: Hallo,
:
gut ist immer relativ :-)
Hauptsache ihr fühlt Euch zusammen wohl.
Mein älterer Rüde ist auch extrem gebunden speziell an mich, was ich im Nachhinein bereue. Auf der einen Seite fühle ich mich persönlich damit sehr wohl, es ist ein schönes Gefühl, wenn etwas so an einem "hängt". Schlimm wird es nur, wenn er mal woanders "geparkt" werden soll, was selten vorkommt bei meinen Eltern oder Freunden. Dann liegt er nur noch in der Ecke und hat Frust ! Sein ganzes Lebensglück hängt von mir und meinem Mann ab.Wenn ich zu Hause bin, will er selbst ungern mit meinem Mann los.
Dadurch tut er sich mit Veränderungen extrem schwer. Er kann prima zu Hause allein bleiben, aber eben nicht woanders. Wir hatten ihn 2 x in 4 Jahren nachts woanders geparkt, Resümee: Er hat die ganze Nacht nicht geschlafen und ist nur ruhelos durch's Haus gerannt.
Unseren Lütten haben wir dahingehend anders "erzogen" er ist vom Kopf her wesentlich freier und wenn er mal zu Freunden soll (die auch Hunde haben) dann findet er es höchst spannend und bekommt keine Depressionen :-). Klar ist die Freude groß, wenn wir ihn wieder holen, weil wir ja seine "Falmilie" sind, aber er hat trotzdem gespielt und gefressen. Er spielt draussen auch freier, der Große immer nur mit nem halben Herz, weil er ja immer mal gucken muß, wo wir (speziell ich bin)
Auf Hundeseminaren, wenn ihn mal jemand anders halten soll, weil ich bspw. zum Klo muß, riesen rumgejaule, weil er hinterher will. Er geht mit niemand anderem spazieren, als mit mir oder meinem Mann und meiner besten Freundin, die ihn von klein auf an kennt.

Desweiteren hat er große Schwierigkeiten andere Rüden an mich heranzulassen, er duldet es kaum. Ich zwinge ihn zwar manchmal dazu, weil ich gern selbst entscheiden möchte, wen ich wann wie wo streichel, aber es ist für ihn der Horror und er würde gerne jeden Kerl zerfetzen :-)
Ist auch nicht schön.
Lange Rede kein Sinn, ich würde nie wieder einen Hund so extrem an mich binden, das macht immer ein Stück weit unfrei im Kopf und sehr unflexible.

Viele Grüße
mary

Hi Gisi,

eine zu enge Bindung im Sinne von: der Hund folgt nur dir zum Gassigang, ist unglücklich wenn du nicht da bist und verweigert womöglich gar das Futter, ist definitiv nicht gut für den Hund.
Es gibt immer Zeiten in denen man gezwungen ist den Hund anderweitig unterzubringen, sei es nun aus gesundheitlichen oder auch aus beruflichen Gründen. Wenn der Hund dann leidet ist damit keinem gedient.
Mein Hund ist auch SEHR auf mich fixiert, er hat es trotzdem von Anfang an gelernt ab und zu auch anderweitig untergebracht zu sein (war aus beruflichen Gründen nicht anders machbar).
Selbst wenn ich ihn bei wildfremden Personen abgebe (private Hundesitter) arrangiert er sich damit innerhalb von ein paar Stunden und gehorcht dieser Person während meiner Abwesenheit aufs Wort.
Wenn ich wiederkomme ist die Freude natürlich riesig, nichts desto trotz geht er wenn z.B. meine Eltern auf ihn aufpassen dann auch weiterhin mit ihnen raus ohne das ich mitgehe.
Ich denke du solltest es deinem Hund auch schmackhaft machen bei anderen Personen zu bleiben, sei es nun durch besonders tolles Spiel, Leckereien etc.pp. . Wenn man so etwas mit postiver Verknüpfung trainiert sollte es auch bei einer noch so großen "Klette" klappen :-).

Liebe Grüße
Nele & Cisko

Hallo,
herzlichen Dank für Eure Antworten.
Glaubt mir, wir haben schon vieles probiert. Mit meiner Nachbarin und deren Hund sind wir viel spazieren gegangen, aber als sie mal meinen
Hund alleine und ihren Hund mitnehmen wollte, was war, meiner ging nicht
mit. Er schaute immer, wo ist Frauchen. Als mein Mann und die Nachbarin
mit Hund spazieren gehen wollten, ging mein Hund schon ein Stückchen mit. Da er wusste, Frauchen ist zu Hause, kam er wieder zurück. Mit
meinem Mann geht Hundi nicht aus dem Haus, obwohl er zu Hause mit ihm
schmust und auch mal Futter und Leckerli gibt. Zu Hause kann ich keine
Veränderungen feststellen. Aber i c h muß in der Nähe sein.
Wenn ich mal zum Arzt muß und Hund bleibt mit meinem Mann zu Hause, geht
das jetzt schon, früher hat er geweint. Aber Gassigehen nein. Ich glaube, mein Hund hat Angst er würde nicht wieder nach Hause kommen.
Verlassensangst?!
Möchte nochmals betonen, ich habe keine Probleme mit dieser Anhänglichkeit und ich glaube, wenn ich mal ins Krankenhaus muß, werden
sich mein Mann und unser Hund bestimmt arrangieren. Vielleicht dauert das ja ein paar Tage.
Wie ich schon erwähnte, mein Hund hatte nie ein zu Hause oder eine
Bezugsperson und im Alter von 7 Jahren kam er zu uns. Er hat wahr-
scheinlich Angst alles zu verlieren.
Gisi

Hallo Gisi,
ich kenne Deine Überlegungen sehr gut. Ich habe Rocky mit fast 4 Jahren aus dem Tierheim geholt und wir sind seitdem (8 Jahre)unzertrennlich. Ich gehe halbtags arbeiten, ansonsten ist der Hund bei mir (abgesehen von wenigen Arztbesuchen). Er begleitet mich bei Besuchen im Pflegeheim, wenn wir mal Essen gehen - eigentlich immer. Urlaub ohne Rocky käme für mich nicht infrage, ich war auch seit 8 Jahren nicht mehr im Kino, weil ich keine Freude daran haben würde, da ich weiß, er sitzt zu Hause an der Tür und wartet. Er ist auch durch nichts abzulenken.
Ich habe kein Problem damit, und falls ich mal ins Krankenhaus muß, wird sich eine Lösung finden lassen. Ich glaube auch, wie schon jemand vorher schrieb, daß ein Hund sehr wohl merkt, wenn eine Situation unabänderlich ist und wenn nicht. Ich persönlich möchte keinen Hund haben, dem es egal ist, ob er sich zu Hause oder anderswo aufhält.
Liebe Grüße
Elfi

:Hallo Gisi,
ich denke, genau wie Mo es schreibt, das Dein Hund sicherlich auch mit einer anderen ihm bekannten Person zur Not Gassi gehen würde. Ich würde versuchen, eine andere Person, die vielleicht im Notfall Deinen Hund auch nehmen kann, ab und an mit zu Spaziergängen zu nehmen. Dann kann der-oder diejenige auch mit ihm spielen und herumtoben. So kann er lernen, das ein anderer Mensch auch vertrauensvoll ist, nach dem Motto "Den kenn, der ist lustig, da geh ich mit".
Grüße
Nadja und Shiva
:

Danke für Eure Antworten.
Ich habe auch keine Probleme mit der Anhänglichkeit und meine auch, wenn mal die Situation eintritt und ich länger krank wäre, so wird sich mein Hund auch an die neue Situation gewöhnen. Ich glaube, ich tue ihm keinen Gefallen, wenn ich ihn jetzt mal in andere Hände gebe. Wenn er dann Gelegenheit hätte, würde er abhauen und das Risiko gehe ich nicht ein.
Mein Hund gibt mir so viel Liebe und ich vermisse eigentlich kein Kino
usw. Wenn wir weggehen, ist unser Hund dabei.
Hatte ihn sogar mal zu einer Kindstaufe mit in die Kirche, der Pfarrer
schaute etwas "blöd" aber ich sagte ihm: Das ist auch ein Geschöpf Gottes" - was wollte er da noch sagen. Er hat in der Kirche nicht gestört und war ruhig und friedlich, wie immer.
gisi