Nase voll, nachdem er auf Rufe meinerseits immer nur kurz reagierte und nach wenigen Minuten wieder da war, habe ich mich auf yorkie-Forum-Rat hin mit einer Wasserpistole "bewaffnet" und beim nächsten Treffen habe ich ihn unter lautem "NEIN"- Rufen bespritzt. Was soll ich sagen? Sofortiger und für immer wirkender Erfolg!!! Er hat sich getrollt und sich ein anderes Opfer gesucht (deren Besitzerin war nicht so rücksichtsvoll wie ich, er hat sofort eins mit der Leine bekommen, was zu etwas lauteren Diskussionen mit Bennys Besitzerin geführt hat...). Bin ich der Meinung, dass mein Hund Schwierigkeiten hat, aus denen er allein (zum Beispiel durch Ignorieren oder Weggehen) nicht rausfindet, dann greife ich ein, denn ich bin der Chef meiner Hündin und als solcher für das Regeln von Ärger verantwortlich. Sieht ein anderer Hundebesitzer das nicht so (Bennys Besitzerin ist ein klassisches Beispiel für jemanden, dem der Hund auf der Nase herumtanzt, weil er es nicht anders kennt) und meint, er müsste seinen Hund bei schlechtem Benehmen nicht in seine Schranken weisen, dann mach ich das eben.
Ob der eine Besitzer Aufreiten eklig findet und der andere nicht, ist völlig egal, was zählt ist nur: Wenn du der Meinung bist, dein Hund will das nicht und kann sich nicht wehren, dann greif ein!

Kirsten, die sich in dem einen Jahr als Hundebesitzerin dank des nun leider schliessenden Forums eine Menge Selbstbewusstsein gegenüber anderen Hundebesitzern und ihren teilweise hirnigen Belehrungen über Hunde und deren Erziehung, Ernährung usw. angeeignet hat!

Vielleicht liege ich ja falsch, aber ich habe es immer als völlig normal empfunden, dass (auch) Rüden sich untereinander besteigen. Jenachdem wie alt beide Hunde sind, ist es dann auch kurz zu Rangeleien gekommen, danach jedoch war die Rangordnung wieder hergestellt und es blieb auch bei diesem einem Mal besteigen.
Die Mädels, die auch hin und wieder bestiegen werden (nicht aufdringlich, aber versuchen kann "Mann"s ja mal), wehren sich IMMER erfolgreich, beissen ihn weg oder setzen sich hin. Auch normal, oder ??
Was ich allerdings etwas befremdlich finde ist die Tatsache, dass man das als ekelig empfindet. Mir wäre es eher wichtig, dass der (Jung) Hund die Hundesprache erlernt, ohne dass ständig Menschen mitmischen müssen. Und vor allem lernt, sich diesen "Attacken" liebes- oder sonstwas-hungriger Rüden entziehen zu können.
Ich persönlich gehe nur dazwischen, wenn es sich
1. um einen ängstlichen Hund handelt und ich merke, der ist damit überfordert,
2. es sich um einen Welpen handelt, der warum auch immer, grandios riecht,
3. die Hündin heiss ist :-)
4. Wenn mir die Halterin sagt, sie fände dies "ekelig". Da hätte ich glaub ich etwas Angst um meinen Hund, wenn es zur Rangelei käme....Sozialverhalten und so.... !
5. ich von Hundehaltern weiss, dass sie gern mal auf andere Hunde mit der Leine einschlagen, da hätte ich dann ein wenig Angst um mein "Sozialverhalten"
6. mich der andere Hundehalter darum bittet, meinen Hund zurückzurufen. Das akzeptiere ich ohne Rückfrage und leine meinen Hund dann auch gerne an.

Ansonsten stehe ich dumm daneben und tue nichts !