Tschau Attila
Irgendwie weiss ich nie, wie Du schreibst. Die Frage ist jetzt nur, ob das an mir liegt, oder an uns beiden, oder ob Du gerade eine Veränderung im Umgang mit dem Hund durchlebst?
Zwang wird eigentlich immer so angewendet, wie Antje beschrieb. Es ist immer das gleiche, ob Diensthund oder nicht, ob so heftig oder nicht. Zwang gehört zu einem Leben und es ist gut, wenn man sich darüber Gedanken macht.
Ich schreibe nochmals ein Beispiel, ein Hundeführer, den ich kenne, der könnte alleine mit dem Kong im Zirkus auftreten, es ist interessant ihm zuzusehen. Das ist jetzt das extremste Beispiel das ich kenne. Obwohl er den Hund nur positiv bestätigt, läuft dieser sehr tief. Es fing mit dem Spiel an, das funktionierte sehr gut. Dann wurde eine Prüfung gemacht, dann noch eine usw. Mit der Zeit wollte er ein bisschen mehr und die Präzision wurde erhöht. Nun auf einmal viel der Hund in ein Loch, das obwohl er immer über das Spiel arbeitete. Das Problem war, der Hund kam nicht mehr aus dem Loch. Der Grundsatz, ein Hund fängt sich wieder, weil er nicht in diesem Loch verrecken will, stimmte nicht mehr, der Hund hatte keinen Lebensmut mehr. Dann erst kam der Hundeführer und fragte was man machen kann und meine Antwort passte ihm natürlich nicht. Kong weg, Spiel weg, Zwang. Das ist ja nicht meine normale Ausbildungsmethode, aber ich fand das in diesem Augenblick für richtig. Nun leider musste der Hund lange im Zwang gearbeitet werden, jetzt ist er aber wieder frei, wieder offen. Das weil der Zwang und die Belohnung getrennt wurden. Ich kann mich nicht so gut ausdrücken wie Antje, privat rede ich auch so gut wie nichts und ich gebe auch keine grossen Erklärungen ab. Das ist meine art, vielleicht ist das Forum ein wenig einen Ausgleich. Aber wenn ein Hund Meiden zeigt, dann muss man mit Zwang dagegen wirken. Ich schrieb das vor 2-3 Wochen schon einmal, aber es wollte niemand hören (Adlerweibchen). Dann kamen Erklärungen wie, ich mache es halt umgekehrt, ich arbeite über die positive Schiene usw. Aber ein Hund geht dabei kaputt und das finde ich ehrlich gesagt schade und das nur, weil man sich keine Gedanken über den Zwang machen will. Zwang ist tabu. Nun einen Aufbau, so wie Du es geschildert hast, z.B mit Futter, der kann ganz gut sein. Nur ein paar mal im Hundeleben, wird der Hund mit meiden reagieren. Mit dem meine ich nicht, dass er den Schwanz einklemmt und davon rennt, dazu hat er keine Veranlassung, aber ein ganz kleines bisschen Meiden wird dabei sein und dann ist es wichtig, dass ich sofort richtig reagiere. Das kann ein angepasster Zwang sein.
Das gleiche bei diesem Polizeihund, nur ist es da ein wenig heftiger. Der Hund missachtet ein Kommando, weil er so konditioniert wurde, er wird gezwungen, er wird vielleicht davon abgehalten, seinen Konflikt mit einem Biss in den Hundeführer ab zu reagieren, er will ins Meiden und wird dann schon wieder gezwungen, bis er weiss, diesen Konflikt löse ich mit dem befolgen des Kommandos. Damit hätte man schon einen relativ umweltverträglichen Hund, er muss ja nicht unbedingt mit dem anderen Hund spielen.
Ich habe Hunde gesehen, die so aber auf einmal Kontakt mit anderen Hunden aufnehmen konnten. Einer den Ich kannte, der hatte eine Hündin, machte er sie von der Leine ab, sah man einen Strich und sie ging auf den erst besten Hund los den sie sah. Was für ein Geschlecht dieser hatte oder wie alt dieser war, war ihr schnuppe. Da haben wir auch mit Zwang den Hund soweit gebracht, dass sie lernte, jedes Kommando bedingungslos zu befolgen. Der Hund konnte frei Fuss, an einem anderen vorbei gehen, Patz ablegen neben einem anderen usw. Bestraft wurde nie einen Kampf, sondern das nicht befolgen der Kommandos. Nun mit der Zeit merkte die Hündin, dass die anderen nicht so böse sein konnten, wie sie immer geglaubt hat. Sie konnte auf einmal ruhig Kontakt aufnehmen mit anderen Hunden. Am Anfang noch angespannt und vorsichtig, heute merkt man ihr nicht mehr viel an, sie spielt sogar mit anderen Hunden.
Wenn ich sehe, wie man dieses Problem zum Teil lösen will, dann sträubt es mir. Alles wird gemacht, was verboten ist und das nur, weil man keinen Zwang anwenden will.
Gruss P.H