Tschau Tanja
:fünfter" Hand holt muss man glaube ich andere Mittel verwenden um
:Vertrauen gegenseitig aufzubauen.
Nein das muss man nicht. Es wird ihm unglaublich viel Vertrauen geben, wenn er zurecht gewiesen wird und er seine Rolle als Chef abgeben darf. In dieser ist er überfordert. Als erstes muss man ihm beibringen nicht zu beissen und dann kann man immer noch vertrauen schaffen. Wie kann man vertrauen schaffen? Vertrauen heisst bei mir, dass ich dem Hund vertrauen kann und der Hund mir. Also wenn mich dauernd einer beisst, dann kann ich kein Vertrauen haben. Korrigiere ich das, dann kann ich danach ein gutes Vertrauensverhältnis aufbauen.
Habe ich die Geschichte schon erzählt, als ich von einem Verwandten einen Hund für 4 Wochen hüten musste, weil er in die Ferien ging?
Dieser biss dauernd, wenn ihm was nicht passte. Ich streichelte ihn er fand es toll und auf einmal biss er zu, wenn er nicht mehr wollte. Gut ich korrigierte ihn, er hatte natürlich gelernt, dass er sich so durchsetzen kann und war sehr heftig. Danach schenkte ich ihm sofort wieder das Vertrauen. Aber er nützte es wieder aus und ich korrigierte ihn wieder. Dieses Spiel zog sich vielleicht über eine Woche durch, in dieser Zeit biss er mich etwa 5 mal. Das letzte mal als er mich biss, korrigierte ich ihn so heftig, dass ich sogar ein schlechtes Gewissen bekam. Danach sah ich den Hund für mindestens 4 Tage nicht mehr. Also ich sah ihn schon, aber er machte zünftigen Abstand, war eingeschnappt usw. Danach kam er wieder immer wie näher zu mir und am Schluss war er nur noch bei mir, ich streichelte ihn, ich gab ihm zu fressen, wir gingen spazieren, ich spielte mit ihm, usw. Er hatte wieder Vertauen und das war viel grösser als vor dem Eingriff, er war richtig geistig frei Als der Hund nach den Ferien wieder geholt wurde, erzählte ich von dem Erlebnis. Ich hörte aus dem Gespräch, dass man die Situationen meidete, in denen der Hund biss. Man gab ihm zu fressen, ging mit ihm spazieren usw. Es gab aber keine Bindung, weil man die Situationen nicht korrigierte und dem Hund die Chance nicht gab, ein neues Vertrauensverhältnis auf zu bauen.
Also der Hund ging wieder nach Hause und nach einer Woche bekam ich wieder ein Telephon. Der Hund leidete unter Trennungsschmerz. Er frass nicht mehr, er winselte usw. Die Leute wollten mir den Hund wieder bringen, weil sie merkten, dass es ihm bei mir gefiel. Sie merkten auch, dass ihm bei ihnen was fehlte.
Was fehlte ihm? Die Last die er immer tragen musste, die konnte er bei mir ablegen. Auch war ich für ihn souverän, das zeigt ihm, dass er bei mir sicher ist. Er glaubte, dass ich meine Ressourcen verteidigen kann und das habe ich ihm in einer Art gezeigt, die er versteht. Das Vertrauen das ich ihm schenken konnte, das war ganz anders, als das was er sich gewohnt war. Er musste nicht mehr aufpassen usw. Er durfte mir in die Armen springen, er wurde berührt, es wurde gespielt usw. Es war richtig toll für ihn, als er endlich gemerkt hatte, dass er sich nicht durchsetzen musste gegenüber von mir.
Nun hätte man das auch anders machen können? Vielleicht schon, aber normal finde ich, dass ich mich wehre, wenn ich gebissen werde. Alles andere ist unnormal und zeigt dem Hund extreme Schwächen des Hundeführers. Wenn dieser meidet, dann ist das extrem für den Hund. Das wird nicht besser, das wird immer schlimmer und der Stellenwert sinkt ins unendliche. Von mir ausgesehen ist ein Eingriff in einer solchen Situation Vertrauens fördern. Ja, dem Hund im richtigen Augenblick korrigieren, schafft vertrauen.
Gruss P.H