Hi Sonja,
wie Du schon gemerkt hast: jetzt hast Du ein Problem (und offensichtlich einen klügeren Hund als eurre trainierin ;-))
Das größte Problem an einer wie beschrieben verwendeten Schlepp- oder langen Leine ist es oft, wenn ein Hund zu differenzieren lernt, ob die Leine dran ist oder nicht.
Ohne Leine ist es - wenn man immer mit Herzuofen gearbeitet hat - dann leider so das der Hund es nicht kann. Wohlbemerkt und kein Schreibfehler: NICHT KANN (im Vergleich zu 'nicht tut'.)
Theoretisch ist alles von der Trainerin gesagte schon richtig.
Den Umgang mit der langen Leine finde ich dagegen so ausgeführt, dass dabei jeder gescheite Hund sofort kappiert: die Leine kann mich unterbrechen in dem, was ich gerade Tolles vorhabe, dann zerrt sie mich zu Frauchen (womit Kommen schon mal negativ belegt wird...) - also werde ich mich in Bewegung setzen, um dieser Unannehmlicheit zu entgehen.
So hat sie m.M. nach eigentlich nie wirklich gelernt, unter Ablenkung trotzdem aus eigenem Antrieb zu kommen, gerne zu kommen, weil die Leine ihr das eigentlich immer schon vorher vermießt hat - peinlicherweise indem sie es gleichzeitig auch 'gesichert' hat, was den Vorgang für Dich natürlich undurchschaubar machte - und den Hund ganz rasch auf den Unterschied mit/ohne Leine draufkommen lies.
Die altertümliche Methode ist jetzt, mit Leine weiter zu arbeiten, dafür eine billige Wäscheleine zu verwenden, die mann auch mal frei schleppen lässt und diese nach und nach zu kürzen...
Die andere Möglichkeit: das Kommen mit einem neuen Wort neu aufzubauen, zuerst ohne Ablenkung, dann allmählich mit immer größerer Ablenkung (braucht Monate).
Das alte Rufwort und das Kommen mit Leine kannst Du ja inzwischen trotzdem weiter machen, damit sie sich nicht nochmehr Freude an der Freiheit angewöhnt inzwischen.
Auch der Umgang mit unseren 'menschlichen' Hilfsmitteln der Hundekontrolle, wie es - in einer der humansten Formen - die lange Leine und das Halsband z.B. sind, erfordert ganz viel Wissen über Hundeverhalten und über Lerngesetze, wenn es nicht in die Hosen gehen soll.
Dass es 'irgendwann' durch ein Wunder von selber anders wird, würde ich nicht ernsthaft erwarten (tust Du ja wohl auch nicht ;-)).
Da würde ich schon eher einen 'Neueinstieg' versuchen. Ideen findest Du z.B. in den Büchern von Sabine Winkler, Renate Jones-Baade oder Babara Schöning.
Schönes Training: aus Problemen lernt man immer am meisten über Hunde - und das ist ja auch wieder fein, nicht wahr?
toitoi
Wiebke
www.hunde-erziehung.at