Tschau Antje,
Wenn ein Diensthund, der in einem Verein auch arbeitet mal etwas macht, das nicht hundertprozentig zum Diensthund passt, dann OK, das ist eine Begründung.
Aber was bringt er auch alles vom Verein mit, ich würde sagen auch etliches, mehr als umgekehrt. Es gibt diese Einstellung, ein Diensthund, gehört nicht auf den Sportplatz und diese teile ich gar nicht. Und genau solche Leute machen den Dienst- und Sporthundeführer das leben intern schwer und ich glaube immer noch, dass da viel Neid dabei ist.
Nochmals zum Schutzdienst, er ist nicht so konträr wie Boxer schreibt. Natürlich geht der Sport- und Diensthund vielleicht eher hoch rein, ist aber kein Problem. Ich sehe das Problem nicht beim Diensthund, sondern beim Sporthund, der Gefahr läuft schlechte Griffe zu bekommen. Ich weiss nicht, was für Vorstellung Boxer vom Schutzdienst im Sportbereich hat, aber ein anziehen, damit der Hund beisst, das können sie vielleicht die mit den schönen erlauben. Der gute Sporthund geht wenn er auch für den Dienst ausgebildet wurde, auch ohne Ärmel rein und das zum Teil recht heftig. Ich musste ja immer Angst um meinen Hund und um den Figuranten haben, wenn der Hund im vollen Tempo in den Figuranten im Franzosen losging. Wir hatten einmal eine Demonstration, der Helfer kam mit einer Tasche auf den Hund zugerannt und machte Drohbewegungen gegen den Hund, ich weiss nicht wie viele nicht mehr zubissen um den Helfer rannten und sich nicht ran getrauten bis sie angezogen wurden. Meiner kannte da nichts, zog voll durch es zog dem Figuranten fast den halben Schutzanzug aus und er hatte danach ein grosses Loch in der Schulter. Auf jedenfalls machten viele einen grossen Bogen, als sie mich nach der Prüfung mit dem Hund sahen. Oder der gute Sporthund, von dem ich schrieb. Einmal versteckte sich ein Helfer in einem Schacht und etwa zwei Meter ab Boden hatte es eine kleine Öffnung. Alle Hunde gingen rein, suchten lange und verbellten. Als ich meinen schickte, hörte ich auf einmal ein lautes Schreien und dann ein Bellen. Ich schaute nach und der Hund steckte in dieser kleinen Öffnung zwei Meter über Boden. Er konnte nicht mehr rein und auch nicht mehr raus. Das Problem war, der Helfer konnte nur im Schacht stehen, weil diese schmal war und so war er fast Nase an Nase mit dem Hund zusammen, der ihn anknurrte und verbellte. Wir befeiten den Helfer durch die untere Öffnung die wir vermacht hatten und dann zogen wir den Hund wieder aus der Öffnung. Es gäbe da noch etliche Geschichten, die fast unglaublich waren.
Was soll’s, dieser Hund war ein super Diensthund und er war ein super Sporthund. Die Eigenschaften die ihn drei Jahre an der Spitze laufen liessen, diese waren auch im Dienstbereich äusserst förderlich. Wenn ein Diensthundeführer mit seinem Hund auch noch Spass hat und ausserhalb des Dienstes auch noch etwas mit ihm machen will, dann finde ich das um einiges besser, als wenn der Hund nur eine Ware ist. Sollte es soweit kommen, dass man dem Diensthundeführer verbieten will, sich im Hundesport zu betätigen, dann sollen sie die Hundeführer suchen, die ihre Hunde noch abführen. Das Niveau würde eindeutig sinken. Dass das noch nicht passiert ist, ist eigentlich dem zu verdanken, dass diese Hunde, die an beiden Orten eingesetzt werden, sehr gute Diensthundeprüfungen absolvieren und das sicherlich nicht zuletzt, weil die Hundeführer eben interessiert sind. Mir kann jeder sagen was er will, ein Hundeführer der auch noch in seiner Freizeit mit dem Hund arbeitet, hat eine andere Einstellung zum Hund.
Zudem kenne ich mehr als einen Diensthundeführer, der den Bettel hinwarf, wegen dauernden Quereleyen von Leuten die die gleiche Einstellung haben wie Boxer. Das finde ich ehrlich gesagt schade und so verliert man die besten Diensthundeführer.
Gruss P.H