Hmm, ob dieser Thementitel vernünftig aussagt,was ich fragen will? Ist ein bißchen schwierig, aber mir gehen seit ich mit der Erziehung meines erwachsenen Tierheimhundes begonnen habe (bin bei der fünften Einzelstunde in einer ig-hundeschule, in der ausschließlich über pos. Bestärkung gearbeitet wird) so einige Gedanken im Kopf herum, zu denen ihr euch vieleicht äußern wollt. Ich bin sehr fasziniert von dieser Erziehungsmethode, über die ich vor Anschaffung des Hundes schon viel gelesen hatte und die mich - eigentlich - auch überzeugt. Wir haben auch schon Anfangserfolge, so hat mein Hund schon viele Kommandos gelernt, die er im Haus - also ohne Ablenkung - sehr zuverlässig ausführt. Anders sieht das ganze draußen aus - wie ich mittlerweile leider merken musste, hat mein Hund einen sehr stark ausgeprägten Jagdtrieb und ist draußen furchtbar beschäftigt. Ich werde dann für ihn relativ uninteressant, Kommandos werden widerwillig und langsam ausgeführt, manchmal gar nicht, alles andere (in die Gegend schauen, Spuren verfolgen etc.) ist wichtiger. Kommt ein Kaninchen in Sicht, ist natürlich alles aus und ich bin froh, wenn ich ihn an der Schleppleine gehalten kriege, da 30 Kilo an 5 Metern Leine ziemlich viel Schwung bekommen...
Nun frage ich mich, ob ich diese Probleme wirklich mittels pos. Bestärkung in den Griff bekommen werde? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass mein Hund irgendwann so weit sein soll, dass er mich und mein Leckerli (das er draußen übrigens auch nur manchmal annimmt, manchnmal ist ihm selbst das zu viel, wenn es Wichtigeres zu tun gibt...) interessanter finden soll als das, was ihn wirklich interessiert - denn so ist doch die Theorie, oder? Gerade beim "Hierher", das ja nun mal eines der wichtigsten Kommandos ist, komme ich ins Zweifeln: Ich bemühe mich wirklich immer um lautstarke Freude und Begeisterung, wenn mein Hund kommt. Ich versuche auch, ihn nur zu rufen, wenn die Chancen gut stehen, dass er kommt (also nicht, wen er das Kaninchen schon im Visier hat...) und auch nicht nur, um ihn anzuleinen o.ä. Trotzdem kommt er nicht wirklich gern - der Anreiz, den ich ihm geben kann, scheint mir einfach zu niedrig - trotz Fleischwurst (für die er im Haus fast alles tut)...
Lange Rede, kurze Frage: Ist es zu schaffen, dass ein Hund irgendwann das Befolgen des Kommandos toller findet als seinen "eigenen Interessen" nachzugehen? Und wie? Und wie lange hat es bei Euch gedauert?
Freue mich sehr über jede Art von Erfahrungsbericht - am liebsten natürlich über erfolgreiche...!
Viele Grüße
Christiane