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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Körpersprache - was sagt ihr dazu?
14. Januar 2003 08:17

Hallo Inge,

: Zu der Sache mit dem schlechten Gewissen: ich bin der festen Überzeugung, dass Hunde nur deshalb Beschwichtigungssignale zeigen, weil sie schon mal die Erfahrung gemacht haben, dass der Halter ausrastete, wenn er ein Mißgeschick entdeckte. Meine Hunde haben alle, als sie noch sehr klein waren, Unsinn angestellt (alles angeknabbert, sogar Tapeten abgezogen usw.) Aber NIEMALS bin ich deswegen ausgerastet, mit dem Ergebnis, dass keiner meiner Hunde jemals bei meinem Heimkommen ein "schlechtes Gewissen" zeigte! Dazu noch ein kleines Beispiel, dass ich bei einem Züchter erlebte: die Mutterhündin war ihren Welpen gegenüber sehr duldsam, aber es gab etwas, dass sie niemals duldete - dass einer ihrer Welpen an "ihren" Kauknochen ging. Da gab's Zunder! Einmal klaute einer der Welpen den versehentlich herumliegenden Knochen, während die Hündin in der Küche gefüttert wurde. Als sie wieder zu den Welpen kam, wurde sie von allen - auch dem "Missetäter" - aufs Freudigste begrüßt. Keine Spur von "schlechtem Gewissen"!!! Denn Hunde verhalten sich konsequent: es wird nur UNMITTELBAR gestraft, nicht ewige Zeit später. Also kann der Welpe auch sehr genau wissen, warum er gestraft wird, wenn er den Knochen vor den Augen seiner Mutter zu stehlen versucht. Liegen zwischen "Tat" und "Entdeckung" jedoch mehrere Minuten, wie in diesem Fall, straft die Mutter selbstverständlich nicht - in dem Fall wüßte sie ja auch gar nicht, welcher Welpe der Schuldige war. Somit hat der "Täter" auch keinen Grund, die Rückkehr der Mutter zu fürchten und musst also auch nicht beschwichtigen. Daran sollte man sich ein Beispiel nehmen!

Da hast Du sicher recht, ist bei meinen auch so. Wenn der Hund nie schlechte Erfahrungen in der Hinsicht gemacht hat wird er auch nie "Schuldgefühle" zeigen.

Aber, da fehlt ja noch die andere Seite, um die es eigentlich geht...
Was ist wenn er doch schon einmal einen Anschiß bekommen hat ? Dann habe ich beobachtet daß der Hund sich daran erinnert und beschwichtigungsgesten zeigt. Denn komischerweise zeigt er diese nur wenn er wirklich etwas gemacht hat wovon er offensichtlich weiß daß es nicht in Ordnung war ! Ich habe mich lange gegen diese Ansicht gesträubt, konnte es aber bei einer Bekannten genau beobachten ! Es geht dabei nicht darum ob der Hund etwas gemacht hat was er nicht darf/soll sondern ob er jemals dafür bestraft worden ist. Ist schon manchmal ziemlich rätselhaft !
Ist wie das beispiel mit dem jagenden Hund der beim Zurückkommen gestraft wird und nicht mehr jagen geht !?

Viele Grüße,

Tom

14. Januar 2003 08:50

Grüß Dich Tom und die anderen,

da hast du es auf den punkt gebracht:

: : ... dass der Halter ausrastete, wenn er ein Mißgeschick entdeckte.

Die kombination ist: unwillenerregende situation + mensch - zoff. Wer die situation geschaffen hat, ist dabei wurscht. Man kann das ganz gut testen, wenn man die gleiche situation von einem menschen als "missetäter" herstellen lässt. Der hund wird dann solange fröhlich bleiben, bis der halter nach hause kommt. Dann zeigt er beschwichtigung, denn er hat die kombination (situation + halterreaktion) abgespeichert.

tschüß Martin & Mirko



14. Januar 2003 08:51

Ein tatsächlicher aggressiver Hund kann diese Warnung schon mal weglassen und gleich angreifen -

er läßt sie weg und er greift direkt an. Übrigens: je "leiser" ein Hundekampf ist, um so ernster ist er.

Viele Grüße
Gaby mit Beira


14. Januar 2003 09:39

Hallo Martin
: : : ... dass der Halter ausrastete, wenn er ein Mißgeschick entdeckte.
:
: Die kombination ist: unwillenerregende situation + mensch - zoff. Wer die situation geschaffen hat, ist dabei wurscht. Man kann das ganz gut testen, wenn man die gleiche situation von einem menschen als "missetäter" herstellen lässt. Der hund wird dann solange fröhlich bleiben, bis der halter nach hause kommt. Dann zeigt er beschwichtigung,
:
: denn er hat die kombination (situation + halterreaktion) :abgespeichert.

wobei der Halter nicht unbedingt ausrasten muss.
Meinen Welpen mußte ich mal länger als 2 Stunden alleine lassen (Arztbesuch hatte länger gedauert). Als ich nach Hause kam, begrüßte ich meinen Hund, im Augenwinkel entdeckte ich die Pfütze. Kommentarlos griff ich zu Eimer und Lappen.
ca. 3 (!) Wochen später kam ich nach ca. 1,5 Std. nach Hause. Hund begrüßt mich mit Beschwichtigungssignalen ohne Ende (auf den Boden legen, Hand lecken, kriechen, züngeln....) Ich wußte gar nicht was eigentlich los war, bis ich im Wohnzimmer die Pfütze sah.
Allein mein Blick Wochen vorher hat mein Hund zu diesem Verhalten veranlaßt. Wie feinfühlig ist eigentlich ein Hund ?
Viele Grüße Eve


14. Januar 2003 16:01

Hallo!

: Bei den Schuldgefühlen denke ich eher, daß der Hund oft genug bei der Rückkehr von Herrchen/Frauchen "einen drauf gekriegt hat"

Also meiner eher nicht... smiling smiley Aber wäre interessant zu wissen ob die These auch bei zB Clickerhunden aufgeht. Sammy stellt nix an und hat folglich auch kein schlechtes Gewissen, was für ein lausiges Forschungsobjekt.

liebe Grüße
Melli und Sammy

14. Januar 2003 16:04

Hallo!

: Also gehe ich davon aus, dass sie von ihren Miesetaten weiß, warum sollte sie mich ansonsten so begrüßen?

Gut möglich... dann deckt sich deine Erfahrung also mit denen von Morris.

liebe Grüße
Melli und Sammy