Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

das tut ihm mal richtig gut ""

geschrieben von Grizzly(YCH) 
das tut ihm mal richtig gut ""
06. Februar 2003 14:42

Hallo,

zur Erlätuerung mal vorweg:

Grizzly liebt ihre Artgenossen, egal wie gross, wie alt, welche Rasse...

Sie "erzieht" Welpen, Hunde "spielen" mit ihr, die aufgrund von Krankheiten lieber zuschauen, bei unsicheren Hunden "kopiert" sie deren Verhalten und bringt sie damit zum spielen.
Sie erkennt Ranghöhere ohne Spielchen sofort an, anderen tritt sie sehr selbstbewusst gegenüber.

So weit, so gut.

Nun ist es in einer Spielgruppe schon so, dass sie sich freuen, wenn Grizzly kommt.

Wird ein Hund von einem anderen zu sehr bedrängt, so können wir Grizzly zum trennen dort hinschicken.
Nun sind in letzter Zeit auch immer mal neue Hunde dabei, die tw. sehr dominant sind, obwohl noch sehr jung. Oder Rüden, die alles besteigen wollen, was sie zwischen die Pfoten bekommen.

Und wenn andere Hunde keine Lust mehr haben, sich mit diesen Hunden auseinander zu setzen, da ist Grizzly immer noch dran sie in ihre Schranken zu weisen.

Und dann hören wir halt vermehrt so Sprüche wie:
"das tut dem mal gut"
"endlich eine, die ihm Contra bietet"
"na Gott sei Dank, endlich mal eine, die sich wehrt"
etc.

Meine Frage ist nun:
Ist das wirklich so ?
Bewirkt es überhaupt irgend etwas beim anderen Hund, wenn er mal von einem Artgenossen "Contra" bekommt ?

Oder setze ich meine Grizzly uU nur einem "erhöhten Risiko" aus (zB einer ernsthaften Beisserei), wenn sie permanent als "Erziehungshund" auf die Wiese geht ?

Wie sind eure Erfahrungen ?

LG
Astrid & Grizzly

06. Februar 2003 15:48

Hi Astrid!

Ich denke du kannst das wirklichs elbst am besten beurteilen, wenn du Grizzly beobachtest. Hat sie es denn mit vielen Aggressionen zu tun? Oder ist sie eher nur der Fels in der Brandung? Man darf die Hilfshunde nicht überfordern. Sehen kann man nur wenn es zuviel wird durch Anzeichen von Stress. Übermäßiger Aggression würde ich sie nicht aussetzen und diese Erziehungstunden auch nicht übertreiben. Soll ja schließlich auch Grizzly Spaß machen. Aber wenn dem so ist, dann ist das doch ein guter Job für einen sozial fähigen Hund! ;o)

Grüßle,
Yna

06. Februar 2003 15:56

Hallo Yna,

als Fels würde ich sie eher nicht bezeichnen (die 2 kg Übergewicht kriegen wir auch noch weg ;-) ), eher geht sie aktiv dagegen an.

Soll heißen:
Am Dienstag hatte sie es mit einem 5 Monate alten Rüden zu tun, der permanent versuchte, sie zu unterwerfen. Und das kann sie gar nicht ab, da hält sie gegen.

Wir schauen auch immer, dass sie genügend "netten" Hundekontakt hat, aber manchmal bin ich mir nicht sicher, ob nicht das ein oder andere Verhalten mal abfärben könnte.
Ich will sie halt aus solch einem "Spiel" nicht unbedingt abrufen, denn sie hat ja nix verkehrt gemacht.
Wenn ich allerdings merke, dass sie keine Lust mehr hat, dann stelle ich mich "schützend" vor, bzw. neben sie.

LG
Astrid & Grizzly

07. Februar 2003 19:34

Hi Astrid,

finde ich super!
Wir sagen in solchen Situationen immer: wenn der hormongetriebene jugendliche Schnösel von der Blondine, der er undiplomatisch zu nahe getreten ist, eine auf's Aug' bekommt in der Disco, lehrt ihn das anschaulicher den Umgang mit 'Damen', als wenn ihn 'Mama' am Kragen heimschleift, wenn er nicht pünktlich um 22h heimgeht....

Anderseits finde ich Deine Bedenken gut, dass Du Grizzly damit nicht überfordern willst... wenn sie der Hund-Hund-Kontakt persönlich angeht, sie ausserdem genügend 'gute Begegnungen' sammeln kann zwischendurch, fände ich das schon 'aushaltbar' - solange Du da keine anzeichen merkst, dass sie damit Probleme bekommt, sie wie beschrieben immer mal unterstützt.

Genauso, wenn sie sich aus ihrer Erfahrung heraus wo 'einmischt'. Vielleicht tut sie es noch lieber, wenn sie dafür sehr gelobt wird.

Mit dem ausdrücklichen Hinsenden als 'Krisen-Interventions-Kommando, wenn sie nicht von sich aus startet dazu, wäre ich dagegen vorsichtig, würde diese Funktion nur wohl dosiert und eher selten einsetzen - mir kommt schon vor, dass man einen Hund damit auf Dauer überfordern kann bzw. sein Gefühl, wann Eingreifen angemeesen ist, damit 'verstellt' - was auch mal daneben gehen könnte. Viele geniale 'Pädagogen' mögen nach längerem Einsatz ihre 'zu Erziehenden' gar nicht mehr so gerne leiden, werden auf Dauer dann eher etwas 'strenger'.... oder kommen zu der Auffassung, auch in unbekannten Rudeln direkt Ordnung schaffen zu wollen - was sie ja eigentlich nichts anginge, eher eine Sittuation für diplomatisches Ausweichen wäre, oder?

Liebe Grüsse
Wiebke

www.hunde-erziehung.at

08. Februar 2003 06:58

Hallo Wiebke,

was mich vor allem interessiert:

lernen die Hunde dabei etwas ?

Oder geht das dann nach dem Schema: och, mit der geht das wohl nicht so, dann "mobbe" ich halt wieder den anderen, und aus Frust vielleicht noch mehr als vorher ?

Die Besitzer sind halt froh (was ich auch sehr gut nachvollziehen kann), das ihr Hund mal länger als 2 Minuten "spielt", weil andere Hunde oder HF halt sehr schnell aus der Situation rausgehen.

Und die Motivation des anderen Hundes ist ja nicht etwa, irgend wann einfach "nur noch zu spielen" sondern es halt immer weiter zu versuchen, ob es mit dem dominieren nicht doch klappt - so zumindest mein Gefühl.

Sollte dann das Spiel nicht vom anderen HF beendet werden, um seinem Hund anzuzeigen: so nicht ?
Ich möchte meine nicht aus der Situation heraus rufen, denn sie hat ja sich ordentlich verhalten und ich möchte sie damit nicht "bestrafen" bzw den anderen Hund noch darin bestärken.

Außer, ich sehe, dass Grizzly "keine Lust" mehr hat, aber dann gebe ich kein KM zum Spielabruch, sondern "frage" sie, ob wir gehen sollen - wenn du verstehst was ich meine.

Ich überlege einfach, lernen den die anderen Hunde wirklich daraus ?

Die Sitution mit dem Schlichten sehe ich zweierlei:
Wir setzen es nur sehr selten ein, denn ich sehe es auch nicht als Aufgabe von uns bzw, unserem Hund an, andere Mobbing-Situationen zu entschärfen. Meinst du, wir sollten es ganz bleiben lassen ?


LG
Astrid & Grizzly

08. Februar 2003 07:41

Hi Astrid,

: lernen die Hunde dabei etwas ?
Wenn sie gelegentlich wo 'anrennen': schon!
Wenn sie dabei länger spielen dürfen, Gelegenheit finden, alternatives Verhalten mit dem anderen Hund zu entwickeln UND vom Besitzer zusätzlich bestätigt werden, dann besonders!!!!!
Je jünger sie sind, je weniger das 'unpassende' Verhalten bereits fest etabliert ist, desto rascher (bei uns am Platz genügen oft zwei drei ERlebnisse dafür - neues Verhalten sollte allerdings zusätzlich schon in Ansätzen gelobt werden, finde ich).

:
: Oder geht das dann nach dem Schema: och, mit der geht das wohl nicht so, dann "mobbe" ich halt wieder den anderen, und aus Frust vielleicht noch mehr als vorher ?
Nicht mehr, aber dass sie unterscheiden lernen, wo es reingeht und wo nicht, das schon...
trotzdem: wenn sie schon mal Unterschiede machen können, haben sie ihre sozialen Fähigkeiten verbessert!
Und wenn sie Gelegenheit haben, an anderen 'Sportarten' anderem Spiel Gefallen zu finden, verbessert das m.M. nach entscheidend ihre Fähigkeiten, mit anderen Hunden in verschieddenen Situationen zurecht zu kommen: von nichts kommt nichts und ohne Übung....

: Die Besitzer sind halt froh (was ich auch sehr gut nachvollziehen kann), das ihr Hund mal länger als 2 Minuten "spielt", weil andere Hunde oder HF halt sehr schnell aus der Situation rausgehen.
Wobei der 'Unhöfliche' eben wenig dazulernen kann... was aber sicher oft die einzige Möglichkeit ist, wenn der eigene Hund über kein passendes friedliches Abwehrrepertoire verfügt - bzw. es durch stetes rasches Rausgehen auch nicht hat entwickeln und perfektionieren können - so lernen eigentlich beide Hunde was, solange es nicht 'zuviel' wird...
(was für mich bedeutet: es sind innerhalb einiger Minuten bereits allererste winzige Fortschritte sichtbar...
:
: Und die Motivation des anderen Hundes ist ja nicht etwa, irgend wann einfach "nur noch zu spielen" sondern es halt immer weiter zu versuchen, ob es mit dem dominieren nicht doch klappt - so zumindest mein Gefühl.
Kann ich nicht beurteilen - extiction burstgibt's da sicher auch...
(bei uns am Platz wird da schon (durch Trainer) kurz unterbrochen, dann dürfen sie direkt weiterspielen, so genügt dann ab dem 3. Versuch zumeist eine kleine Erinnerung und dem Jungspund fällt sehr wohl ein, dass es noch andere Verhaltensweisen gibt, außer...)

: Sollte dann das Spiel nicht vom anderen HF beendet werden, um seinem Hund anzuzeigen: so nicht ?
Unterbrochen eventuell, situationsabhängig - sonst hast Du rasch einen 'tauben' oder handscheuen Hund... wenn es von zwei Seiten signalisiert wird, dass es für ungestörtes Spiel des Einhaltens bestimmter Spielregeln bedarf... geht dann wohl rascher, eben umso mehr, je weniger 'falsches' Verhalten bereits einzig gewohnte Interaktion geworden ist.

: Ich möchte meine nicht aus der Situation heraus rufen, denn sie hat ja sich ordentlich verhalten und ich möchte sie damit nicht "bestrafen" bzw den anderen Hund noch darin bestärken.
Finde ich - so aus der Ferne - schon mal gut.

: Außer, ich sehe, dass Grizzly "keine Lust" mehr hat, aber dann gebe ich kein KM zum Spielabruch, sondern "frage" sie, ob wir gehen sollen - wenn du verstehst was ich meine.
Super!!! Wenn Du da immer gut 'mitzählst'... ist das für alle sicher ideal. So kann sie sich dann auch so entfernen, wie sie es für richtig hält.

:
: Ich überlege einfach, lernen den die anderen Hunde wirklich daraus ?
Finde ich schon! Allerdings: nur Welpen generalisieren, nur bei ihnen kann man annehmen. dass sie das rasch auf andere Hunde/andere Situationen übertragen. Bei anderen entwickelt sich wohl zuerst mal ein besseres Benehmen gegenüber Deiner und gegenüber optisch ähnlichen, sich auch ähnlich gebärdenden Hunden. Alles andere dauert.
(Ein Grund für die Wichtigkeit von WSS - wo das Spiel auch gelenkt wird, m.M. nach!!)
:
: Die Sitution mit dem Schlichten sehe ich zweierlei:
: Wir setzen es nur sehr selten ein, denn ich sehe es auch nicht als Aufgabe von uns bzw, unserem Hund an, andere Mobbing-Situationen zu entschärfen. Meinst du, wir sollten es ganz bleiben lassen ?
Sehr selten ist m.M. nach (so aus der Entfernung) sicher ok, so lange sie kein Problem damit bekommt, freudig zur Sache schreitet auf einen kleinen Hinweis hin! Wir haben auch immer wieder Hunde, die ein sehr feines Gefühl haben, wo sie dazwischen möchten - findet allerdings eben in Gruppen bekannter Hunde (einer hilft dem Kollegen gegen einen fremden) oder am Platz, wo sie wissen: das ist jetzt meine spielgruppe, statt, nicht irgendwo unter völlig fremden Hunden im Gelände.
lG
und gratuliere zu Grizzly - kannst Sie uns mal leihen?! ;-)
Wiebke