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Zweithund - nicht so einfach

geschrieben von Anne(YCH) 
Zweithund - nicht so einfach
07. Januar 2003 18:07

Hallo!

Ich bräuchte mal den Rat von den "erfahrenen" unter Euch:

Ich besitze einen braunen Labradorrüden, der jetzt zwei Jahre alt ist.
Gerade in der letzten Zeit hat sich unsere Bindung super entwickelt, wir verstehen uns nahezu wortlos. Ich mache mit ihm auch RH-Sport.
Die Hauptperson zuhause für ihn war immer ich, er orientiert sich ganz an mir. Ist ein schöner "Zustand", soll auch so bleiben.

Nun kam uns kurz vor Weihnachten eine Notfallhündin ins Haus geschneit. Mein Mann hat sie gesehen und beschloß, sich ihrer anzunehmen. So hätte dann jeder seinen eigenen Hund, wenn man das so nennen kann. Also, für den Hundesport natürlich.

Sie ist eine sehr liebe, gut einjährige Labhündin, gut sozialisiert, an der Erziehung fehlts halt noch. Ist aber kein Problem.
Nun gut, dachte ich, Klassegelegenheit für einen Zweithund. Mein Rüde würde sich freuen.

Tja, wie soll ich es sagen. Er hat sich am ersten Tag gefreut, dass da jemand zum Spielen war. Dann hat die Begeisterung merklich nachgelassen.
Jetzt hab ich das Gefühl, dass er sich sehr zurückzieht.

Wenn ich ihn hole, um mit ihm zu spielen, kämpfen, schmusen, was auch immer, drängt sich - natürlich - gleich die Hündin mit her und will mitmachen. Mittlerweile gibt er auch schnell auf und geht wieder auf seinen Platz. Spaziergänge mit mir allein scheint er zu geniessen.
Er hat mich halt nicht mehr "für sich". Übrigens spielt er gaaanz selten mit ihr, läßt sich aber von ihr alles gefallen und auch alles wegnehmen.

Nun meine Frage: Ist das alles ganz normal? Braucht er einfach mehr ZEit? Damit nichts falsch rüberkommt: Ich mag die Hündin sehr gern und finde auch, dass sie zu uns passt, aber halt nicht so sehr zu unserem Rüden. Sie ist eine ganz liebe, mein Rüde mag dagegen allerdings eher "kernige" Mädels.

Habt ihr Tipps für mich oder soll ich das ganze so laufen lassen?

Danke vorabe, viele Grüße
Anne

07. Januar 2003 19:26

Hallo!

Ich denke dein Rüde brauch wirklich mehr Zeit. Bisher war er ja der "King" zuhause und auf einmal muss er eben seine Zeit mit der Hündin teilen. Das muss er auch erst einmal lernen....
Ich würde dir raten dich so viel wie möglich mit beiden zu beschäftigen! Spiele abwechselnd mit ihnen und wenn sich dein Rüde zurückzieht, dann lasse die Hündin zur Seite treten und beschäftige dich mit dem Rüden. Versuche beide gleichviel aufmerksamkeit zu schenken und beide auch gleich zu behandeln. Ich denke es würde auch nicht schaden mit beiden zusammen spazieren zu gehen. Könntet ihr die Hündin nicht auch mit auf den Hundeplatz nehmen? Vielleicht lernen sie dann auch besser zusammen zu arbeiten.
Du wirst sehen, wenn sich der Rüde an die Hündin gewöhnt hat, werden sie wie Pech und Schwefel aneinander kleben :-).

Viele Grüße
Nora

07. Januar 2003 21:49

Hi Anne,

ich habe 2 Mädels und meine Ersthündin war auch nicht gerade begeistert, als Nr. 2 zu uns kam. Anfangs war es ehr wie Besuch, das wurde toleriert, dann dämmerte ihr, dass da wohl ein Dauerzustand geschaffen werden sollte und war ziemlich eingeschnappt. Wir haben beide Hunde in der Familie zugeteilt, sprich den einen Hund betreut mein Sohn, den anderen ich. Die Hunde wissen genau, wer ihr "Hauptansprechpartner" ist. Seit das klar ist, haben sie auch Frieden miteinander und feuen sich "tierisch", wenn es ausnahmsweise mal zusammen raus geht und sie nach Herzenslust miteinander spielen können. Sie vertragen sich heute Super und ich denke, es kommt auch keine zu kurz.
Vielleicht solltet ihr Euch in der Familie so aufteilen, wie Du es beschrieben hast. Dadurch könnte Dein Rüde auch wieder mehr Sicherheit gewinnen.
Ansonsten kann ich Dir auch nur den Rat geben, lass den beiden Zeit.

Viel Glück

Susanne


08. Januar 2003 12:57

Hallo Anne

Ich würde den Hunden auf jeden Fall mehr Zeit lassen und vor allem darauf achten das der Rüde merkt, dass die "Neue" nicht auf seine Kosten geht. Wir machen mit unseren drei Hunden zwar auch viele Spaziergänge mit allen zusammen und das geniessen sie auch sehr aber die Extraportion muss vor allem für unseren Rüden auch unbedingt sein. Er hat sich ähnlich verhalten wie Deiner doch er hat dann schnell gemerkt, dass die Kleine ihm nicht seine Zeit stiehlt, die er mit meinem Mann in der Ausbildung / Sport verbringt. Ich würde die Hündin darum auch erst nach einer Weile zu solchen Anlässen gleichzeitig mit dem Rüden mitnehmen. Lass ihm ruhig Zeit, aber gebt ihm auch nicht so nach, dass er meint er hat wirklich einen Grund zum Beleidigtsein. Die Hündin ist da und wird hoffentlich bei Euch bleiben können und diese Entscheidung fällt ihr und nicht Euer Hund. Die Mischung zwischen gemeinsam viel mit den Hunden machen und auch jedem einzelnen seine Zeit gönnen ist sehr wichtig. Je mehr man versucht, hier zuviele Kompromisse zu machen umso verwirrter werden oft die Hunde.

Viele Grüsse

Maria

10. Januar 2003 12:23

: Hallo Anne,

: Nun meine Frage: Ist das alles ganz normal? Braucht er einfach mehr Zeit? Damit nichts falsch rüberkommt: Ich mag die Hündin sehr gern und finde auch, dass sie zu uns passt, aber halt nicht so sehr zu unserem Rüden. Sie ist eine ganz liebe, mein Rüde mag dagegen allerdings eher "kernige" Mädels.
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: Habt ihr Tipps für mich oder soll ich das ganze so laufen lassen?

Wir haben vor einem Jahr eine junge Schäferhündin (damals 6 Monate, auch ein Hündin aus der Nothilfe) zu unserem Golden-Rüden (damals 4 Jahre) dazu geholt. Beim Kennenlernen und am ersten Tag fand sie unser Rüde auch noch klasse. Als er aber merkte, die bleibt jetzt bei uns, hielt sich seine Begeisterung durchaus in Grenzen. Schließlich mußte er uns (meinen Mann und mich) plötzlich mit jemanden teilen und daß fand er ganz offensichtlich gar nicht so toll. Auch er zog sich zunächst zurück, da sich die Hündin immer in den Vordergrund drängelte.
Ich hab's dann einfach so gemacht, daß ich ihn mir immer wieder rangeholt habe und besonders auf ihn eingegangen bin. Drängelte sich Sally dazwischen habe ich sie auch schon mal einfach beiseite geschoben.
Mittlerweile sind unsere beiden "ein Herz und eine Seele" (hat aber fast ein Jahr gedauert). Und es kommt tatsächlich vor, daß der Rüde die Hündin zum Spielen auffordert und nicht umgekehrt. Während anfangs immer nur die Hündin Körperkontakt beim Rüden suchte und diesem das eher lästig war, sieht man sie heute häufig eng aneinander gekuschelt zusammen liegen.
Im Hundesport arbeite ich beide getrennt. Unser Rüde war allerdings níe ein begeisterter Sportler (eher Typ Schlaftablette), aber seit wir die Hündin haben arbeitet er mit erstaunlicher Begeisterung, als wollte er der Hündin zeigen, was du kannst, kann ich schon lange. "Freu!".
Ich denke auch bei Euch wird sich die Situation einspielen, wenn ihr beiden Hunden gleich viel Aufmerksamkeit schenkt.
Wir haben's jedenfalls bisher nicht bereut einen zweiten Hund ins Haus geholt zu haben.
Euch viel Spaß mit euren beiden und

liebe Grüße

Sonja mit Nathan + Sally