Teletakt für Kleinhunde?
11. März 2003 10:30

Hi Antje,

: Stimmt, so wie es eine reine Spekulation ist, daß jeder, der ein E-Reizgerät nutzt, damit seinen Hund quält (man kann damit sogar positiv konditionieren...). Somit als Reaktion auf 'ne reine Spekulation 'ne reine Spekulation.... ;-))))

womit wir dann wieder bei Deinem Lieblingsthema sind ... und da endet meine Diskussionsfreude ... Freude durch Schmerz gibt es nicht. Das ist lediglich ein pervertierter menschlicher Gedankengang. Das ist MEINE Abschließende Meinung dazu.

Gruß
Kathi

11. März 2003 11:17

Hallo Kathi,

wir sind durchaus nicht bei meinem Lieblingsthema.


"Freude durch Schmerz" gibt es meiner Meinung nach nicht. Wie kommst Du darauf????

Viele Grüße

Antje

11. März 2003 11:44

hallo antje,

ich bin ja nicht so deiner meinung was das e-reizgerät angeht, aber ich bin gerne bereit mich eines besseren belehren zu lassen.
irgendwie bringe ich das nicht ganz auf eine reihe wenn du schreibst man kann mit dem e-reizgerät positiv konditionieren. kannst du mir das bitte genauer erklären, es interessiert mich wirklich. meinst du damit dass das e-reizgerät als ein positiver (angenehmer)reiz wirkt ? wenn ja, wie?

jako

11. März 2003 12:30

Hallo Jako,

die modernen Geräte kribbeln in den unteren Stufen nur mehr oder weniger stark. Du kannst dieses Kribbeln, welches für einen Hund anfangs ja völlig neutral ist (ist nicht schmerzhaft!), sowohl positiv als auch negativ konditionieren. So, wie jegliche Berührung des Hundes, also auch eine leichte (die nicht schmerzhaft ist) sowohl positiv als auch negativ konditioniert werden kann. Verbindet mein Hund einen "Kontakt", z.B. ein Auflegen der Hand, positiv, dann kann ich das auch auf ein Kribbeln (oder Vibrieren, manche E-Reizgeräte haben auch eine Vibrationsstufe) konditionieren, ihn also über eine Entfernung, die über die Länge meiner Arme hinausgeht, bestätigen.

Ebenso kann in diesen unteren Bereichen durchaus bei wildernden Hunden gearbeitet werden. Häufig ist es ja so, daß ein Hund im näheren Einwirkungsbereich seines Hundeführers gar nicht erst losstartet, um hinter Wild oder einer Katze herzusetzen, und das, obwohl man ihm ja dort auch nicht gleich eins mit dem Baseballschläger vor die Mütze haut. Häufig machen sie das dann, wenn "der Faden zwischen Hund und Hundeführer abreißt" (das geschieht auch häufig wenn Herrchen/Frauchen sich auf ein Pferd setzt...). Mit den unteren Stufen, richtig konditioniert, kann man einem Hund durchaus klar machen, daß der Faden auch dann nicht abreißt, wenn man sich vom Hund weiter weg befindet, ohne ihm eine schallern zu müssen, daß er auf den nächsten Baum springt. Der Hund wildert dann nicht, weil er Angst vor Schmerz hat, sondern weil er sich seiner Meinung nach nicht aus dem Einwirkungsbereich seines "Meisters" entfernt und somit einfach mehr auf diesen und somit auch auf seine Abbruchkommandos achtet.

Letzendlich habe ich persönlich auch nix gegen ein "heftiges Donnerwetter", wenn es notwedig ist um dem Hund eine höhere Lebensqualität zu verschaffen (Freilauf), dann auch wirklich die erwünschte Wirkung zeigt und der Mentalität des Hundes angebracht ist. Wobei z.B. das Hineinlaufen in eine Schleppleine mit breitem Halsband manchen Hund mehr aus dem seelischen Gleichgewicht bringen kann wie einen anderen Hund bei entsprechender Ausbildung und Vorarbeit ein stärkerer Impuls mit einem E-Reizgerät.

Die Arbeit mit dem Ding ist und bleibt halt ein zweischneidiges Schwert. Man muß sich von der Vorstellung lösen, daß es nur schlecht und schmerzhaft ist, und man darf auch nicht jedem ein solches Teil in die Hand geben, da damit sehr große Fehler gemacht werden können. Man kann damit keine Defizite im kynologischen Fachwissen der Leute und in der Ausbildung des Hundes damit kaschieren.

Eine Anwendung des E-Reizgerätes ist hier erstaunlicherweise übrigens noch nie durchdiskutiert worden: Die Anwendung am Hundeführer. 'ne tolle Sache... Der HF arbeitet mit seinem Hunnd, ein Kollege hat den Sender, und wenn der Hund in einer Übung einen Fehler macht, bekommt der HF einen Impuls. Er kann dann reagieren (z.B. mit einem Kommando), ohne daß ein anderer ihm erst sagen muß "Er steht!" (anstatt sitzen) oder "Er läuft nach!" (anstatt stehen) und er sich zum Hund umdrehen muß. Das bedarf natürlich der genauen Absprache, aber die Arbeit mit dem E-Reizgerät ist halt nie eine "Ruckzuck-Arbeit".

Viele Grüße

Antje

11. März 2003 12:57

hallo antje,

danke für die ausführliche antwort. ich kannte bis jetzt nur die negativen beispiele der anwendung eines e-gerätes. besonders die emotionalen entgleisungen derer die am drücker waren sind mir negativ aufgefallen.

auf alle fälle hat mich deine antowort dazu gebracht die ganze sache mit dem e-reizgerät bezüglich der positiven konditionierung nochmal zu überdenken. wenn ich zu einem ergebnis gekommen bin teile ich dir das mit.

was aber wirklich eine interessante sache ist, ist die idee das gerät am hundeführer einzusetzen.

jako

11. März 2003 13:30

Grüß Dich Antje,

: "Freude durch Schmerz" gibt es meiner Meinung nach nicht.

Klar, aber wenn z.B. in einer SV-OG ein welpen(!)kurs mit der bemerkung eröffnet wird: "Ein Hund lernt durch Konsequenz und Schmerz" (dann wird er später freudig "arbeiten"winking smiley, dann kann man schon mal auf so eine verbindung kommen.
Es gibt halt immer noch ein sehr weites spektrum im umgang mit hunden.

tschüß Martin & Mirko