Futterverteidigen - Dominanz oder nicht? :: Hundeerziehung + Soziales

Futterverteidigen - Dominanz oder nicht?

von Christiane(YCH) am 09. Januar 2003 09:52

Hallo,

bin etwas verunsichert - wie ist es denn nun mit dem Verteidigen von Futter (Kauknochen etc.) gegenüber dem Rudelchef - würdet ihr es als Dominanzverhalten bezeichnen, gegen das man etwas tun muss (Hergeben des Kauknochens durchsetzen - wie?) oder ist es ganz normal und ich sollte meinem Hund den Knochen einfach lassen, also gar nicht erst verlangen, dass er ihn hergibt?
Einige schreiben hier, dass man den Hund in Ruhe fressen lassen soll (klar), er aber alles hergibt, was er hergeben soll. Wenn ich nun versuche, meinem Hund einen Kauknochen abzunehmen und er knurrt - und ich das durchgehen lasse - , muss ich ja auch befürchten, dass ich ihm draußen etwas, dass er findet und vielleicht nicht fressen soll, nicht wieder abnehmen kann, oder?

Grübelnde Grüße
Christiane

von Yna(YCH) am 09. Januar 2003 10:21

Hallo,

ein Zeichen von Dominaz ist es nicht, eher ein Zeichen von Unsicherheit und Angst vor Verlust der heißgeliebten Futterbeute. Also, ich halte es so, dass ich meinen Hunden immer alles abnehmen können will und denke so sollte es auch sein. Es hängt aber davon ab wie der Hund drauf ist. Wenn der Hund knurrt und Panik hat vor Verlust dann eigenen sich Tauschgeschäfte (was man in der Hand hat ist natürlich noch besser als der Knochen des Hundes!) um den hund zu entspannen. Ich habe aber auch durchaus schon mal Tacheles mit nem Hund geredet, der abchecken wollte wie weit man denn hier so gehen kann. Danch war das auch immer erledigt. Aber wie gesagt da ist nicht jeder Hund und jeder Halter gleich. Spätestens dann, wenn ich unsicher wäre würde ich immer anfangen zu tauschen.

Gruß,
Yna


von Doris(YCH) am 09. Januar 2003 10:26

Hallo Christiane,

Futteragression hat in den wenigsten Fällen etwas mit "Dominanz" zutun , sondern es handelt sich weit häufiger um ein "erlerntes" Verhalten. Deshalb würde ich es auch nicht mit "Gewaltmaßnahmen" beantworten, nach dem Motto. "DAS lass ich mir aber nicht gefallen".
Ich würde an einen zuverlässigen "AUS" arbeiten, den Hund eine zeitlang NUR aus der Hand füttern, ihn sein Futter erarbeiten lassen. Ständiges Wegnehmen des Futters/Knochen etc., um die eigene Dominanz zu unterstreichen halte ich für absoluten Quatsch.
Wichtig ist "Vertrauen" herstellen. Ein Hund der nicht ständig um seine Nahrung fürchten muss, gibt diese im Notfall auch her.
Das heißt alles natürlich nicht, dass es in wenigen Einzelfällen nicht auch Futteragression aus Dominanz gibt. Aber dass müste sich dann wirklich ein Fachmann vor Ort ansehen und dann ist in der regel die Futteragression nicht das alleinige Problem.

Grüße Doris

von Grizzly(YCH) am 09. Januar 2003 10:39

Hallo Christiane,

für mich sind Kauknochen und "etwas auf der Strasse finden" zweierlei Dinge.

Der Kauknochen kommt von mir, gestatte ich ihr als Futter, warum also soll ich es ihr wieder wegnehmen. Wir haben zwar zwischendurch immer das Tauschspiel gespielt, aber eigentlich lassen wir unsere Grizzly dann in Ruhe.
Bei der Futterschüssel haben wir gar kein Problem. Kann ich wegnehmen, füge dann noch etwas leckeres hinzu und stelle ihn wieder zurück.

Auf der Strasse was gefunden, das nehm ich ihr ab (d.h. wenn ich schnell genug bin :-( ), denn ICH entscheide, was sie essen darf.

In beiden Situationen bin ich diejenige, die entscheidet, entweder in der Gabe des Knochens oder im Verbot die Strasse "zu säubern".
Futterverteidigung ist aus meiner Sicht keine Domminanzgeste sondern eher "Überlebenstrieb" und somit reagiere ich auch anders darauf.

LG
Astrid & Grizzly

von Nele(YCH) am 09. Januar 2003 11:33

Hi Christiane,

ob nun Dominanz oder Futterneid, wenn ein Hund nicht vom ersten Tag an in seinem neuen menschlichen "Rudel" lernt, Futter und Beute auf Kommando auszugeben sind Probleme vorprogrammiert.
Dieses Kommando hat bei JEDEM Familienmitglied zu sitzen und muss auch dementsprechend geübt werden.
Meine Chefin wurde als Jugendliche 2x von der Rottweilerhündin ihres Vaters angefallen. Das erste Mal weil sie versucht hat der Hündin einen Knochen wegzunehmen und das zweite Mal weil sie sich zu der Hündin aufs Sofa setzte! Der zweite Angriff ist eindeutig auf den Erfolg des ersten Angriffs zurückzuführen und macht traurig deutlich was passieren kann wenn das "Familienoberhaupt" meint es reicht wenn der Hund auf ihn "hört". Die Narben wird sie ihr Leben lang behalten und die Skepsis gegenüber großen Hunden ebenso :-(.
Den Hund von Anfang an soviel wie möglich aus der Hand zu füttern ist meiner Meinung nach die beste und sicherste Methode diese Problematik von vornherein zu vermeiden.
Knurrt euer Hund bereits, mache es ihm durch Tauschgeschäfte schmackhaft seine "Beute" herauszugeben und trainiere dabei ein zuverlässiges "Aus". Bei Stöcken und Bällen (ebenfalls Beute) das gleiche Procedere. Nichts ist nerviger (und zum Teil eben auch gefährlich) als ein Hund der noch nicht einmal dieses Kommando beherrscht. Auch wenn es auf den Hundewiesen immer wieder bewährte Lacherfolge bringt wenn Hundebesitzer versuchen ihrem Hund, im wahrsten Sinne, einen geklauten Ball wieder abzujagen ;-).

Liebe Grüße
Nele & Cisko

P.S. Auf der Strasse gefundene "Fressalien" werden bei uns auf "Pfui" wieder ausgespuckt. Das halte ich persönlich für sinnvoller als die Doppelbelegung des Kommandos "Aus".

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