Liebe Michaela.
Wenn ich solche Schilderungen wie von Dir lese, sträuben sich mir die Nackenhaare!
Deine Hunde gehören an die Leine, wenn sie nicht gehorchen. Punkt. Basta!
Ich an Stelle des anderen Hundebesitzers hätte Dir verbal ordentlich den Kopf gewaschen und nicht nur böse geguckt!
Deine Hunde haben keineswegs das Recht, andere Menschen und deren Hunde zu belästigen, nur weil sie süße, kleine "Meinertutnix" sind!
Es gibt durchaus Hunde, die mit anderen Hunden nicht verträglich sind aus welchen Gründen auch immer. Es gibt Hunde, die ansteckende Krankheiten haben, es gibt läufige Hündinnen. Es gibt viele Gründe, warum man seine Hunde angeleint führt aber es gibt nicht einen einzigen Grund, warum Hunde die nicht gehorchen unkontrolliert herumlaufen.
Meine Hunde wurden schon oft von gerade solchen süßen, lieben, kleinen Hundchen gebissen, die das dann natürlich "noch niiieee gemacht" haben!
Wenn meiner Hündin ein solcher "Meinertutnix" ungefragt und mit "Ohren auf Durchzug" zu nahe kommt, dann werde ich die geeigneten Maßnahmen ergreifen, notfalls per Tritt in die Rippen!
Ich hab schon 5 x wegen sowas ungeplante Tierarztbesuche gehabt, weil liebe kleine "Derwillnurspielen" herzhaft zugebissen haben und sich die netten Halter der kleinen Handtaschenwauwis natürlich schnell vom Acker gemacht haben. Auf den Tierarztkosten bin ich sitzengeblieben und ehrlich gesagt, mir reichts. Ich hab die Schnauze voll.
Das sagt einem doch schon der gesunde Verstand: Ein Hund der nicht zuverlässig gehorcht, gehört angeleint!
Was machst Du denn, wenn die beiden einen Vogel jagen, und der Vogel hat nix besseres zu tun, als in Richtung der nächsten gut befahrenen Straße zu fahren?
Aber das macht ja nix, wenn ein Hund einen Massenunfall verursacht, er ist ja nur 38 cm groß und will nur spielen!
Sorry, aber ich musste meine Wut einfach mal rauslassen.
Gerade Leute wie Du sind es, die aus Unwissenheit und Naivität alle anderen Hundebesitzer in Verruf bringen.
Jetzt zu Deinen Problemen:
Eine Schleppleine zu kaufen wird Deine Probleme nicht lösen.
Schleppleinentraining ist mühsam und Zeitaufwändig und bei zwei Hunden gleichzeitig nicht anwendbar.
Das wäre aber bei Deinen Hunden notwendig, da der eine auf Vögel, der andere auf Hunde reagiert.
Da hilft also nur: Lass beide Hunde an der Leine wenn Du mit beiden gehst. Übe konsequent mit der Schleppleine, und zwar einzeln. Ein Hund bleibt zuhause, mit dem anderen übst Du.
Ohne eine gute Anleitung zum Schleppleinentraining wird Dir das Ganze nicht viel bringen, kauf Dir das Buch von Hoefs/Führmann, was schon angesprochen wurde.
Schleppleinentraining kann Monate dauern, bis ein Erfolg spürbar wird.
Zum nächsten Punkt: Niemals, niemals einen Hund bestrafen, der zu Dir zurückkommt. Weder schimpfen noch sonstwas.
Ein Hund lebt im Hier und jetzt. Er verknüpft die Strafe nicht mit dem Weglaufen oder dem nicht Hören! Er verknüpft die Strafe mit dem Zurückkommen.
Du musst den Hund _immer_ und zwar wirklich _immer_ wenn er zu Dir kommt loben!
Mach Dich interessant für Deine Hunde. Hab immer Leckerlies dabei oder ein Lieblingsspielzeug.
Rufe sie oft zu Dir und lass sie dann wieder rennen.
Ein Hund merkt schnell, wenn er nur dann gerufen wird, wenn irgendwas besonderes da ist (anderer Hund, Vogel, Anleinen), dann ist die Motivation zum Kommen nicht so groß.
Wie gesagt, eine Schleppleine allein löst Deine Probleme nicht, wenn Du beiden eine Schleppleine dranmachst, sind die Hunde verwirrt, weil sie das nicht kennen und Du bist mit dem sich ständig verknotenden Leinengewusel überfordert.
Gruß
tessa