Hallo Cornelia,
: Ist das denn nun falsch? Soll ich sie wirklich immer anleinen beim Spazierengehen?
Meine Hunde sind eigentlich auch von Anfang an frei gelaufen. In dem Alter lernen sie am besten das Kommen. Da sie regelrecht "gezwungen" sind, Dir zu folgen. Im Prinzip würde ich das so beibehalten. Einziger Unterschied, wenn sie kommt, würde ich zur Zeit immer noch jedes Mal ein Leckerlie geben, oder ein kurzes Spiel mit Dir.
Denke daran, vom Alter her ist sie immer noch ein Kleinkind. Das gilt auch auf dem Welpenplatz. Das wird noch einige Zeit dauern, bis sie zuverlässig hört. Allerdings scheint ihr den Anfang schon gut hinbekommen zu haben.
Und auch kleine Leinenführigkeitsübungen im Spaziergang einbauen, ist richtig. Nur achte darauf, dass sie dabei nicht schon das Ziehen lernt. Also, sobald die Leine straff wird, bleibst Du sofort ganz starr stehen. Keine Bewegung mehr nach vorne, auch nicht einen Schritt oder mit dem Arm nachgeben. Das Ziehen entsteht nämlich dadurch, dass Hund von klein auf gelernt hat "wenn ich dahin ziehe, wo ich hinwill, komme ich schneller hin". Ganz einfach deshalb, weil viele Leute am Anfang denken "ach das ist ja nur ein Welpe" und es teilweise noch lustig und süss finden, wie Klein-Welpe allem nachrennt, auch an der Leine. Und genau dadurch lernt Klein-Welpi das Ziehen, das man ihm später mühsam wieder abgewöhnen muss. Ach so, wenn Du mal keine Zeit, darauf zu achten, dass Welpi nicht zieht ( dauert am Anfang etwas, bis Hund das begreift, bzw. sicher ist im Verhalten "Nicht-ziehen" ), dann gibt es zwei Möglichkeiten: 1. die Kleine möglichst gar nciht an die Leine nehmen, finde ich persönlich nicht so gut, zumindest in Wohngebieten sollte ein Hund an der Leine sein, gerade wenn sie dann auch mal älter werden gibt es da vieles, was einfach im Moment mal doch interessanter sein könnte, als Dein Rufen, 2. wenn sie "ziehen darf", legst Du ihr ein Brustgeschirr um, wenn "Nicht-ziehen" angesagt ist, ein Halsband. Hund lernt ganz schnell zu unterscheiden. Bringt Dir vor allem den Vorteil, dass Du das "nicht-ziehen" ganz gezielt dann üben kannst, wenn Du Zeit und Geduld dafür hast.
Noch etwas, ich unterscheide bei meinen Hunden normales "An der Leine gehen" und "korrektes prüfungsmässiges Fuss". An der Leine gehen heisst für mich, dass Hund ohne ein Signalwort an lockerer Leine irgendwo neben mir gehen soll. Die Leine selbst ist das Signal. "Fuss" dagegen ist wirklich korrektes prüfungsmässiges Fuss. Das erfordert aber eine ganze Menge an Konzentration und ist mE nicht für reine Spaziergänge gedacht. Höchstens mal für eine kurze "Notsituation" um z.B. an einer Engstelle (wie auch immer die geartet sein mag) vorbeizukommen.
Wie gesagt, ich würde so weitermachen, wie Du das bisher gemacht hast.
Wenn Du Hund monatelang nur an der Leine führst, kannst Du ihm ja gar nicht beibringen, zuverlässig in allen Situationen zu folgen. Sicher, wenn Du einen älteren Hund übernimmst, der noch nichts gelernt hat, aber durchaus schon seinen "eigenen Kopf" hat, sieht die Sache etwas anders aus. Da würde ich mir für ausserhalb evtl eine Schleppleine überlegen. Aber gerade bei einem Welpen ist das "Nachfolgen" der Alttiere doch noch so richtig drin. Schliesslich braucht Welpe die zum überleben, also darf er den Anschluss nicht verlieren. Das ist instinktiv drin, und warum sollte man das nicht ausnützen, was einem die Natur schon so toll anbietet?
Meine ältere Hündin habe ich mit 9 Wochen bekommen. Da habe ich es genauso gemacht. Als sie eben das Alter von 7-8 Monaten kam, kam sie so langsam in eine Phase, wo junger Hund selektiv "taub" wird.
Eben gerade in der Pubertätszeit ist es einfach so, dass Hundis schnell mal "vergessen", was sie gelernt haben, da jetzt alles viel interessanter ist,und man die Welt doch mal ohne "die Alten" entdecken will. Und genau da, wo man sowieso schon etwas "Schwierigkeiten" mit den Viechers hat, soll man erst anfangen, das Freie Folgen zu üben?
Das leuchtet mir nicht ein.
Gruss Cindy