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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Dominanz
03. Januar 2003 19:10

Hi,

das eine hat mit dem anderen relativ wenig zu tun.

Grüße
Gabi

03. Januar 2003 19:42

Hallo Laura,

: Dan sagt mir mal bitte was macht ihr den wenn euer Hund aufeinmal
: knurrt und meint er müsste was verteidigen.

Naja, in dem Moment, wenn Hund knurrt, tue ich das, was er mir damit sagen möchte: Ich vergrößere die Distanz und lasse ihn in dieser akuten Situation Ruhe. Er hat mich gewarnt und ich nehme die Warnung erstmal an. Stell dir mal vor, du hättest keinen Beagle, sondern sagen wir mal einen Hund von der Kraft eines Molossers ;-) Da würdest du ja auch nicht dein Leben riskieren und ihn weiter bedrängen, wenn er knurrt.

Im zweiten Schritt überlege ich mir: Was kann es sein, das meinen Hund in dieser Situation dazu gebracht hat, mich anzuknurren, und versuche, solche Situationen künftig zu vermeiden bzw. zu verändern. Ich gehe davon aus, dass ICH einen Fehler gemacht habe: dass ich ihn durch mein Verhalten in Bedrängnis gebracht habe, dass ich in anderen Situationen möglicherweise etwas Falsches beigebracht habe, zu inkonsequent gewesen bin etc.

Gerade bei Hunden, die Futter verteidigen, bedeutet das meistens, dass sie gelernt haben, tierische Angst davor haben zu müssen, dass ihnen jemand was wegnimmt. Kein schöner Zustand - wirft ja nicht gerade ein gutes Licht auf mich als Halter. Ich würde daran trainieren: Tauschgeschäfte üben, wie schon erwähnt. Ihn viel aus der Hand füttern (alles Gute kommt von Frauchen). Ihn in Ruhe fressen lassen, wenn er etwas bekommt. Aufhören mit den ständigen Tests "knurrt er noch, wenn ich ihm was wegnehme"? Und: Keine Überfalle mehr auf ihn. Solche Dinge wie Ohren Beißen oder Nacken Schütteln haben in der Hundeerziehung wirklich nichts zu suchen - auch wenn sie leider vielfach noch propagiert werden.

Du sagst, dein Hund hat in anderen Situationen Vertrauen zu dir: Das ist doch wirklich ganz prima - und eine gute Basis, auf der Ihr aufbauen könnt. Andere Situationen habt Ihr offensichtlich auch schon gemeinsam gemeistert - da schafft Ihr diese ganz bestimmt auch. Es ist ja gut, dass du hier im Rat gefragt hast!

Viele Grüße

Christina & Beagle-ine Asta






03. Januar 2003 19:57

Hallo
Denkt ihr mir macht es spaß meinen Hund am Genick zu Packen .
Mein Hund kann in ruhe fressen , doch ich denke das es nicht zuviel verlangt ist das ich als Herrchen den Knochen wieder bekomme .
Ich ärgere ihn ja nicht und sage ihm 10 mal AUS.
Einmal .
Doch da scheitert es schon .
Ich werde daran Arbeiten .
Kann es sein das ihr es Falsch aufnehmt ???
Ich bestrafe meinen kleinen nicht gerne , doch ich lasse mich einfach nicht beißen .
Ich möchte in jeder Situation sicher sein das ich ihm was Abnehmen kann .
Wieso ???
Weil ihm schon mal ein Knochen am Zahn stecken geblieben ist und ich ihn auch weg machen musste .
Was ein Glück hat er ihn nicht ferteidigt ...
Mein Hund weiss das er keine Angst haben brauch um sein Futter .
Das weiss er.
Bei seinem normalen Futter nehme ich das Futter auch einmal am Tag weg und das ist kein Thema .
Klar darf er seinen Knochen auch mal in Ruhe fressen , doch ich möchte halt nicht den gedanken haben das er ihn verteidigt.
Es mag sein das ich einen Fehler gemacht habe stehe ich auch zu sonst hätte ich hier auch nicht um Rat gefragt....Doch wenn ich erlich bin finde ich manche Beiträge übertrieben .
Ich meine damit nicht die Tipps sondern "vergewaltigung" ...Also bitte .

Das musste ich einfach mal sagen .
Das nenne ich nicht undankbar sondern das ist mein Denken .

Laura


03. Januar 2003 20:29

Hallo Laura,

: Denkt ihr mir macht es spaß meinen Hund am Genick zu Packen .

Ganz ernst jetzt. Ernsthaft, also nicht im Spiel, im Genick packen ist für den Hund durchaus bereits eine Todesdrohung. Findest Du es gerechtfertigt, dass Dir jemand eine Pistole an die Schläfe hält, nur weil Du dein Essen verteidigst?
Du hast hier einiges an guten Tips bekommen, und die meisten der Leute blieben sachlich. Aber irgendwie scheinst Du einfach nicht begreifen zu wollen, dass der Fehler bei Dir liegt, und nicht bei deinem Hund.

Du fragst, was wir machen, wenn unsere Hunde uns anknurren. Nun, meine knurren mich idR nicht an.
Ich kann Dir aber mal ein Beispiel nennen, wo mich mal ein Hund angeknurrt hat. 4jährige Berner Sennenhündin, mit das dominanteste an Hund, was ich je erlebt habe (übrigens, das was Du von deinem Hund erzählst hat mit Dominanz nicht viel zu tun, sondern mit Unsicherheit), 45 kg schwer. Zum Vergleich, ich wog damals um die 57/58 kg.
Ich war damals auch noch auf dem "und bist du nicht willig so brauch ich Gewalt"-Trip. Wir wollten Platz üben. Tja, ging nicht. Hundi wollte sich nicht hinlegen. Mit Leckerlie runterlocken funktionierte nicht gleich, also nächster Versuch, man drücke Hund leicht auf den Rücken im Schulterbereich - heute weiss ich, dass man das "negative Verstärkung" nennt. Kannst Du dir vorstellen, wie effektiv es ist, wenn sich knapp 60 kg Mensch auf 45 kg Hund aufstützen, um Hund in Platzposition zu drücken?
Genau.
Also nächster Versuch, wie ich es immer gelernt/gehört habe, dass man machen soll. Man ziehe die Beine weg. So, ich auf mit meinem Kopf auf Kopfhöhe des Hundes, versuche Hund die Vorderbeine wegzuziehen. Tja und da knurrte sie. Ganz deutlich. Ganz klar. Und zwar nicht aus Angst oder Unsicherheit.
Was glaubst Du, was passiert wäre, wenn ich ihr jetzt eine gehauen hätte?
Meine Reaktion war NICHTS. Ich bin ganz einfach ruhig so geblieben, die Hände an den Vorderbeinen. Bis sie aufhörte zu knurren. Dann Hände weg, aufgestanden und gut. Vorfall ignoriert. Nochmal mit Leckerlies angefangen. Und tatsächlich, hat zwar etwas gedauert, aber dann hatte sie kapiert was ich von ihr will.

: Mein Hund kann in ruhe fressen , doch ich denke das es nicht zuviel verlangt ist das ich als Herrchen den Knochen wieder bekomme .

Nö, aber das musst Du üben!!!!
Und nicht gleich erwarten, dass Hund das sofort freudig macht. Das "Geheimnis" ist nämlich, dass Hund freudig ausgibt, weil er weiss, dass das Ausgeben sich idR lohnt. Also dass danach was Besseres kommt.
Wenn Hund mal begriffen hat, was "Aus" bedeutet, kann man auf variable Bestärkung übergehen. Also Hund bekommt nicht immer etwas zur Belohnung.
Sondern nur noch zwischendurch, überraschend. Hat die Wirkung, dass Hund in Erwartung einer Belohnung noch sicherer ausgibt. Ist Dir das jetzt unlogisch? Wenn ja, beantworte mal für dich eine Frage: worüber freustDu dich mehr, darüber, dass Du jeden Freitag nachmittag 2 Stunden früher heimgehen kannst, oder darüber, dass Chef überraschend reinkommt und sagt "hey Laura, die Arbeit hast Du gut gemacht, dafür bekommst Du heute nachmittag frei"? Ersteres ist Gewohnheit, das gibt's immer, aber das zweite, da lohnt es sich doch glatt, sich noch mehr anzustrengen, wenn man weiss, es könnte ja vielleicht....,

: Ich bestrafe meinen kleinen nicht gerne , doch ich lasse mich einfach nicht beißen .

Dann bring ihn nicht in widersprüchliche Situationen, die ihn regelrecht zwingen, sich zu wehren.

: Ich möchte in jeder Situation sicher sein das ich ihm was Abnehmen kann .
: Wieso ???
: Weil ihm schon mal ein Knochen am Zahn stecken geblieben ist und ich ihn auch weg machen musste .

Na und, das ist auch Übungssache. Man sollte sowieso von Welpe ab üben, Ohren und Maulhöhle kontrollieren zu können. Den gesamten Körper abtasten zu können, usw. Auch das kann man einem Hund freudig vermitteln.

: Mein Hund weiss das er keine Angst haben brauch um sein Futter .
: Das weiss er.

Weiss dein Hund das? Oder denkst Du nur, er weiss es?
Ganz ehrlich, deinem von Dir beschriebenen Verhalten nach weiss er es nicht.

Ich möchte mal noch ganz kurz was zu dem Punkt "negative Verstärkung" erwähnen.
Viele Leute denken, dass Hund auch ohne Belohnung hören muss. Gegenfrage: Arbeiten diese Leute für ihren Chef ohne Bezahlung?
Was das "hören, weil ich Chef bin" anbelangt, und das klingt auch etwas bei Dir durch. Nicht so direkt, aber doch so ein Hauch "er muss es tun, weil ich es will".
Hunde "hören" nur, weil es sich für sie in irgendeiner Form lohnt. Entweder wegen Belohnung oder wegen Schadensbegrenzung, also Strafvermeidung. Aber niemals nur einfach, weil irgendjemand anders "Chef" ist. Also, überleg Dir, aus welchem Grund Du lieber "hören"=arbeiten würdest. Und dann überleg Dir, wie es deinem Hund denn so gehen würde.

Und wie schon geschrieben. Die Bücher von Sabine Winkler und Barbara Schöning würde ich an deiner Stelle wirklich mal lesen.

Gruss Cindy

03. Januar 2003 20:21

Hi,

ist es denn soo schwer zu verstehen ?
Da hat z.B. Inge sich die Finger "wundgetippt", aber scheinbar für die Katz :-((.

Es gibt keine "Futteraggression" (steht schon bei Trumler). Hunde lassen sich gegenseitig in Ruhe fressen und der Alpha geht nicht her und macht den "Dominanztest".
Der Rudeluntere DARF !!!!!!!! das Futter gegen den Ranghöheren verteidigen, das ist völlig okay.
Knurren bedeutet sowieso meistens UNSICHERHEIT ! Beachtet man das Signal nicht, dann wird der Hund eben deutlicher.
SCHULD ist der Halter, der die Zeichen nicht richtig deutet.

Ich lasse meinen Hund IMMER in Ruhe fressen, nehme ihr keine Knochen weg und kann ihr dennoch ALLES abnehmen was NICHT genehmigt ist.
DAS ist Vertrauen - von BEIDEN Seiten.

Der Hund kann da sehr wohl differenzieren, der ist ja nicht blöd.

Was Du da macht ist Terror pur ! Und Du wirst es offensichtlich nicht ändern :-(((.

Grüße
Gabi

03. Januar 2003 20:52

Hi Laura,
wenn du den hund bestrafen willst, dann mit dem Schnauzengriff.
Der nackengriff kommt nur zwischen Hündin und Welpe vor, wenn sie diesen trägt.
Es ist ansonsten die Gebärde für: jetzt TÖTE ich dich.
Also versetzt du deinen Hund in ein riesiges Dilemma: er aht, dass du ihn natürlcih nicht töten willst, versteht aber absolut nicht, warum du diese bedrohliche Geste anwendest.
Erstmal muss der Hund wissen, was du von ihm verlagst, bevor du erwarten kannst, dass dieses von dir gewünschte Verhalten zuverlässig gezeigt wird.

Mit deinen Übungen zum Thema Pfui, wirst du nur erreichen: dass er schlingt, wenn du Pfui sagst, und dann kann es wirklich gefählich werden.

Ein Kommando muss 100te von malen geübt werden, bis der hund das sicher kann. Also ist es nicht immer unartig, was er macht, sondern UNWISSENHEIT. Und dafür darf er nicht bestrft werden.
Liebe Grüsse Heike

Versuche ihm das Aus/Pfui so zu vermitteln, dass er es GERNE macht, dann hast du die Gewissheit, dass er auch mal was gefährliches aus macht und nicht wegrennt und es runterschlingt.
(hab leider solche einen Kandidaten. (Tierheimhund) Und es dauert lange dieses Verhalten umzukrempeln).

Der Hund macht nicht richtig uneigennützig. Ist ja auch kein Mensch, warum sollte er. Also übe mit 2 Bällen, sag erst aus, wenn er zufällig ausmacht, und gib als belohnung sofort den andern Ball. U.s.w.....)

LG Heike