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Futterneid, Überreaktionen allgemein?

geschrieben von Geli & Willi(YCH) 
Futterneid, Überreaktionen allgemein?
26. Februar 2003 12:35

Hallo zusammen,

ein Bekannter hat seit einigen Monaten einen großen 2jährigen Mixrüden. Der Hund wurde vorher nur im Hof gehalten. Er bekam teilweise schlechtes Futter und war auch sehr mager, als der Bekannte ihn übernahm. Der Vorbesitzer hat im ersten Jahr eine Welpen- und Junghundschule besucht. Der Mix verhielt sich dort anderen Hunden gegenüber vollkommen korrekt. Er läuft jetzt im Rudel Gassi. Neue Hunde muß er langsam kennen lernen, dann aber ist es o.k. Er liebt seinen Kong über alles und fordert andere zum Mitspielen auf, zum Abjagen, zum Seilziehen usw. Wird ein Kong geworfen, gibt es in der festen Gruppe nie Streit. Der liebste Freund des Mixes ist ein anderer großer Mix-Rüde. Wenn Herrchen mehrere Tage auf Dienstreise muß, ist der Mix bei einer Bekannten mit 3 großen Hündinnen. Auch da gab es nie Streit um irgendwas. Futter und Spielsachen liegen im Haus nicht herum, die Bekannte ist sehr kompetent, souverän und auch streng. Nun ist der Mix seit Anfang an 2 Tage die Woche tagsüber in einer Pflegestelle mit einem kleinen Westirüden und einer mittleren Hündin. Mit dem Westi ging es drei Monate gut, obwohl der Kleine den Großen permanent bedrohte, knurrte usw. Der Mix ging weg, versteckte sich hinter der Couch oder im 1. Stock. Anfangs war der Mix insgesamt sehr ängstlich. Nach drei Monaten verprügelte der Mix den Westi das erste Mal, als dieser ihm mal wieder den Weg versperrte. Nach dem 2. Streit wurden die beiden Rüden sorgfältig getrennt. Die Aggressionen des Terriers und die Demut des Mixes wurden zu Anfang immer belustigt verfolgt, statt unterbunden. Auch sonst wird in der Pflegestelle sehr locker und ohne Konsequenz umgegangen. Beide Hunde in der Pflegestelle sind schon älter, spielen nicht mehr und wehrten die Spielversuche des Pflegehundes immer böse ab. Es schien so, als ob der Mix im Laufe der Zeit dort die Chefposition einnahm, weil er alles durfte und man ihm nichts verbot. Er bewachte das Haus auch gegen Besucher, was weder beim Besitzer noch in der anderen Pflegestelle in diesem Maße der Fall ist. Vor einigen Tagen nun kam der Ehemann der Pflegestelle Heim, gab der Hündin und dem Mix einen Hundekuchen. Beide begannen zu fressen. Plötzlich rannte der Mix zur Hündin und biß sie mehrfach, so dass sie tierärztlich versorgt werden mußte. Die Pflegestelle ist jetzt natürlich Vergangenheit. Ca. 2 Monate vorher hat es einen kleineren Zwischenfall gegeben, als die Hündin und der Mix angeleint Gassi waren und aufgrund eines anderen Hundes die Leinen verhedderten. Da biß der Mix kurz die Hündin. Diese hatte eine Schramme. Man dachte damals, es sei ein "Versehen" des Mixes gewesen, weil er durch die Leinen in Panik geraten war,

Nun die Frage: Wie hat man dieses Verhalten zu werten? Kann der Bekannte es wagen, einen Zweithund zu holen? Wird der Mix immer wieder eine so heftige Reaktion zeigen, wenn Futter im Spiel ist oder eine andere Streßsituation? Vor allem fragt sich mein Bekannter, ob er den Mix je mit einem anderen Hund alleine lassen könnte.

Tschöö

Geli & Willi


26. Februar 2003 14:02

Hallo Geli,

der Hund scheint doch bis auf seine Ängstlichkeit ganz ok zu sein.

:...ist der Mix bei einer Bekannten mit 3 großen Hündinnen. Auch da gab es nie Streit um irgendwas. Futter und Spielsachen liegen im Haus nicht herum, die Bekannte ist sehr kompetent, souverän und auch streng. .."

Klare Regeln und eindeutiges Verhalten für den Hund, damit kommt er ja wohl gut klar. Gerade ängstliche Hunde brauchen klare Regeln und eindeutige Verhaltensweisen, nur so legt sich die Angst und sie können normal agieren und finden sich dann auch schnell zurecht.

"Nun ist der Mix seit Anfang an 2 Tage die Woche tagsüber in einer Pflegestelle mit einem kleinen Westirüden und einer mittleren Hündin. Mit dem Westi ging es drei Monate gut, obwohl der Kleine den Großen permanent bedrohte, knurrte usw. Der Mix ging weg, versteckte sich hinter der Couch oder im 1. Stock. Anfangs war der Mix insgesamt sehr ängstlich. Nach drei Monaten verprügelte der Mix den Westi das erste Mal, als dieser ihm mal wieder den Weg versperrte. Nach dem 2. Streit wurden die beiden Rüden sorgfältig getrennt. Die Aggressionen des Terriers und die Demut des Mixes wurden zu Anfang immer belustigt verfolgt, statt unterbunden. Auch sonst wird in der Pflegestelle sehr locker und ohne Konsequenz umgegangen. Beide Hunde in der Pflegestelle sind schon älter, spielen nicht mehr und wehrten die Spielversuche des Pflegehundes immer böse ab. Es schien so, als ob der Mix im Laufe der Zeit dort die Chefposition einnahm, weil er alles durfte und man ihm nichts verbot. Er bewachte das Haus auch gegen Besucher, was weder beim Besitzer noch in der anderen Pflegestelle in diesem Maße der Fall ist. Vor einigen Tagen nun kam der Ehemann der Pflegestelle Heim, gab der Hündin und dem Mix einen Hundekuchen. Beide begannen zu fressen. Plötzlich rannte der Mix zur Hündin und biß sie mehrfach, so dass sie tierärztlich versorgt werden mußte. Die Pflegestelle ist jetzt natürlich Vergangenheit. Ca. 2 Monate vorher hat es einen kleineren Zwischenfall gegeben, als die Hündin und der Mix angeleint Gassi waren und aufgrund eines anderen Hundes die Leinen verhedderten. Da biß der Mix kurz die Hündin. Diese hatte eine Schramme. Man dachte damals, es sei ein "Versehen" des Mixes gewesen, weil er durch die Leinen in Panik geraten war,

- So blöd kann man schon garnicht mehr sein. Ein ziemlich großes Durcheinander was die Regeln und Verhaltensweisen in dem beschriebenen Haushalt betrifft. Für den Hund ist dort nichts eindeutig und so wird seine Unsicherheit/Ängstlichkeit noch gefördert. Daraus entstehen dann die geschilderten Situationen. -
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: Nun die Frage: Wie hat man dieses Verhalten zu werten? Kann der Bekannte es wagen, einen Zweithund zu holen? Wird der Mix immer wieder eine so heftige Reaktion zeigen, wenn Futter im Spiel ist oder eine andere Streßsituation? Vor allem fragt sich mein Bekannter, ob er den Mix je mit einem anderen Hund alleine lassen könnte.
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- Futter läßt man bei Haltung mehrere Hunde besser außen vor, warum muß Futter herumliegen? Wenn gefressen wird bekommt jeder seinen Napf und hat auch nur aus diesem zu fressen. Nach 15-20 Minuten sammelt man (bzw. ich ) die Schüsseln ein und fertig. -

- Klar kann bei dem beschriebenen Hund auch ein zweiter Hund gehalten werden.
Meine DSH/Colli-Hündin, super verfressen, futterneidisch und immer noch unsicher anderen Hunden gegenüber (wir arbeiten dran, gibt aber immer noch hin und wieder kleine Rangeleien) lebt sein 1,5 Jahren bei mir und meinem kleinen Yorki. Die beiden waren von Anfang an zusammen auch wenn ich im Büro bin, Einkaufen o.ä. War nie ein Problem.
Aneinander gewöhnen muß man die Hunde aber schon; das ist aber immer so, wenn ein Zweithund ins Haus kommt.

Ich hoffe, daß ich ein wenig helfen konnte.

Liebe Grüße
Anne