Hi Nathalie,
ich glaube, Dein Hund hatte in der Situation einfach nur Angst - und Du hast dann versucht, Deine Kommandos mit Druck (Platz schicken, auf die Seite legen, Schnauze zuhalten - alles sehr einschüchterndes Verhalten von Dir gegen den Hund)durchzusetzen, Whyona bekam noch mehr Angst - und deshalb knurrte sie Dich dann an.
Was hättest Du besser machen können? Am besten das Verhalten (anderen Hund aus Angst angehen - auf Angst deutet Dunkelheit etc. hin) im Ansatz schon unterbrechen mit Ablenkungen. Ist das mal gescheitert und das Chaos da, wäre einfaches entfernen (=wegnehmen des Angstauslösers) falsch, da der Hund lernt, daß sich die Angstaggression gelohnt hat. Schimpfen ist aus oben genannten Gründen auch schlecht, schlimmstensfalls verliert der Hund so das Vertrauen in Dich. Also, was bleibt: Ignorieren des Verhaltens.
Ein Kommando zu geben halte ich in diesen Situationen für sehr gut, es lenkt ab und entspannt die Lage - vorausgesetzt, es ist etwas, was der Hund gerne, prompt, zuverlässig und ohne Druck von Deiner Seite tut - also kein ihn "fixendes", festnagelndes Kommando wie Down, Platz oder Sitz, sondern besser was, das Action bringt - "Laut!" zu Beispiel (nicht zu empfehlen, wenn ihr in solchen Situationen eh schon Probleme mit Kläffen habt). Oder einen Kreisel um sich selbst machen lassen, einen engen Kreis um Dich laufen, eine Acht durch Deine Beine laufen - alles, was Bewegung verschafft. Ausführung deutlich belobigen, Kommando selber schon aufmunternd, ruhig, bestimmt, leise, sanft geben.
A und O dabei ist, daß DU ruhig und entspannt bleibst, da sich alles auf den Hund übertragen kann. Außerdem achte in solchen Lagen auf Deine Körpersprache: Anstarren, frontal zum Hund stehen, steif stehen (tun wir fast immer, wenn wir angespannt sind), drüberbeugen sind unbedingt zu vermeiden - Du willst Deinem Hund ja keine Angst machen. Stattdessen dreh ihm die Seite/Flanke/Schulter zu, wenn Du das Kommando gibst, faß ihn nicht an (und wenn hinter den Ohren oder an den Lefzen)... genauso reagiert man auf einen angstmotivierten (!! sieht man am Hund - Ohren, Rute...) Angriff, auch schon auf Knurren.
Noch besser aber ist, wie schon gesagt, die Situation zu vermeiden und für die Zukunft zu desensibilisieren.
Lieben Gruß
josh