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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hilfe!Mein Hund hat gebissen.
26. Januar 2003 21:33

Hallo Josh,

ich finde das nicht fies. Generell arbeitet man bei Problemen zur Korrektur eines Fehlverhalten am besten in gestellten Situationen, ob es sich um Wilderei handelt, um dominierendes Verhalten gegenüber Menschen oder sonst was. Nur dann bin ich doch darauf vorbereitet und kann mich entsprechend verhalten. Meinem Hund ist das wurscht, der weiß nicht, ob ich es organisiert habe, daß wir an der nächsten Ecke auf Rehe treffen werden oder daß ich mich seinem Spielzeug in voller Absicht nähere (wovon er ja sowieso ausgeht, sonst würde er mich nicht beißen wollen wenn ich zufällig daran vorbeigehen will). Wenn ich ein Fehlverhalten schon korrigieren muß, dann aber lieber in jedem Fall, da überlasse ich nix dem Zufall. Alles andere wäre auch dem Hund gegenüber unfair, mal gewinnt er und mal nicht...

Viele Grüße

Antje



26. Januar 2003 21:45

Hallo Tanja,

: ...Aber mein oder dein Hund hat 1. nicht so viele Vorbesitzer, 2. hat
: noch nie gebissen und ist 3. hoffentlich gut sozialisiert.

Und woher weißt Du daß??? Eine meiner Schäferhündinnen und auch mein Staffie hatten fünf Vorbesitzer. Und letzterer war nicht gerade das, was man einen gut sozialisierten Hund nennen könnte, trainiert darauf, andere Hunde zu zerrupfen, und einer wollte ihn auch "mannscharf" machen...

Mir geht es ziemlich auf den Keks, wenn man eigene Fehler oder Unvermögen in der Hundehaltung immer damit entschuldigt, daß es dem armen Hund früher mal so furchtbar schelcht gegangen ist. Und das hört man ja sogar von Haltern, die über das Vorleben ihres Vierbeiners rein gar nix wissen, weil er irgendwo aufgegriffen wurde. Irgendwie läßt sich damit, daß ein Hund z.B. übers Tierheim vermittelt wurde, inzwischen aber jede Unerzogenheit des Hundes rechtfertigen. Das ist ja auch einfacher als den Hund vernünftig auszubilden...

Viele Grüße

Antje

26. Januar 2003 22:31

Hallo Antje,

: Wenn ich selbst davon überzeugt bin, daß ich der Boß bin, dann glaubt das auch mein Hund. Und wenn ich mir selbst nicht darüber im klaren bin, ob ich nun der Boß bin oder nicht, warum sollte dann mein Hund das denken????

Wie wahr, wie wahr!!! Und gleichzeitig wohl das Schwierigste überhaupt! Ich finde es immer ungeheuer schwer, Menschen den Unterschied zwischen dem, was ich als "natürliche Autorität" bezeichne, und autoritärem Verhalten deutlich zu machen. Viele, viele glauben, Boss sein heißt, den Hund ständig zu "knechten" - und kapieren einfach nicht, dass sie dadurch für den Hund noch lange nicht Boss sind. Manchmal frage ich mich, ob man "Boss sein" überhaupt lernen kann oder ob es nicht ein Charakterzug ist, den man hat oder eben nicht. Ich stimme Dir und Attila völlig zu: die üblichen Ratschläge (nicht erhöht liegen, nicht zuerst durch die Tür...) sind allenfalls Krücken, aber sie ersetzen nie und nimmer die wahre Autorität. Genau wie Attilas Hunde haben auch meine immer viel "Freiheiten" genossen - aber zu keiner Zeit stand auch nur annähernd in Frage, wer das Sagen hat. Gerade DESWEGEN konnte ich meinen Hunden viel erlauben!

Viele Probleme entstehen aber auch dadurch, dass Menschen dazu neigen, Fehlverhalten bei einem 8 Wochen alten Welpen total niedlich zu finden ("ist das nicht süüüüüüßßßß, wie er knurrt?"winking smiley, und dann wundern sie sich, wenn der erwachsene Hund sie strammstehen läßt.

Als ich meine jüngere Hündin vom Züchter holte und sie ihre erste Mahlzeit bei uns bekam, knurrte mich dieser 9 Wochen alte Zwerg an, weil ich die Hand nicht schnell genug vom Futternapf wegnahm. Ich weiß von vielen Hundehaltern, dass sie in diesem Moment das Knurren ignoriert hätten, aus Angst, den gerade geholten Hund zu verschrecken, sein Vertrauen zu verlieren. "Er ist doch unsicher, hat Verlassensängste..." Pustekuchen! Wer da nachgibt, hat schon verloren! Nein, ich habe meinen Hund nicht "vertrimmt" - ein deutlich drohendes Knurren meinerseits, verbunden mit einem heftig aufstampfenden Ausfallschritt in seine Richtung, und der Zwerg guckte mich total konsterniert an. Drohfixieren, einige Sekunden lang, dann Entspannung und Hundi durfte auf deutliches Kommando "Friss" zum Napf. Am nächsten Tag wurde "Sitz" geübt (was Hund innerhalb eines halben Tages sicher beherrschte) und von da an gabs den Napf immer erst nach einer kurzen Sitzübung und der Auflösung derselben durch "Friß". Nie wieder gab es Zweifel daran, ob Frauchen ans Futter darf!

Die "Ausbilderin" eines hier ansässigen ach so guten Vereins hatte zur selben Zeit einen Hovi-Mix-Welpen. Der stürzte sich auf alles, was sich bewegte. Auf meine Frage, warum sie das dulde, antwortete sie, dass ihr ein solcher Hund lieber wäre als einer, der vor allem kuscht (HÄ? Gibt's nur Schwarz oder Weiß???) Ende vom Lied: noch nicht 1 Jahr alt, gab sie den Hund weg, weil sie seiner nicht mehr Herr wurde. Ach, es war ja auch sooooo drollig gewesen, wie Klein-Hovi alles anmachte...

Grusel, grusel!

Liebe Grüße
Inge + BC


26. Januar 2003 22:49

Tschau Josh

: Ich finde nur das "Provozieren und dann draufhauen" (vgl. Posting von PH) ziemlich
:daneben. Das ist fies.

Das ist nicht fies, ich gebe ihm ja immer die Chance, sich richtig zu verhalten.

Jetzt erkläre mir mal vernünftig, wieso ich ihm nicht weh tun sollte, wenn er mir weh tut? Der Hund beisst, ich lasse es durchgehen und meide danach diese Situation und probiere was anderes.

Was würde das beim Hund auslösen? In dem Augenblick, in dem er beisst und sich so durchsetzt, wird er unglaublich stark. Das ist eine ungeheuerliche Bestätigung für ihn, das wieder so zu tun. Da würdest Du Aus sagen und danach dieses belohnen?

Steht mir eine andere Person auf den Zehen, dann sage ich ihm, er solle da weg, geht er nicht, so schubse ich ihn weg. Ich finde dein Verhalten ungesund, Dir geht einer an den Kragen und Du sagst nur, ich will ihm nicht weh tun?

Von Evmaria:
:
Mit dem Donnerwetter ist es wirklich schwer, weil man zunächst geschockt ist, ich konnte nur schreien und ihn mit einem Stuhl rückwärts drängen. Was anderes fiel mir nicht ein, zumal ich verschlafen war.

als er mich anfiel und mir 2 Zacken in die Hände biss...so dass ich mich im Krankenhaus verarzten lassen musste
:

Du findest normal, dass man daran denkt in einer solchen Situation dem Hund nicht weh zu tut? Ich nicht, das verstehe ich einfach nicht. Das nehme ich nicht mal Dir ab.

Gut ich begreife, wenn sich Evmaria nicht auf einen Kampf einlässt, wenn sie Angst bekommt. Dann muss man eine Situation schaffen, in dem sie ihn korrigieren kann, ohne Angst zu haben.

Gruss P.H


27. Januar 2003 04:19

Hallo P.H.

Was mich interessieren wuerde: Mit welcher Methode hast du den Hund denn korrigiert? Auf den Ruecken werfen? (ist ja bei einem grossen, kraeftigen Hund nicht so einfach). Schnauzengriff? Schlagen? (finde ich nicht o.k., kommt schliesslich unter Hunden nicht vor).

fragende Gruesse
von Manuela


27. Januar 2003 06:36

Hallo P.H.!

Ich habe nicht gemeint, dass ich mich nicht wehre wenn ich gebissen werde. Wenn mich mein Hund einmal beißen würde, der würde sofort auf dem Rücken liegen und hätte sich gewünscht sein Maul nicht aufgemacht zu haben. Mein Hund hat aber Selbstvertrauen und hat noch nie unter meiner Autorität gelitten. Den Fall von Evamaria habe ich aber so verstanden: der hund ist geschlagen worden, hat wahrscheinlich auch noch Angst vor der Hand und hat in einer bestimmten Situation zugebissen. Sicherlich gehört der Hund zuerst einmal zurechtgewiesen - er ist eindeutig zu weit gegangen. Aber dieser Hund hat nicht zugebissen weil die Vorbesitzer ihn "verwöhnt" haben und nichts gemacht haben wenn er zuschnappt (habe ich jedenfalls so verstanden), sondern weil die Vorbesitzer ihn geschlagen haben. Das einzige was der Hund lernt ist: die Hand des Menschen tut weh, deshalb wehre ich mich; der Hund gehört aber auf die Hand des Menschen desensibilisiert - z.B. mit Clicker! Ich wollte hier keine Diskussion anfangen, sondern nur einen Tipp geben welchen therapeutischen Ansatz Evamaria noch anwenden kann, und ich glaube in diesem Fall könnte der Clicker 10x mehr helfen!Dass natürlich gleichzeitig das Rudelverhältnis geklärt gehört ist doch logisch! Aber bitte nicht so: "Das letzte mal als er mich biss, korrigierte ich ihn so heftig, dass ich sogar ein schlechtes Gewissen bekam" - ich weiß nicht wie du das gemeint hast, aber es klingt nach schlagen, und das lehne ich kategorisch ab!!

Lg Tanja