Liebe Antje,
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: : a) die hättenmit ihren Brachialmethoden mehr Erfolg, wenn der Hund
: : bei korrektem Benehmen (und Abbruch des unerwünschten Verhaltens)
: : sofort gelobt würde (neben dem "Lob" durch Wegfall des Schmerzes)
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: Was soll Lob in diesem Moment bewirken? Entweder ist der Hund im Meiden, und wieso willst Du im Meiden loben? Um das Meiden zu verstärken??? Genau das tut man nämlich, wenn man im Meiden lobt, das ist die Autobahn der Lernens... Aber es ist in solch einer Situation nicht der Sinn der sache, den hund ins Meiden zu bringen, er muß klar im Kopf bleiben dabei, das tut ein Hund im Meiden nicht. Oder aber der Hund sollte in ein Loch gebracht werden, mental, und wäre es dann klug ihn dort sofort wieder rauszuholen??? Dann braucht man so etwas gar nicht erst anzufangen. "Loben" ist in 99% der Fälle nix anderes als das, was rangniedrigere Hunde einem ranghöheren gegenüber tun, wenn sie sich einschleimen wollen. Also erst dem Hund Stärke demonstrieren, dann sofort in das Verhalten eines unterwürfigen Hundes fallen, und dann wohlmöglich wieder druff uffn Deckel? Kein Wunder, daß es so viele verhaltensgestörte Hunde gibt, die wissen ja nie wo sie drann sind...
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Ich antworte jetzt mal nur hierauf, über das andere werden wir wohl immer geteilter Meinung sein und bleiben...
also: loben ist hier meines Erachtens sinnvoll, weil der Hund dann bei korrektem Verhalten (ich nehme an, das wäre hier Abbruch des "Angeiferns" der anderen Hunde und ein "sie ignorieren"
nicht nur bestötigt würde, indem der Schmerz (die Koralle und das ungute Gefühl durch die Leine um den Bauch) aufhören würde (denn darauf beruht diese Methode, ich denke, das ist unstrittig), also der negative Reiz weggenommen wird. Hund lernt: Schmerz weg wenn ich nicht angreife. Genau diesen Effekt könnte man noch wunderbar verstärken, wenn man ihm nicht nur das "falsche" (aus unserer Sicht "falsch"
Verhalten negativ quittiert (Stachel und Leine um Bauch), sondern auch gleich darauf das richtige Verhalten positiv bestärkt (deutliches Lob, hier nicht durch Spiel, besser Clicker (oder verbaler "Clicker" wie immer gleiches " ja fein" oder sonstwas) oder Futter. Parallel würde ich das richtige Verhalten in ganz kleinen Schritten aufbauen (Unterordnung üben mit sehr großem Abstand zu anderen Hunden und dann den Abstand immer weiter verkleinern). Vorteil: Der Hund lernt nicht nur, was er NICHT machen soll, sondern gleich nochmal ganz deutlich, WAS er machen soll. Er bekommt sozusagen von Anfang an ein lohnendes Alternativverhalten konditioniert. Das dürfte den gewünschten Effekt früher herbeiführen (in Kombi mit der "negativer Reiz"-Methode)als BLOSSES Strafen wie es die beiden HFs wohl versuchten. Zumindest ist das bei meinen Hunden meistens so und entspricht auch der allgemeinen Lerntheorie - und die gilt ja nicht nur für Golden & Co, sondern auch für Diensthunde.
Übrigens wüßte ich nicht, wozu hier die Koralle gut sein sollte, wenn nicht dazu, dem Hund einen negativen Schmerzreiz (E-Gerät light, sozusagen) zu setzen. Wie gesagt, meiner Ansicht nach gerade in solchen Situationen ein WAGHNSINNIGES Risiko für Fehlverknüpfungen (Schmerz = andere Hunde = Angriff).
Grüße
josh