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Leinenruck

geschrieben von andrea(YCH) 
Leinenruck
31. Januar 2003 14:20


hi ihr,

ich lese immer wieder, dass leinenruck keine vernünftige und tiergerechte methode ist, den hund leinenführigkeit beizubringen.

ich habe es bis zum gang der neuen hundeschule nicht getan, sondern mit stehen bleiben oder richtung ändern ganz gut hin bekommen.
in der neuen schule sagte man uns dann, das dies eine gute art wäre hunde an den nicht ziehenden leinengang zu gewöhnen...ich gebe zu, ich habe es einige male ausprobiert und musste aber gleichermassen feststellen, dass mein hund dadurch nur noch mehr zieht...jetzt mache ich es natürlich nicht mehr, bleibe wieder einfach nur stehen oder benutze leckerchen...und schere mich einen dreck darum, was meine trainerin diesbezüglich sagt

mein grosses problem ist aber nun, dass akira (19 wochen) nun so viel kraft hat und teilweise so schnell und heftig wegpreschen will, dass mir nichts anderes übrig bleibt einen heftigen rückwertsruck zu geben, weil sie mich sonst vom boden abheben lässt...

wie bekomme ich diese sache wieder in den griff, ohne das ich so heftig an der leine rucken muss ??

bin für euren rat sehr dankbar...

lg
andrea & akira

31. Januar 2003 15:13

Hallo Andrea.

Versuche es weiterhin mit Stehenbleiben und Richtungswechseln. Außerdem solltest Du Akira immer im Auge haben und wenn Du den Ansatz eines Vorpreschen erkennen kannst, dann ruf sie sofort zu Dir.

Ich habe gute Erfahrungen mit einem Brustgeschirr (diese normalen Nylon-Geschirre, gibts auch gepolstert) gemacht. Man hat den Hund besser "im Griff". Die meisten Hunde ziehen kaum bis gar nicht an einem Brustgeschirr.

Aber bitte nicht diese "Gentle Dog" bzw. "Bei-Fuß-Trainer" verwenden, wo dünne Nylonschnüre hinter den Vorderbeinen durchgezogen werden - das ist Quälerei!

Gruß
tessa

01. Februar 2003 12:59

Hallo Andrea,

wenn Dein Hund mit 19 Wochen schon soooo stark ist, empfiehlt sich die Anwendung eines "HALTI". Dies lenkt die Aufmerksamkeit wieder auf den Mensch am anderen Ende der Leine....

01. Februar 2003 13:20

Hallöchen.

Bei einem so jungen Hund würde ich das Halti nicht nehmen.
Zur Erklärung, das ist dieses halfterähnliche Kopfgeschirr - in NRW auch als Maulkorb für Listenhunde zugelassen.

Das Halti simuliert ständig den Schnauzengriff, der Hund wird damit permanent "gedeckelt" und das ist für die Entwicklung eines Welpen nicht sonderlich.

Als Korrekturmaßnahme für einen erwachsenen Hund (nicht als Halsbandersatz, sondern als Erziehungshilfsmittel) kann das recht erfolgversprechend sein - aber für ein Baby?

Ein normales Brustgeschirr hilft da sicherlich eher weiter.

Außerdem muss man einen Hund ganz langsam und vorsichtig und mit viel positiver Verstärkung an das Halti gewöhnen, wie an einen Maulkorb.
Einfach Halti drauf und funktioniert... das geht nicht.

Gruß
tessa

01. Februar 2003 14:53

Andrea,
nimm einen langen Strick (ca. 3 Meter) und leine den Hund daran an. In der rechten Hand das andere Ende des Stricks, in der linken den "Rest" als Schlaufe(n). Dann läßt Du den Hund neben Dir sitzen. Auf Dein Kommando "fuß" setzt Ihr beide Euch in Bewegung. Zieht er gleich voran, laß die Leine aus der linken Hand fallen und den Hund hineinlaufen. Sowie er hineinruckt (bzw. einen Bruchteil davor) drehst Du Dich auf dem Absatz um und gehst in die andere Richtung. Dem Hund bleibt nichts anderes, als sich Dir wieder anzuschließen. Kein Kommando geben, die Leine wieder links aufnehmen, die Prozedur wiederholen. Meist klappt es beim dritten oder vierten Versuch. Du mußt also immer wieder die Aufmerksamkeit deines Hundes auf Dich lenken. Dann wieder sitzen lassen (neben Dir), "Fuß" und die Übung wiederholen. Es braucht manchmal etwas Geduld, bis das sitzt. Erst, WENN es sitzt, kannst Du zur normalen Leine greifen, Dein Hund sollte zuvor "Sitz" und "Fuß" beherrschen.
Gruß
Maruschka

03. Februar 2003 11:26

Hallo Andrea,

Taco und ich lernen auch gerade "vernünftig an der Leine gehen", in unserem Fall mit der Schleppleine. Das sieht so ähnlich aus wie von Maruschka beschrieben, allerdings ohne das Kommando "Fuß". Ich laufe also los, Taco ist an der 5m-Schleppleine (bei 10 Metern würde er mich wahrscheinlich auch von den Füßen holen) und sobald er an mir vorbei ist bzw. vorzupreschen dort (man ahnt ja nach einer Weile schon, wann Hundi vergessen hat, dass da noch jemand am anderen Ende ist...) drehe ich um und gehe in die entgegengesetzte Richtung. Natürlich bekommt der Hund dabei einen Leinenruck. :-(
Ich denke aber, dass der so entstehende Ruck (der ja auch nicht oft vorkommen soll, weil der Hund recht schnell lernt, nicht mehr in die Leine zu laufen, sondern auf Dich zu achten) etwas anderes ist, als der bewusst vom Hundeführer gegebene Ruck, der den Hund zwar irritiert, aber lerntechnisch nicht viel weiterhilft. Ich hoffe, dass Taco bei dem Ruck in der Schleppleine, den er quasi selbst mit auslöst, bald versteht, wie er das Vermeiden kann, während die ständigen Rucks bei einem ziehenden Hund nicht bewirken, dass dieser weiß, was ihm passiert. Er merkt vielleicht nur, dass man irgendwas von ihm will, weiß aber nicht was. Hmm, war das halbwegs verständlich ausgedrückt?

Abgesehen davon trägt Taco beim Schleppleinentraining ein Geschirr, weil ich denke, dass dann das "in die Leine laufen" nicht soo schlimm für ihn ist.

Wenn Deine Akira allerdings irgendwohin preschen will, weil es dort besonders interessant ist, würde ich sie auch nicht kommentarlos in die Leine laufen lassen, sondern versuchen im Ansatz zurückzuhalten durch Ruf oder Ablenkung. Ich denke, das Leinenführigkeitstraining ist anfangs nur dort sinnvoll, wo nicht viel Ablenkung ist. Später kann man dann die Anforderungen steigern.

Grüße
Christiane