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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Noch einmal die Frage zur Bindung!
03. Februar 2003 08:03

Lieber P.H.

Ich lese Deine Antworten wahnsinnig gerne. Sie überzeugen mich . Jetzt habe ich folgende Frage. Wie setzt Du es in der Praxis um ? Beispiel : Wir gehen spazieren, mein Hund bleibt in einem Radius von ca. 5 Metern. Er sieht z.B. eine Katze, anderen Hund oder irgend etwas was ihn interessiert. Er stellt sich taub und kommt erst wenn er seine Neugier befriedigt hat. Wie reagierst Du ? Ich muss vielleicht noch erwähnen dass wir einen 9-Monate alten Maremmano-Rüden haben. Also einen sehr selbstständigen Hund. Ich habe es bis jetzt so gemacht dass wenn er nicht hören wollte, musste er an die Leine. Wie würdest Du reagieren ?

Gruss

Daniela

03. Februar 2003 08:50

Hallo PH
: Das vermittelt dem Hund ein ganz anderes Gefühl, als materiell bestätigt zu werden. Er hat dann Freude, spürt dass man sehr zufrieden ist mit ihm. Meiner läuft dann stolz umher, schlägt dir vorderen Pfoten weit in die Luft, er wird nicht materiell bestätigt, er wird Gefühlen gelobt.
-- da stimme ich dir voll und ganz zu. Meiner wird dann richtig übermütig, sucht noch mehr Körperkontakt und wir toben aus lauter Freude miteinander herum. Obwohl mein Hund ein Balljunkie ist, genießt er es genauso, wenn er nur durch Stimme und Körperkontakt belohnt wird. Wäre ich weg, könnte man ihn mit Bällen erschlagen, das gemeinsame handeln ist ihm wichtig, nicht der Ball oder das Futter an sich. Mein Hund sucht meine Nähe, er spielt, tobt, kämpft, jagd und schmust lieber mit mir als mit Artgenossen, obwohl er die Gelegenheiten dazu bekommt, er kann selbst entscheiden, ich halte ihn nicht zurück, doch er möchte nicht.
Dodo

03. Februar 2003 10:40

Hallo Simone, hallo H.P.

nachdem ich bei dem unteren Beitrag nichts mehr auf die Frage: "wie machst Du denn das mit der Bindung" geantwortet habe, will ich es dann mal jetzt versuchen:

ich arbeite nie bewußt an der 'Bindung' zu meinen Hunden. Die Bindung
entsteht einerseits durch meine Persönlichkeit und
durch viele gemeinsame Erlebnisse. Ich habe Hütehunde - hauptsächlich ganz normale Haushunde, andererseits arbeite ich mit ihnen des öfteren an Schafherden, habe Pferde etc.

Meine Hunde dürfen viel (vor mir durch die Tür, auf dem Sofa liegen, etc) und erleben auch viel, andererseits lege ich Wert darauf, das Kommandos die gebe auch sofort befolgt werden d.h. ich gebe nur Kommandos wenn ich sie auch durchsetzen kann.
Da ein Hütehund eben nicht nur 'edel, hilfreich und gut' ist, könnte es ohne Kontrolle ganz schnell mal einem Lamm das Leben kosten.

so konträr es klingt, aber arbeiten auf Entferung ist eine super Übung
für Kontrolle und Bindung. Es ist nämlich viel schwierieger einen Hund kontrolliert von sich weg zu schicken, als ihn zu sich ran zu bekommen.
Ein Hund der es kennt, dass er auch weggeschickt wird um auf Entfernung zu arbeiten, wird es geniessen wenn er dann in Deiner Nähe sein darf.

Dieses Arbeiten auf Entferung braucht man beim Hüten, wenn der Hund 'Furche' laufen soll und wenn ich ihn von den Schafen weg schicken muss, damit die sich wieder auf dem 'weiten Gehüt' verteilen können (wenn der Hund zu dicht steht kommen die Schafe nicht zum fressen.)

Ich habe dieses auf meine Privat- und Trainingshunde umgelegt und es ist eine super Sache im Alltag.

viele Grüße

Dagmar