Hallo,
die Frage kommt hier häufig ... drei Dinge scheinen mir wichtig:
1. Jeder Hund ist anders -- der eine ist vielleicht selbstsicher und eigenständig, der andere eher ängstlich und anhänglich. Das wird manchmal mit guter oder schlechter "Bindung" verwechselt. Bzw. zeigen manche Menschen selbst eine so starke Bindung an ihren Hund, dass sie gar nicht genug Liebesbeweise bekommen können.
2. Wir Menschen werden dazu erzogen, dass es echte Freundschaft oder Liebe nur zwischen Gleichgestellten geben kann, und neigen dazu, dies auf Hunde zu übertragen. Dagegen himmeln Hunde oft einfach den an, der Stärke zeigt, auch wenn er sich gar nicht besonders freundlich verhält. Ein Mensch, der sich um die Bindung seines Hundes sorgt, neigt dazu, sich sehr um den Hund zu bemühen, um seine Zuneigung zu werben -- er verhält sich in dem Moment wie ein Rangniederer und wird dadurch nicht gerade atraktiver für den Hund. Der Hund sollte sich um die Zuneigung des Menschem bemühen, nicht umgekehrt. Also: Nicht soviele Sorgen machen, auch mal abschalten, den Hund ignorieren!
3. Natürlich verstärkt gemeinsame Beschäftigung wie Spielen, Balgen, Kuscheln, Gehorsamtraining, Hundesport etc. die Bindung. Aber ich glaube, dass die Menschen, die es daran mangeln lassen, sich auch keine großen Gedanken um die Bindung ihres Hundes machen oder gar hier posten ...
Herzliche Grüße
Birgit
PS: Mein Hund ist sehr anhänglich und unser Verhältnis sehr harmonisch. Aber ich habe nie bewusst etwas getan, um das zu fördern. Und ich freue mich auch immer, wenn sie wild und begeistert mit ihren Hundefreunden spielt und mich für den Augenblick vergisst -- auch für mich besteht die Welt ja nicht nur aus meinem Hund.