Arne mobbt!
16. Februar 2003 20:35


Hi,

und HILFE! Großes Problem und keine Lösung in Sicht, vielleicht weiß ja jemand von euch einen Rat?!
Hier mal schnell zur Vorgeschichte: Habe unter anderen einen jetzt einen ca 1 Jahr alten Lab0rador - vermutlich Staffordshire Mix.
Arne - und folgendes Problem:
Arne habe ich im alter von 4 Monaten bekommen, soweit sichtbar auch charakterlich fehlerfrei. Etwas unsicher am Anfang aber sonst sozial verträglich.
Seit geraumer Zeit ( ca 2 Monaten) entwickelt sich Arne zu einem Hund, welcher großen Spaß daran hat, andere Hunde zu mobben, will sagen: ihm egomäßig unterlegene Hunde.
Seit Arne bei mir lebt, habe ich ihn soweit wie nur möglich sozialisiert ( Hundeschule, Welpenschule, tägl. Hundekontakt). Außerdem besitze ich noch 5 weitere Hunde ( alles Mischlinge aus 2. Hand). Alle meine Hunde leben bei mir in der Wohnung
und sind kastriert, haben bereits teilweise die Begleithundeprüfung und arbeiten regelmäßig mit beim Agility, Dog Dancing ect. ( Will sagen Unterordnung ist völlig o.k. Auch gegenüber Menschen und anderen ungewohnten Situationen verhält sich
Arne neutral,... bis auf besagtes Problem. Habe am Anfang gedacht, er entwickelt sich zu einem etwas dominateren Hund - deshalb auch die frühe Kastration im Alter von 9 Monaten)
Meine bisherigen Reaktionen bei folgende Situationen waren:
Arne sieht Hund und testet sofort: dominat o unterlegen?! - Ergebnis: Schwächling, stürmt also auf ihn zu und unterwirft ihn so, daß der andere sich nicht mehr rührend auf dem Boden befindet und so bitte die nächste Zeit auch
liegen bleibt... Ließ sich dann nach " Klärung" quasi auch immer abrufen bzw. vorher mit Kommando" Weiter" ohne größere Probleme abschicken bzw. ins Platz legen.. bis er halt rausgefunden hat, wieviel Spaß es eigentlich macht, andere zu mobben.. Und er hat wirklich Spaß daran, denn bei
dominanteren Gegnern verhält sich Arne völlig normal, Kopf wegdrehn, Schnauze lecken, pinkeln, ect. bzw. klären die Hunde es halt unter sich..
Es gibt kein besonderes schema nachdem er geht, es sind nicht vorwiegend junge oder kleine Hunde, nicht mehr Rüden oder Hündinen.
Vorwiegend sind es Hunde im Alter zwischen 5 Monaten und 2 Jahren, wobei es auch hier Außnahmen gibt. Besonders lecker, sind ängstliche Hunde, die nicht sofort im Boden versinken, sondern vor Angst wegrennen oder deutliche Unterwürfigkeitssignale zeigen...
Wie gesagt bisher habe ich verstärkt Unterordnung mit ihm gemacht, Schleppleinenarbeit, Discscheibentest hat versagt, denn mein Hund lacht sich über irgendwelche Geschosse eher tot, als zu erschrecken... und Halti nartürlich
Prinzipiell muß man sagen Arne ist ein Hund, der sehr hart vom Kopf ist und einen leichten Unsicherheitsfaktor in sich trägt. Somit habe ich von der herkömmlichen Methode - wir zeigen ihm sein negatives Verhalten und bietem ihm die Möglichkeit ein anderes an den Tag
zu legen, zB. Kommando " Weiter". hat nicht funktioniert, also nächste Methode: Strafe, nach dem Motto: ich bin hier der Boss und bestimme, wann jemand gegessen wird... Fehlgeschlagen!
Somit bin ich zum Clickern gekommen, wo ich zwar sehr begeistert bin, Arne auch große Fortschritte zeigt, aber halt nur
solange wie er noch nicht den gewissen " Cick" hat. Also absolut nichts besser findet als das Opfer und sich weder ablenken noch anderweitig motivieren läßt.
Habe also folgendes Problem: Laufe mit allen 6 Hunden gleichzeitig spazieren - kann diese auch ablegen und Arne ggf. irgendwo alleine rausfischen, bzw. einen anderen Hund aus ihm, grins.
Und weiß nicht so recht wie ich reagieren soll um weitere Fehler zu vermeiden. Ach ja, es ist übrigends egal ob ich allein mit Arne oder mit dem restlichen Zoo zusammen laufe - er fühlt sich da weder stärker noch schwächer.
Auch ist es ihm relativ egal, ob er an der Leine ist oder frei läuft und ob ich im Hintergrund - quasi als Rückhalt stehe, oder nicht. Arne steht in meinem Zoo an 3 Stelle an der Rangordnung, und benimmt sich völlig normal"
bei mir zu Hause mit dem Rest, wobei ich glaube, daß er sich demächst an 2. Stelle vorarbeiten wird. sonst ist die Rangordnung absolut gefestigt hier und meine Hoffnung, daß vielleicht meine Chefin
ihm sagt, daß man andere Hunde doch lieber nicht essen sollte hat sich auch im Winde zerschlagen...
Was also jetzt tun? Werde auf alle Fälle weiter clickern und verstärkt Unterordnung machen, Hundekontakt handhabe ich weiterhin wie gehabt: Zoo lege ich ab, frage wer bzw.was mir da entgegen kommt und selektiere dann,wen ich von meiner Meute mit laufen lassen kann.
Nur was mache ich, wenn Arne wieder ein Mobbingopfer gefunden hat? Denn mitlerweile ist es so, daß er nicht nur sein Opfer unterwirft, sondern ihm an die Kehle springt, sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihn wirft und es an der Kehle haltend
um sich schleudert.
Schön, nicht?! Bisher ist noch nie etwas passiert, also keine Bißverletzungen ect. aber ich will a) nicht daß es irgendwann soweit kommt, b) Arne mal einen Hund so dumm schleudert, daß doch mehr passiert, c) ich nicht noch mehr riskieren möchte, daß der Rest der Meute sich den Blödsinn abschaut und natürlich will ich vermeiden, daß das Opfer erst recht einen
psych. Knacks bekommt...
Wenn ich ihn also dabei noch erwische, sage im Moment nur: sehr bestimmt Nein, und arbeite
dann mit ihm stark Unterordnung: Platz, Sitz, Fuß, Down, etc. - das klappt auch wunderbar... Und da vergißt er auch sofort sein Opfer
Also, wer irgendeinen brauchbaren Hinweis hat... Schon mal Danke im Vorraus.

Katrin und Zoo

18. Februar 2003 11:11

: Arne sieht Hund und testet sofort: dominat o unterlegen?!

Hallo Kathrin

Frage: wie sieht dieses "Testen" aus?

Und bzgl. des Problems an sich: Glaubst Du nicht auch, daß es für Dich einfacher wäre, solche Situationen in den Griff zu kriegen, wenn Du Dich nur auf einen Hund und nicht auf eine ganze Meute konzentrieren mußt? Auch wenn Du den Eindruck hast, daß es Arne egal ist, würde ich im Moment nur einzeln mit ihm gehen.
Du hast, wenn ich Dich jetzt richtig interpretiere, innerhalb von 2 Monaten eine ganze Menge von Maßnahmen (Schleppleine, Halti, Discs, Maßregeln) ergriffen, ohne auch nur eine einzige so lange durchzuhalten, daß sie auch nur ansatzweise hätte greifen können. Gerade Schleppleine und Halti sind Maßnahmen, für die man schon ein gewisses Durchhaltevermögen braucht, bis man Erfolge sieht. Mittlerweile hast Du anscheinend ein ganz schönes Problem am Hals, denn Kehlbiß mit Schütteln kombiniert deutet nicht auf einen normalen Kommentkampf zur Klärung der Rangordnung oder Mobbing hin, sondern auf Beuteverhalten und ernsthafte Aggression dem anderen Hund gegenüber.
Wenn ich diesen Hund hätte, würde er so lange keinen Schritt ohne Leine oder Maulkorb machen, bis ich ihn bei jeder Hundebegegnung zuverlässig abrufen kann, noch dazu wo er schon etliche Erfolgserlebnisse hatte. Da Dein Arne ja derzeit nicht abrufbar ist, denke ich bist Du es den anderen Hundebesitzern und ihren Tieren schuldig, den Hund solange, bis Du das Problem in den Griff bekommst so abzusichern, daß Du ihn jederzeit aus einer solchen Situation herausholen kannst, bevor der andere Hund zu Schaden kommt (abgesehen davon, daß Du auch mal an einen Hundebesitzer kommen kannst, der Anzeige erstattet und Deinem Hund dann permanenter Leinen- und Beißkorbzwang droht).
Ich persönlich würde das Problem so angehen, daß ich zunächst mit dem Halti ein Alternativverhalten trainiere und dieses dann an der Schleppleine festige. Aber das bedeutet schon einige Wochen intensive und konsequente Arbeit, ein solches Verhalten läßt sich in der Regel nicht in ein paar Tagen mit Dauererfolg korrigieren.
Zusätzlich würde ich mit Leuten auf dem Hundeplatz, auf dem Du trainierst, arbeiten (natürlich nach Absprache), indem ich den abgesicherten Hund für das Beachten von Calming Signals anderer Hunde bestätige (dafür wäre der Clicker ideal). So kann man Arne vielleicht wieder ein Gefühl für die Nettiquette im Umgang mit Schwächeren vermitteln. Eventuell findest Du auf Deinem Platz auch einen Trainer, der bereit ist auch außerhalb des Platzes mit Dir und Arne zu arbeiten.

Viel Glück

Elke



18. Februar 2003 13:23

: : Arne sieht Hund und testet sofort: dominat o unterlegen?!
:
Hi,

danke für deine Antwort, sieht so aus, als habe ich mich undeutlich ausgedrückt:

arbeite seit ca 4 Monaten mit Schleppleine und seit 1,5 Monaten mit halti - da reagiert Arne auch wunderbar.denn er läßt ja prinzipiell gut mit sich arbeiten - auch mit halti ist es ja noch einfacher. Clickern tu ich seit ca 3 Monaten, doch mitlerweile glaube ich, daß arne bestimmte situationen falsch verknüpft hat: unsichere Hund, arne an schleppleine - arne läuft hin, gockelt - wendet den kopf - click! klappt wunderbar, nur es mir halt um die situation im alltag.manchmal sehe ich irgendeinen entgegenkommenden hund halt zu spät, und ist es halt so ein besagtes opfer, und arne schüttelt ihn, weil er einfach grad zu weit weg ist, wollte ich mir ein paar meinungen einholen, wie ich dann reagieren soll - Strafe? Ignorieren? Unterordnung hinterher? ( klappt da auchwieder wunderbar, wenn ichg danerbenstehe und ihn direkt neben dem Opfer zb. ablege und mich entferne oder anders mit ihm arbeite - mit und ohne Leine kein Problem)
zum Thema einzeln ölaufen, klappt einfach nicht, da fehlt mir einfach die Zeit, denn auslasten möchte ich meinen zoo schon, und das klappt halt nicht mit einer halben Stunde...

prinzipiell halte ich meine hunde, wenn mir irgendjemand - mit o. ohne Vierbeiner immer bei Fuß bzw. an der Leine, da? ist kein Thema, logisch. Erwarte ich von anderen auch..

Nur was tue ich nun auf längere Sicht weiter?
-A) nach der Situation, wenn Arne also sein Opfer gepackt hat -Strafe? Ignoranz? etc?

-cool smiley prävention? weiter Kontakt zu solchen Opfern suchen und mit halti, schleppleine und clicker arbeiten? dem Übel aus dem Weg gehn? vorher Anschiß: wehe wenn...? Oder lieber: das ist der Falsche weg, mach was anderes und du wirst gelobt? - wobei arne jedoch nicht motivierender in dem momenrt findet, als sein Opfer? weder Leckerli, spielzeug, Spiel, zuwendung,, etc...?

Noch eine idee übrig? grins!

Trotzdem danke

Katrin und zoo
:


18. Februar 2003 14:19

Hi Katrin

: arbeite seit ca 4 Monaten mit Schleppleine und seit 1,5 Monaten mit halti - da reagiert Arne auch wunderbar.

Wie arbeitest Du an der Schleppleine? Nur fallweise? Das wäre dann nicht der Zweck der Übung, denn die Schleppleine soll ja auch die Absicherung sein, daß er auf gar keinen Fall zu seinem Erfolgserlebnis kommen kann. Sprich bis zur Bereinigung des Problems müßte sie dauernd dran sein.

:manchmal sehe ich irgendeinen entgegenkommenden hund halt zu spät, und ist es halt so ein besagtes opfer, und arne schüttelt ihn, weil er einfach grad zu weit weg ist

s.o. Aktionsradius so einschränken (und zwar ausnahmslos), daß Du sicher sein kannst mit Kommando durchzukommen. Idealerweise mit Schleppleine abgesichert.

: zum Thema einzeln ölaufen, klappt einfach nicht, da fehlt mir einfach die Zeit, denn auslasten möchte ich meinen zoo schon, und das klappt halt nicht mit einer halben Stunde...

Hast Du eventuell eine Möglichkeit die Hunde auf einem abgezäunten Grundstück das Du optimal alleine benutzen kannst austoben zu lassen? Und bitte sei mir nicht böse, aber bei dem Problem, daß der Hund drauf und dran ist ernsthaft zuzupacken, muß man eventuell mal die Auslastung hinter die Problembekämpfung anreihen. Ich weiß nicht, wo Du wohnst, aber bei behördlich verodnetem Leinen- und Maulkorbzwang, der in manchen Bundesländern für Hunde wie Arne recht schnell da ist, kriegst Du mit der Auslastung ein viel größeres Problem. Ich habe auch einen kleinen Zoo, aber bei einem solchen Problem käme für mich nur Einzelarbeit in Frage, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß es möglich ist 5 normale und einen problematischen Hund wirklich optimal unter Kontrolle zu haben.

: Nur was tue ich nun auf längere Sicht weiter?
: -A) nach der Situation, wenn Arne also sein Opfer gepackt hat -Strafe? Ignoranz? etc?

Ich kann Dir nur sagen, was ich in einem solchen Fall getan habe - rausholen, anleinen, weggehen und verhindern, daß es noch mal passiert. In der Situation würde ich nicht strafen, wenn Du auch weiterhin Kontakt mit solchen Hunden zulassen willst - da wäre mir die Gefahr einer Negativverknüpfung zu groß.
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: -cool smiley prävention? weiter Kontakt zu solchen Opfern suchen und mit halti, schleppleine und clicker arbeiten? dem Übel aus dem Weg gehn? vorher Anschiß: wehe wenn...? Oder lieber: das ist der Falsche weg, mach was anderes und du wirst gelobt? - wobei arne jedoch nicht motivierender in dem momenrt findet, als sein Opfer? weder Leckerli, spielzeug, Spiel, zuwendung,, etc...?
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: Noch eine idee übrig? grins!

Nur eine Idee: wie reagiert er denn, wenn Du ihn an der Leine ganz kontrolliert Kontakt mit so einem potentiellen Opfer aufnehmen läßt? Ist er dann auch noch auf "töten, töten" oder gemäßigter? Und wie agierst Du selbst? Eventuell gibt es nämlich auch die Möglichkeit, daß Du beim Anblick eines potentiellen Opfers schon mit Streßsignalen reagierst und seine Aktionen noch verstärkst (nur so ne Idee von mir).

Liebe Grüße

Elke

28. Februar 2003 07:40

: Hi Katrin
:
: : arbeite seit ca 4 Monaten mit Schleppleine und seit 1,5 Monaten mit halti - da reagiert Arne auch wunderbar.
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: Wie arbeitest Du an der Schleppleine? Nur fallweise? Das wäre dann nicht der Zweck der Übung, denn die Schleppleine soll ja auch die Absicherung sein, daß er auf gar keinen Fall zu seinem Erfolgserlebnis kommen kann. Sprich bis zur Bereinigung des Problems müßte sie dauernd dran sein.
:
: :manchmal sehe ich irgendeinen entgegenkommenden hund halt zu spät, und ist es halt so ein besagtes opfer, und arne schüttelt ihn, weil er einfach grad zu weit weg ist
:
: s.o. Aktionsradius so einschränken (und zwar ausnahmslos), daß Du sicher sein kannst mit Kommando durchzukommen. Idealerweise mit Schleppleine abgesichert.
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: : zum Thema einzeln ölaufen, klappt einfach nicht, da fehlt mir einfach die Zeit, denn auslasten möchte ich meinen zoo schon, und das klappt halt nicht mit einer halben Stunde...
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: Hast Du eventuell eine Möglichkeit die Hunde auf einem abgezäunten Grundstück das Du optimal alleine benutzen kannst austoben zu lassen?
Ja, fahre öftzers raus, wo weit und breit kein Mensch ist, und der Garten natürlich...

Ich habe auch einen kleinen Zoo, aber bei einem solchen Problem käme für mich nur Einzelarbeit in Frage, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß es möglich ist 5 normale und einen problematischen Hund wirklich optimal unter Kontrolle zu haben.

Nicht 5 Normale! :-)) 1 Normaler und 5 Verrückte, aber es geht, man muß halt sehr aufpassen, wo man es sich wagen kann, Hunde abzuleinen, und fordert natürlich enorme Disziplin! Also, alle ordentlich Fuß , beim ersten Mal Sitz ect. und es klappt wirklich! Aber dazu später...

Tu ich jeden Tag, ...
Noch scnell zum Thema Schleppleine... hat Arne immer dran, nervt zwar, zwecks hängenbleiben usw. aber egal...

Zusammstöße solcher Art sind halt passiert, wo hundis gespielt haben, und plötzlich ander Hund auftauchte, mit oder ohne Besitzer...


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: Ich kann Dir nur sagen, was ich in einem solchen Fall getan habe - rausholen, anleinen, weggehen und verhindern, daß es noch mal passiert. Ja, tue ich momentan: Falls Zwichenfall, dann angeleint, abgelegt, Tschuldigung gesagt, mich davon gemacht...
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: Nur eine Idee: wie reagiert er denn, wenn Du ihn an der Leine ganz kontrolliert Kontakt mit so einem potentiellen Opfer aufnehmen läßt? Ist er
nein, meine " Streßsignale" absolut unter Kontrolle, grins!

Danke erstmal, werd heute abend antworten, muß mal schnell arbeiten... nur schnell dazu Arne grad sehr krank ... event. Zusammenhänge?! Mehr dazu später, sorry...

Katrin
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