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Dominanz

geschrieben von Laura(YCH) 
Dominanz
02. Januar 2003 20:56

Hallo
Ich habe einen Beagle der 11 Monate alt ist und mit 18 Wochen zu mir kam.
Er war von Anfang an schon sehr schüchtern aber dominant.
Auf dem Sofasitzen gibt es bei uns nicht da er mir dazu zu Dominant ist wie auch im Bett schlafen .
Wenn ich ihm einen Knochen gebe fängt die Geschichte an , am Anfang sage ich mehrmals Pfui er lässt den Knochen fallen und als Belohnung gibt es den Knochen wieder , wenn ich ihn aber mal 2 minuten an dem Knochen knabbern lassen und ihn wieder haben will habe ich einen Knurrenden und beißenden Hund .
In dieser Situation nehme ich ihn am genick und gebe ihn auch mal einen klaps auf die Schnautze doch erst bemühe ich mich den Knochen aus dem Maul zu holen wie auch das ich mal im lauten Ton NEIN sage wie auch PFUI.
Ich weiß leider nicht wieso er auf meine Klaps auf die Schnauze nicht reagiert.
Ich haue meinen Hund sonst nie , außer wir haben die Geschichte mit dem Knurren.
Ich habe ihn schon 2 mal leicht ins Ohr gebissen .
Mein Hund ist so eigentlich sehr freundlich doch in diesem Punkt kennt er anscheinend kein Schmerz.
Der Knochen kommt nach so einer Situation auch weg .
Wenn ich nach mehreren Stunden wieder einen Versuch starte und hoffe er hat gelernt fängt es meist auch super an doch sobald ich ihn den knochen abnehmen will auch wenn er ihn vorher schon mal ausgespuckt hat gibt er ihn nicht und verteidigt ihn .
Also Knochen wieder weg .
So spielchen das ist Pfui ....Meins...Klappen allerdings , doch sobald er es in seinem sagen wir mal Besitz hat fängt er an .
Ich zeige ihm gegenüber eigentlich keine Angst.
Auch Danach wenn ich den Knochen weg gemacht habe und zu ihm gehe krakelt er manchmal noch rum . Ich will ihn nicht streicheln doch sagen wir mal er sitzt im Wohnzimmer und ich will halt gerade Fernsehen schauen dan knurrt er mich an weil ich in seiner Nähe bin ( denke ich ).
Doch wenn ich ihn dan Ignoriere fängt mein Hund an eine Schleimspur zu ziehen.
Auch wenn ich ihn dan Ignoriere mein Hund klebt an mir .
Irgend wan schaue ich ihn dan mal an und sage ihm : Ach da biste ja und dan ignoriere ich weiter .
So ungefähr 5-7 minuten .
Manchmal veruscht er die Zeit auch zu über spielen indem er einfach meint mich nicht direkt zum spielen auf zu fordern aber irgendwie die Sache nicht wahr haben zu wollen und so einfach mal bellt ( bellen tut er sehr sehr sehr selten ).
Da mein Hund leider woher auch immer in diesem Moment anscheinend kein schmerz kennt weiß ich nicht wie ich ihm zeigen soll das es so nicht geht.
Auf die Schnauze hauen oder auch leichter Ohrbis ( auch wenn er quitscht ) ist ihm egal es dauert nicht lange da knurrt er wieder.
Allerdings trollt er sich sobald ich ihn los lasse ( habe ihn ja am genick das er mich nicht beißt ).

Ich weiß leider nicht was ich noch machen soll , für mich ist ohrbeißen eigentlich schon eine große grenze den ich bin davon kein Fan ....Mir macht es echt kein Spaß meinem Hund ins Ohr zu beißen .
In anderen Situationen gibt er mir alles ...
Er macht dies aber immer nur wennt es Ochsenschwanz gibt oder so
( Also das Knurren nicht das her geben , normale Knochen gibt er mir aber) ..
Sowas bekommt er auch nur selten --( Ochsenschwanz).
Am Anfang als wir ihn bekommen haben war es mal schlimmer und dan mal wieder gar nix doch langsam machen wir wieder einen Schritt nach oben .

Ich würde mich Freuen wenn mir jemand helfen wie auch Tipps geben könnte da ich keine Beismaschine haben möchte.

Ich weiß das er zwar lieb ist aber auch beim Knochen möchte ich keine Beismaschine.

Schon im Voraus vielen Dank.

Laura
Ich weiß schon langsam nicht mehr was ich machen soll -- Verzweifeln .
Ich Besuche einen Hundeplatz wo mein Hund total nett ist.
Also an der Unterordnung kann man nicht meckern , sondern nur an der Dominanz die er manchmal meint zu zeigen bei Leckerein.( Ochsenschwanz ) .
Gegenüber Hunden unterwirft er sich nicht wirklich .
Er ist sehr aufmüpfig.
Von meiner Schwester der 9 Jahre alte Bordercollie mix wohnt nun 2 Wochen bei uns da meine schwester im urlaub ist und Nero (Hund von meiner schwester ) der Boss ist doch meiner unterwirft sich kein Stücken , Nero hockelt zwar meiner bleibt sitzen aber auf den Rücken legen tut er sich nicht ( nebeninfo ).

02. Januar 2003 22:35

:hallo laura,ich glaube das mit dem aus hast du ganz einfach falsch angefangen,warum soll dein hund auch so einen leckeren knochen rausgeben,den du ihm vorher gegeben hast,probiers doch einfach mal anders,denn schlagen auf die schnauze hilft bei wirklich keinen problem,gib deinen hund seinen knochen und dann nimmst du etwas wurst,leberwurst oder wiener,da fährt jeder hund drauf ab und stolziere damit angeberisch vor deinemm hund rum ,wenn dein hund aufmerksam wird halt ihm die wusrt hin,und um sie zu bekommen muß er ja den knochen fallen lassen,in dem moment schön loben und kommando aus oder welches du auch wählst, und die wurst geben,also ein tauschgeschäft,gibst du mir dein knochen geb ich dir die viel leckere wurst,mehr als ein ,zwei mal am tag würd ich es aber nicht machen,wird sonst für den hund frustrierend wenn er egal sein knochen wieder weggenommen bekommt,liebe grüße ines

02. Januar 2003 22:45

Hallo
Vielen Dank für deine Antwort.
Werde ich mal machen .
Wurst ist meiner da kann ich die Hand ins feuer legen ;-)

Laura

03. Januar 2003 00:09

Hallo Laura,

mit Dominanz hat das Verhalten Deines Hundes eher weniger zu tun, sondern mehr mit einer totalen Verwirrung. Du forderst etwas von Deinem Hund (das Hergeben des Knochens) ohne dies vorher gründlich mit ihm geübt zu haben. Nun wirst Du sagen, "wieso, ich will es ja gerade mit ihm üben und es klappt nicht". Nein, was Du machst, ist kein Üben, sondern bereits das Einfordern einer Gehorsamsleistung. Und das kann so nicht klappen.

Zunächst einmal solltest Du Dir für das Hergeben eines Gegenstandes ein einziges Wort ausdenken, nicht mal "Pfui" und dann wieder "Nein". Am besten wählst Du "Aus", dass kannst Du dann immer anwenden, wenn der Hund etwas hergeben soll (Ball, Knochen, Stock...).

Nun muss der Hund aber auch lernen, was "Aus" bedeutet, was da von ihm erwartet wird. Nimmst Du ihm den Knochen einfach weg, lernt er dadurch gar nichts, denn lernen kann man nur durch AKTIVES Handeln, nicht durch passives Behandelt-werden! Der Hund soll ja aktiv den Knochen hergeben. Das leuchtet schon dadurch ein, dass Du einem sehr großen, kräftigen Hund niemals den Knochen einfach wegziehen könntest, da würdest Du schnell den Kürzeren ziehen. Er muss ihn also FREIWILLIG hergeben, also aktiv! Und was für einen großen Hund gilt, gilt genauso für Deinen relativ kleinen Beagle.

Die beste Methode, das "Aus" zu lehren, ist der Tausch, so wie er Dir bereits beschrieben wurde. Mach es nicht zu oft hintereinander, das verwirrt den Hund nur. Am besten fängst Du beim Füttern an: richte seinen Napf fertig her, aber so, dass er es nicht mitbekommt. Dann rufst Du Deinen Hund und gibst ihm etwas, das er gerne in der Schnauze hält: ein Spielzeug oder einen Kauknochen - etwas, das er zwar gerne hat, aber von dem Du weißt, dass er es nicht SOOO gerne wie seinen gefüllten Napf hat. Wenn er das Teil in der Schnauze hält, wartest Du einen kurzen Moment, dann holst Du seinen Napf und hälst ihn gut sichtbar in der Hand. Genau in der Sekunde, in der Dein Hund das Spielzeug/den Kauknochen fallen läßt, sagst Du deutlich "AUS", lobst ihn kurz und gibst ihm den Napf.

Diesselbe Übung wiederholst Du am besten vor jeder Fütterung. Zusätzlich machst Du über den Tag verteilt noch zwei oder drei Übungen mit leckerer Wurst als Tausch gegen Spielzeug/Kauknochen. Öfters solltest Du es nicht machen und schon gar nicht mehrmals hintereinander.

Der nächste Schritt ist dann, "Aus" zu sagen, während der Hund den Gegenstand noch festhält. Läßt er ihn fallen, kannst Du davon ausgehen, dass er die Übung verstanden hat. Nun wird sie gefestigt. Das geschieht genauso, wie zuvor, nur dass jetzt ZUERST der Befehl kommt und der Tauschgegenstand erst nach aktiver Ausführung gegeben wird.

Der nächst Schritt wäre, den Gegenstand anzufassen, dann das "Aus"-Kommando geben und so den Gegenstand in die Hand zu bekommen. Auch hier gleich als Belohnung den Tauschgegenstand geben.

Wenn Du soweit bist, sollte der Tauschgegenstand von nun an für den Hund nicht direkt sichtbar sein. Er liegt z.B. auf dem Tisch und ist nicht in Deiner Hand. Hat der Hund auf Dein Kommando hin ausgegeben, holst Du den Tauschgegenstand und gibst ihn dem Hund (Lob natürlich nicht vergessen!). Der Sinn ist, dass der Hund natürlich auch dann zuverlässig ausgeben muss, wenn Du mal gerade keinen Tauschgegenstand zur Hand hast. Es muss also auch dann funktionieren, wenn der Hund nicht gleich sieht, dass da was Besseres kommt.

Erst wenn dies alles zuverlässig funktioniert, solltest Du das Aus auch mit denjenigen Dingen üben, von denen Du weißt, dass Dein Hund sie ungerne hergibt, also z.B. den Ochsenschwanz.

Wappne Dich in Geduld, denn Deine bisherige Methode hat den Hund gelehrt, Dich mit Mißtrauen zu betrachten, Du bist in seinen Augen unberechenbar geworden. Denn eines solltest Du bedenken: unzählige Untersuchungen haben gezeigt, dass es KEINE Futterdominanz unter Hunden im klassischen Sinne gibt. Soll heißen: auch der in der Rangordnung ganz unten stehende Hund hat ein Recht auf die Verteidigung seines Futters gegenüber einem ranghöheren Tier. Wenn Du Deinem Hund also einen Knochen gibst, ihm diesen nach ein paar Minuten aber wieder wegnimmst, machst Du etwas, was es unter Hunden so nicht gibt - es ist schlichtweg "unhöflich"! Verständlich, dass er knurrt. Daraufhin beißt Du ihn bzw. packst ihn im Genick - Du straft ihn also für ein aus seiner Sicht vollkommen normales Verhalten. Das muss schiefgehen! Was Du dagegen sehr wohl von Deinem Hund verlangen kannst, ist ein Kommando zu befolgen, das er verstanden hat, weil er es gelernt hat. Das kann er klar einordnen, das verwirrt ihn nicht, damit bleibst Du für ihn berechenbar.

Viel Spass beim Tauschen
Inge + BC

03. Januar 2003 09:39

: Hallo Inge,

DANKE für diese wirklich klare und deutliche Meinung und eine wunderbare Erklärung der Situation aus Sicht des armen Hundes!!!!

Liebe Grüße,
Me (die bei dieser "Vergewaltigung" des Hundes sicherlich nicht so nett geblieben wäre, aber Deinem Beitrag ist wirklich nichts hinzuzufügen!!!) & Bär

03. Januar 2003 10:26

Hallo Inge!

Geniales Posting, mir tat der Beagle schrecklich leid wegen dieses verwirrenden Verhaltens seitens des Frauchens (klar daß er so reagiert), und Du hast die Lage hervorragend "aufgedröselt".

Supi, kann ich nix hinzufügen ;-)))

Grüße von Nadie