Hallo Antje,
: Ist es dann sooo unvermutet für einen Hund, wenn er in einer Situation, in der er es gewöhnt ist korrigiert zu werden, einen Impuls erhält?
Das verstehe ich jetzt nicht. Meine Antwort bezog sich doch darauf, daß das "kribbeln" den Hund erschreckt, auch wenn es positiv gemeint sein sollte.
Ich denke, Du nimmst es als positiven Bestärker? Wieso redest Du jetzt von korrigieren?
In welcher Situation ist es denn ein Hund "gewöhnt", korrigiert zu werden, wenn Du mit positiver Bestärkung arbeitest?
Dann *bestärkst* Du doch nur das richtige Verhalen. Du korrigierst gar nicht!
: Auch ein "unberechenbar Gutes" würde der Beziehung nicht gut tun... ;-)
Was genau meinst Du damit?
Wenn ich ein Verhalten bestärke, daß ich beim Hund haben möchte (das kann ja auch außerhalb des Trainings sein), dann passiert doch für den Hund unerwartet u. unberechenbar etwas Gutes. Er wird für sein richtiges Verhalten bestärkt u. belohnt.Das findet er toll u, bietet es meist immer öffter an.
An welcher Stelle gefährdet das denn die Beziehung?
: Daher muß ja immer und auf jeden Fall die Vorarbeit stimmen! Aber dann wird ein Hund, der z.B. vorstehen soll, auch nicht erschrecken wenn er einen Impuls, u.U. in Verbindung mit einem Kommando, erhält. (Wir sind jetzt immer beim Kribbeln in den unteren Bereichen...)
Wie sieht so eine Vorarbeit denn aus?
: Glaubst Du nicht, daß es möglich ist, sich seinem Hund verständlich zu machen??? Ich denke mal, wenn ein Hund vor Schreck jedesmal tot umfallen würde wäre die Arbeit mit dem Gerät (die gute Arbeit damit meine ich) nicht so erfolgreich, gerade bei sensiblenen Hunden.
Nein, tot umfallen nicht, aber ein kleiner Schreck reicht doch schon um es als unangenehm zu verknüpfen.
Ich kann es mir einfach nicht vorstellen.
Wo u. für welche Zwecke wird denn in der Praxis (bei sensiblen Hunden) wirklich das Teletakt pos. konditioniert?
Ich habe davon noch nie gehört.
Oder ist das nur eine Theorie von Dir?
: Sinnvoll wird der Einsatz dann erst durch eine u.U. monatelange Vorarbeit,
Wie sieht diese aus? Was ist das Ziel?
: die, wenn sie gut ist, häufig den Einsatz des Gerätes unnötig macht.
Da sagst Du es doch selbst, unnötig ;o).
: Mein ziemlich muskulöser Hengst ging z.B. rückwärts vom Hänger, wenn ich beim Kommando "back" mit dem kleinen Finger gegen seine Brust drückte. Auf "back" alleine blieb er stehen, nur auf den Druck mit dem kleinen Finger auch (dann hat er sich naturgemäß dagegengelehnt). Hier kann sehr wohl ein leichter Impuls ein Kommando unterstützen.
Ich würde ganz einfach sagen, Du hast das Wort "back" noch nicht richtig vermittelt bzw. den Druck mit dem Finger noch nicht genug abgebaut.
Wenn Du das getan hast,dann nämlich brauchst Du keinen zusätzlichen Reiz mehr.
: Ich denke mal, Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. Arbeiten kannst Du nur mit einem motivierten Hund, egal ob Du Schafe hütest, auf die Jagd gehst, einen Blindenhund ausbildest etc. Und während dieser Arbeit wird Dein Hund im Normalfall nicht irgendwo schnüffeln gehen, sondern seinen inneren Antrieb in die Arbeit legen, bei der er weiß, was von ihm verlangt wird. Das sind doch zwei völlig verschiedene Situationen. Ebenso z.B. beim Wildern, wo der Hund sehr wohl weiß was er tun soll.
Da verstehe ich auch nicht so ganz, was Du meinst. Der Hund macht doch immer irgend etwas, egal ob Du nun gerade trainierst o. ob er "Freizeit" hat. Manches ist erwünscht u. manches nicht. Da musst Du doch gleich reagieren (pos. oder neg.)u. kannst nicht warten, bis erst wieder die Trainingsstunde ran ist. Das kann man doch gar nicht so strickt trennen.
Oder lässt Du richtiges Verhalten einfach unkommentiert, nur weil ihr gerade nicht aktiv trainiert? Das wären doch vergeudete Gelegenheiten.
Der Hund lernt doch ständig!
Und warum gehst Du davon aus, daß ein wildernder Hund "weiß", daß er das nicht tun darf?
: : Was wäre denn die Konsequenz für den Hund, wenn er das "kribbeln" (das er ja
: : nicht als Schmerz empfindet) mal probeweise ignoriert?
: : Passiert nichts, dürfte das "kribbeln" ja wohl in Zukunft den Hund genau so wenig
: : stören, wie ihn vorher schon das vergeblich "pfui" rufen seiner Besitzer gestört hat.
: : Da sehe ich keinen Sinn im Teletaktgerät.
:
: Das mit dem „Sinn“ ist so eine Sache. Wenn es alles nicht gäbe worin ich keine Sinn wäre die Welt ziemlich leer.... Aber das, worin ich für mich keine Sinn sehe, kann für andere durchaus sinnvoll sein.
Was für Konsequenzen entstehen denn nun aber für den Hund?
:denke ich doch, daß das immer noch besser ist als daß jeder Hund erst seine eigenen unguten Erfahrungen mit Schlangen machen muß (und dabei dann häufig draufgeht). Es ist halt immer alles realtiv...
Das finde ich nun sehr weit her geholt. In Australien vielleicht, aber in Deutschland?
: Ich habe nie behauptet, die Arbeit mit dem Gerät wäre einfach.
Nein, aber wenn eine einmalige "Behandlung" den Hund für immer vom jagen kurriert, dann wären manche "Experten" sicher sehr reich u. es würden viele Leute ihren Hund mal kurz zu ihm bringen u. hätten dann alle Jagdsorgen für immer los.
Aber in der Hundeausbildung ist es ja nun einmal so, daß der Hund gelerntes immer mal wiederholen muss (auch wenn manchmal größere Abstände dazwischen liegen können), damit sich das erwünschte Verhalten nicht auslöscht.
:Hundeausbildung ist generell nicht einfach, man muß sich mit dem Thema auseinandersetzen, das gehört dazu, und Hauruck-Methoden funtkionieren nie, ebenso wie es nie funktioniert, wenn ein Ausbilder kein Händchen für seinen Hund hat.
Da stimme ich Dir zu.
viele Grüße,
Heike + Erdöls