zu schwache Bindung oder Schmusemuffel? :: Hundeerziehung + Soziales

zu schwache Bindung oder Schmusemuffel?

von Manuela(YCH) am 14. Januar 2003 04:43

Hallo zusammen!

Als ich die Beitraege weiter unten ueber Hunde mit sehr starker Bindung gelesen habe, wurde ich ziemlich traurig, da meine bald 6-jaehrige Huendin absolut das Gegenteil zu sein scheint. D.h.: Sie ist ziemlich uninteressiert an Streicheleinheiten, geniesst es zwar ab und zu gekrault zu werden, wuerde aber niemals auf die Idee kommen jemanden von sich aus zum streicheln aufzufordern. Sie sucht nie Koerperkontakt und legt sich immer mit ein paar Metern Abstand neben mich oder andere Mitglieder der Familie. Schon als Welpe konnte man sie problemlos alleine zu Hause lassen, ohne dass sie einen Ton von sich gab. Auch wenn ich sie an einem fremden Ort vor einem Laden anbinde, hat sie keinerlei Verlassensaengste und die groesste Gefuehlsaeusserung die sie bei meiner Rueckkehr zeigt, ist ein schwaches Wedeln.
Obwohl es scheint, als haette sie eine sehr schwache Bindung, kann sie sich auch unbaendig freuen, wenn ich oder ein anderes Familienmitglied nach Hause kommt. Sie achtet beim Spazierengehen auch gut auf einen, spielt sehr gerne und ist richtig gluecklich, wenn man mit ihr arbeitet. Solange ich mit ihr draussen bin, ist sie wach, konzentriert und wirkt anhaenglicher, aber im Haus schlaeft sie eigentlich nur und interessiert sich nicht im geringsten dafuer, was die Leute um sie herum so machen.
Ich weiss nun nicht so recht, wie ich ihr Verhalten deuten soll. Was meint ihr, hat sie eine zu schwache Bindung oder ist sie einfach kein Schmusehund? Hat jemand von euch auch einen Hund, der absolut nichts von Streicheleinheiten und Koerperkontakt haelt?
Ueber viele Antworten und Meinungen wuerde ich mich freuen.

viele Gruesse
von Manuela & Rana

von Susanne u. Ninja(YCH) am 14. Januar 2003 05:44

Hallo Manuela,

sei nicht traurig.
Hunde sind an für sich zunächst grundsätzlich keine Schmuser, im Gegensatz zu Affen, die sich mit ihren Händen schon früh anfassen, nach Getier absuchen u. eben auch streicheln, fehlt dies den Hunden untereinander, da - keine Hände!
Das Hunde überhaupt zum schmusen kommen, entsteht durch gemeinsame Kultur mit ihren Menschen. Stück f. Stück lernen sie, dass Streicheln u. massieren f. sie angenehm ist. Deshalb sind Welpen i. d. R weit weniger "schmusig" als ältere Hunde.
Sicher gibt es da, wie bei Menschen auch durchaus auch große individuelle Unterschiede.
ich dachte zunächst, dass meine Hündin auch kein großer Schmuser wird, es hat sich aber trotzdem Stk. f. Stück entwickelt u. heute haben wir sehr innige Kuschel "rituale", die nicht nur meinem Hund wichtig sind.
Wenn du mehr mit deinem Hund kuscheln möchtest, kann ich dir die Massagetechnik v. Linda Tellington sehr empfehlen. Wenn die -Fremdheit f. den Hund überwunden ist, "schmelzen sie förmlich" dahin.


Viele Grüße von
Susanne u. Ninja

von cordula(YCH) am 14. Januar 2003 06:26

Liebe Manuela,
du könntest meine Junghündin, 6 Mon., beschrieben haben. Auch sie ist draussen wach und auf mich bezogen, innen extrem ruhig und von uns unabhängig. Auch sie blieb von Anfang an problemlos alleine, nie ist sie mir durch die Zimmer gefolgt u.s.w. Sie ist ein Hütehund (Collie), was ist deine? Der Schapendoes einer Freundin, auch ein Hütehund, ist ähnlich. Na ja, schliesslich wollte ich keinen Golden Retreiver... Die sind vielleicht innen schmusiger, draussen dafür unabhängiger :-)
Grüsse, Cordula.

von Robi(YCH) am 14. Januar 2003 06:41

Hallo Manuela & Rana

nachdem nun der dritte/vierte Hund in unserer
Familie umhertollt, kann ich sagen; je selbstewusster
der Hund, desto weniger Schmuseeinheiten sucht er.

Gruss
Robi

von Iris(YCH) am 14. Januar 2003 08:55

Moin Manuela
Meine DSH Hündin jetzt 12Jahre alt war auch nie ein Schmuser! Anfangs machte ich mir darum Sorgen,jetzt weiß ich das es nix mit uns zu tun hat. Sie sucht halt nicht den Körperkontakt von sich aus. Hat aber auch nichts dagegen wenn wir meinen sie durchkuscheln zu müssen,nur wenn es zu lange dauert haut sie ab. Draussen, genau wie bei dir, läßt uns nicht aus den Augen und würde nieeeeeemals weglaufen,da kann ein Reh vor ihr herhüpfen,egal. Mein Dicker ist da anders,drinnen verschmußt und folgt mir sogar aufs Örtchen wenn ich die Tür mal angelehnt lasse,draussen muß ich aufpassen was so des Weges läuft könnte interessanter sein als Frauchen :-) Obwohl er auch noch nie weggelaufen ist,aber kann ja noch kommen ist ja erst 12Monate alt.
So,du siehst sie liebt euch mehr als du denkst,sonst würde sie nicht so anhänglich sein draussen,zeigt das du ihre Welt bist.
Grüße Iris

von Marina(YCH) am 14. Januar 2003 09:22

Hallo Manuela,

Als ich Dein Posting gelesen habe war mein erster Gedanke: "Klingt als hätte sie da einen tollen Hund" ;o)

Im Ernst, mach Dir keine Sorgen. Ich stimme Robi zu, meistens sind gerade die Hunde, die nicht ständig Körperkontakt brauchen, die sich nicht vor "Wiedersehensfreude" fast umbringen nur weil man mal 5 min im Supermarkt war usw. die selbstbewusteren, die sich ihres Platzes im menschlichen "Rudel" sicher sind und eben nicht ständig versuchen müssen, "ihre" Menschen durch soziale Gesten "gnädig" zu stimmen.

Hunde sind von Natur aus nunmal nicht unbedingt "Schmusetiere" auch wenn Körperkontakt durch jahrhundertelanges Zusammenleben mit dem Menschen sicher einen größeren Stellenwert eingenommen hat, als es z.B. bei Wölfen der Fall ist. Es gibt da einfach individuelle Unterschiede bei Hunden und ich würde nicht sagen, daß man am Grad des Schmusebedürfnisses des Hundes seine Bindung an den Menscheen ablesen kann.

Du schreibst ja selbst, daß Deine Hündin sich draußen nicht allzuweit von Dir entfernt, daß sie freudig und konzentriert mit Dir arbeitet usw.. Ich würde Dir raten, genieße die großen Vorteile, die ein Hund wie der Deine hat (Du kannst Dir kaum vorstellen wie unglaublich anstrengend ein Hund sein kann, der NICHT problemlos alleine bleibt, vor dem Supermarkt wartet und zu Hause ruhig in seiner Ecke liegt ;o)) und freu Dich eben über die seltenen Gelegenheiten wenn Deine Hündin doch mal ein Schmusebedürfnis zeigt.

Viele Grüße, Marina.



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