## Hallo Christiane,
:
: ich habe nun seit zwei Wochen endlich den ersehnten eigenen Hund!
## Herzlichen Glückwunsch !
Statt einfach nur froh und glücklich zu sein, habe ich aber wohl zu viel Yorkie-Forum gelesen und stecke voller Befürchtungen, was ich alles falsch machen und was alles nicht klappen kann...
## Ooohch ... keiner von uns macht KEINE Fehler ... und Leute wie Du, die sich informieren, sicher weniger als andere :-)
Nur (und den Fehler habe ich auch gemacht) ... verliere über der ganzen Leserei nicht Deinen Instinkt und Dein Herz ... so manches Verhalten "aus dem Bauch heraus" ist besser (da DEINEM Hund angepasst) als die neuesten kynologischen Erkenntnisse :-)
: Glücklicherweise geht nächste Woche die Hundeschule los, in der hoffentlich sowohl er als auch gaaanz viel lernen werden ;-)
## In erster Linie wirst DU lernen ...
: Vorher habe ich aber schon die erste Frage, weil ich innerhalb dieser zwei Wochen schon die ersten unangenehmen Veränderungen bemerke, denen ich möglichst schnell begegnen möchte (ist bestimmt auch nicht gut, wenn negatives Verhalten "einreißt", oder?). Ich habe nämlich ganz stark den Eindruck, dass die Bindung des Hundes an mich eher schlechter wird als besser.
## Ganz normal ... er gewinnt wieder an Sicherheit und Selbstbewusstsein ... und fängt natürlich auch an seine Grenzen auszutesten :-) Wenn Du jetzt nicht konsequent bist, hast Du "verloren".
: Weiß allerdings auch nicht, wieviel man da nach zwei Wochen von einem erwachsenen Tierheimhund (der aber wohl keine schlechten Erfahrungen gemacht hat, zumindest benimmt er sich Menschen gegenüber aufgeschlossen und freundlich) erwarten darf.
## Nicht allzu viel würde ich mal sagen. DU musst Dich jetzt erst mal (in seinen Augen) als kompetenter und vertrauenswürdiger Rudelführer beweisen ... das geht nicht innerhalb von 2 Wochen.
: Anfangs jedenfalls hat er draußen ganz gut auf mich geachtet, ist auch auf Ruf herangekommen, um sich sein Leckerchen abzuholen, hat auf das eben erst gelernte Sitz und Platz reagiert.
## s.o. - Da war er noch verunsichert ... jetzt gewinnt er langsam an Sicherheit und weiss, dass Du "ihm bleibst" *g*.
: Mittlerweile bin ich für ihn draußen völlig uninteressant. Alles andere ist spannender als dieses andere Ende der Leine, was auch noch irgendwelche Dinge von ihm verlangt, zu denen er nun gerade gar keine Zeit hat... :-(
## Nuuuun ... die "spannenden" Dinge (Schnüffeln, Markieren etc.) darf er halt erst, wenn er die "langweiligen" Dinge zu Deiner Zufriedenheit erledigt hat ... sprich Schnüffeln etc. wird als Belohnung eingesetzt.
Was jetzt allerdings nicht heissen soll, dass er gar nicht mehr "Hund" sein darf ... ich teile das eigentlich immer auf ... die "kurzen" Runden früh und abends sind "Freizeit" - da darf sie Schnüffeln, Trödeln, Markieren (ja, auch Hündinnen tun das *g*) nach Herzenslust ... auf der grossen Nachmittagsrunde werden allerdings (neben Toben mit anderen Hunden) auch Trainingseinheiten eingebaut.
: Leider ist er zur Zeit natürlich auch nicht gerade ausgelastet, weil er nur an der Leine gehen kann.
## Kannst Du ihn nicht an die Schleppleine nehmen ? Hast Du vielleicht (Hunde-) Bekannte/Freunde mit einem eingezäunten Grundstück, wo er mal mit anderen Toben könnte ?
Wenn kein Schnee liegt, kannst Du doch auch mit ihm Radfahren.
Und zur Auslastung sehr zu empfehlen ... Fährten !
:
: Habe nun schon viel darüber gelesen, dass man für den Hund das Spannendste überhaupt sein soll, nur frage ich mich WIE? Stöckchen, Ball etc. sind für ihn draußen völlig ohne Belang, Leckerli nimmt er unter mäßiger Ablenkung noch an, bei Begegnung mit anderen Hunden oder - noch schlimmer - Hasen! interessieren sie ihn ebenfalls nicht mehr.
: Habt ihr Tipps, wie ich die Bindung aktiv stärken kann? Oder was ich sonst tun kann, um interessanter für meinen Hund zu werden?
## Tja, nicht jeder Hund spielt gerne Stöckchen oder Ball ... findet meine auch ziemlich fad, Kongs interessieren sie nicht die Bohne ... aber Beisswurst, und noch besser Frisbee - da ist sie voll dabei, alles was quietscht ist auch toll. Musst halt mal ein bisschen antesten auf was Deiner steht ... und wenn er "Spielen" nicht kennt, dann müsst ihr es BEIDE erst einmal Lernen.
Wenn er Leckerli nur "gnädig" annimmt ... dann ist er ZU SATT ! Lass' ihn für sein Futter arbeiten ... wer sagt, dass Futter aus dem Napf zu kommen hat? Futter kommt von DIR ... wenn ER mit Dir kooperiert :-)
Ansonsten ... lass ihm Zeit ... 2 Wochen sind zu kurz um eine wirkliche Bindung aufzubauen ... aber mach Dich für ihn nicht zum Affen und bettel um seine Liebe ... er wird es Dir nicht danken - Hunde "denken" da anders.
Viele Grüsse
Christiane & Kira