von Evmaria(YCH) am 26. Januar 2003 11:06
: Hallo Evamaria,
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: : Danke für euere Beiträge. Mir ist schon klar, dass man das Problem
: : nicht im Internet lösen kann. Aber mit KONSEQUENZ und anderer
: : Einstellung dem Hund gegenüber, die missliche Lage zu ändern, halte
: : ich für die Lösung, die ich anstreben sollte. Vor allem muss ich
: : meinen Mann dazu bringen, das Tier nicht so wie bisher zu
: : verhätscheln.
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: Ganz klar kann man solche Probleme nicht mit Ratschlägen aus dem Internet lösen. Du solltest auf jeden Fall jemanden in Deiner Umgebung suchen, der Dir bei der Sache helfen kann. Außenstehende können sich oft einen besseren Überblick verschaffen und Ursachen für ein solches Verhalten besser erkennen. Vielleicht ist es sogar noch wichtiger, Deinen Mann mitzunehmen zu einem erfahrenen Trainer (anstelle des Hundes), u.U. benötigt der mehr Training als der Hund, um das Problem aus der Welt zu schaffen... :-)))
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: : Meine Übungen vom Grundkurs in der Hundeschule werde ich wieder
: : einsetzen.
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: Ich würde nicht nur mit Übungen beginnen, sondern mich direkt an einen Fachmann wenden. Wie gesagt, ein nicht von der Situation Betroffener hat einen ganz anderen und dadurch größeren Blickwinkel.
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: : Der jetzige Hund war ein Streuner, wurde elend misshandelt (mit Besen
: : und Hacken traktiert) und beisst bei uns erst seit 1,5 Jahren. Und
: : er ist ein Alpha-Rüde. Seine Unberechenbarheit dauert also nicht 7
: : Jahre lang (so lange ist er bei uns). D.h. er hat 4 Male gebissen.Das
: : ist natürlich auch mehr als genug.
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: Daß es dem Hund früher nicht gut ging ist keine Entschuldigung für sein Benehmen. Hunde leben in der Gegenwart und denken und handeln auch so. Ein Alphawolf würde zwei rangniedrigere Wölfe beim gleichen "Vergehen" ihm gegenüber auch nicht unterschiedlich behandeln, nur weil es dem einen früher mal schlecht ging und dem anderen nicht. Aber in den Köpfen der Leute ist immer dieses "Der arme Hund, früher ging's ihm doch so schlecht" drin, dabei sitzt der betreffende Hund inzwischen mit 'nem Zepter und 'nem Krönchen auf dem Königstuhl... Und auch die eigene Unfähigkeit, einen Hund vernünftig auszubilden, wird manchmal dahinter versteckt, daß man sich herausredet mit so Sache wie "Er hatte schon 5 Vorbesitzer" oder "Der arme Hund hat ein Trauma weil er ausgesetzt worden ist" usw. Daher ein ironischer Hinweis mit der Zangengeburt, weil irgendwer ist meistens Schuld am Fehlverhalten des eigenen Hundes, nur man selber nicht. Das war jeztz aber nicht auf Dich gemünzt, sondern nur ein Hinweis auf die oft übliche Situation...
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: : Mit Stöcken würde ich ihn keinesfalls traktieren. Eher mit der
: : Wurfkette. Doch 24 Stunden lang mit so einem Ding herumlaufen, ist
: : auch nicht Realität.
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: Du sollst ihn weder mit einem Stock noch einer Wurfkette traktieren... Ich weiß, es ist schwierig das zu beschreiben, aber über den hund muß im betreffenden Moment ein Donnerwetter hereinbrechen. Nackenschütteln ist auch nix, weil wenn Du ihn am Ratzfell hast ist er verdammt beweglich in seinem Fell, und keiner meiner Hunde hat jemals einen anderen im Nacken gepackt, wenn's darauf ankam. Und dann haben wir an unseren Händen keine Zähne, ein Griff in den Nacken beeindruckt einen Hund daher nur dann, wenn er sowieso weiß, daß er de rUnterlegene ist. Wende Dich in dieser beziehung bitte an einen Fachmann, mit dem Du "in natura" über die Sache sprechen kannst...
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: Noch ein Hinweis: Laß den Hund mal komplett vom Tierarzt durchchecken. Ein Hund, dem etwas weh tut, reagiert viel mehr über als ein Hund, dem nix wehtut... Vor allem die Wirbelsäule, vom Hals abwärts bis zur Lende, kann Ursache für unkontrolliertes Aggressionsverhalten sein. Dafür muß man aber zu einem Spezialisten, denn normales Röntgen sagt oftmals nicht viel aus.
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: Viele Grüße
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: Antje
Hallo Antje,
danke dir nochmal. Man merkt, du bist erfahren im Umgang mit Hunden. Klar, dass unser Hund, inzwischen auf dem Thron mit Doppelkrone sitzt. Ich werde mich an Fachleute wenden müssen. Bis dahin werde ich aber trotzdem die alten Grundübungen trainieren...Inzwischen hat unser Hund gemerkt, dass da sich etwas geändert hat. Er beobachtet genauer jede Geste von mir und sucht Kontakt, vorsichtiger und weniger stürmisch als vorher, und hat heute früh auf der Wiese zuverlässiger den Lederhandschuh gebracht und abgelegt. Mit dem Donnerwetter ist es wirklich schwer, weil man zunächst geschockt ist, ich konnte nur schreien und ihn mit einem Stuhl rückwärts drängen. Was anderes fiel mir nicht ein, zumal ich verschlafen war.- Drück mir den Daumen, dass ich an den richtigen Fachmann gerate, denn da gibts-wie bei Hundebesitzern auch- Unterschiede.
Grüße
Evmaria