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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Komm" - und wenn nicht? Vorsicht.lang!"
10. März 2003 10:39

Hallo Conni,

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Nun, ich habe halt eine dünne 10m Leine am Halsband festgemacht und sie dann einfach laufen lassen. Beim heranrufen dann eben wieder genauso wie bei der 5mLeine - falls sie sich nicht beim ersten Ruf auf den Weg gemacht hat, leichtes ziehen an der Leine, wenn sie dann kommt schon mal loben und beim eintreffen großes Lob und/oder Leckerli...
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Vielleicht liegts daran. Wie soll ich das erklären? Also: ich habe neulich meine Trainerin gefragt, warum macht mein Hund noch keine Drehung um sich selbst ohne Handzeichen-Hilfe.
Die Antwort war einfach. Ich war zu schnell. Ich gab ihm keine Zeit zum Überlegen. Ich machte Kom, 2-3 Sek warten und dann Handzeichen.
Jetzt aber sollte ich mal warten, länger warten und siehe da - er machte den Twist OHNE Handzeichen, er brauchte nur mehr Bedenkzeit.
Vielleich hat deine Hündin gelernt, wenn ich kommen soll, werde ich gezupft (nicht das Kom. hat sie als Verknüpfung aufgenommen, sondern eben das zupfen) Wäre doch möglich?
Auch wäre das dann eine Erklärung weshalb es ohne SL nicht funktioniert, da zupft ja keiner.

Arbeitest du mit Clicker? Also ich würde an deiner Stelle noch weiterhin mit SL arbeiten oder eben sie !freundlich! holen, wenns nicht anders geht. Zusätzlich würde ich das Komm mit Clicker neu aufbauen bzw. ein andere Kom. einfügen - sollte sich das mit zupfen stimmen.

Allerdings ist das schon sehr viel verlangt für 1 Jahr. Aus einem Hunderudel abrufen, wenn sie sehr gerne spielt, ist schon eine Leistung und das mit 1 Jahr schon sehr viel verlangt.

Wenn dich das so sehr wurmt und es sich nicht verbessert, dann soll dich mal ein (wirklich guten und informierten) Hundetrainer beobachten und kann dir Tipps geben, übers Internet ist das ja nicht möglich. Ich denke, das du schon sehr gute Ansätze hast, aber irgendwo eine "falsche" Handlung eingebaut hast und deswegen irgendetwas daneben läuft. Verstehst du was ich meine?
(sowie ich - ich bin/war immer zu schnell zum nächsten Schritt und das Timing war/ist auch nicht so toll - gerade beim Komm *grmpf*)

Also lass dich nicht entmutigen, das wird schon noch!! :-D. Sie ist ja erst 1 Jahr alt. (und wie oft muss ein Kom. richtig gelernt werden, bis es funzt 6000x ?)

VG
Sonja und Benny


10. März 2003 12:27

:
: Die Antwort war einfach. Ich war zu schnell. Ich gab ihm keine Zeit zum Überlegen. Ich machte Kom, 2-3 Sek warten und dann Handzeichen.
: Jetzt aber sollte ich mal warten, länger warten und siehe da - er machte den Twist OHNE Handzeichen, er brauchte nur mehr Bedenkzeit.

Ja, das ist gut möglich!
Ich hätte es auch lieber abgewartet, sogar evtl. ein zweites Mal gerufen, aber die Trainerin meinte immer: Nur 1x rufen und falls sie nicht sofort (höchstens bis 3 zählen in Gedanken) kommt, leicht an der Leine ziehen.
Mit Clicker kenne ich mich leider gar nicht aus, hab ich noch nie gemacht - werde mich aber mal schlau machen...

10. März 2003 14:42

Hi Sonja,

wie Du schon gemerkt hast: jetzt hast Du ein Problem (und offensichtlich einen klügeren Hund als eurre trainierin ;-))

Das größte Problem an einer wie beschrieben verwendeten Schlepp- oder langen Leine ist es oft, wenn ein Hund zu differenzieren lernt, ob die Leine dran ist oder nicht.

Ohne Leine ist es - wenn man immer mit Herzuofen gearbeitet hat - dann leider so das der Hund es nicht kann. Wohlbemerkt und kein Schreibfehler: NICHT KANN (im Vergleich zu 'nicht tut'.)

Theoretisch ist alles von der Trainerin gesagte schon richtig.
Den Umgang mit der langen Leine finde ich dagegen so ausgeführt, dass dabei jeder gescheite Hund sofort kappiert: die Leine kann mich unterbrechen in dem, was ich gerade Tolles vorhabe, dann zerrt sie mich zu Frauchen (womit Kommen schon mal negativ belegt wird...) - also werde ich mich in Bewegung setzen, um dieser Unannehmlicheit zu entgehen.
So hat sie m.M. nach eigentlich nie wirklich gelernt, unter Ablenkung trotzdem aus eigenem Antrieb zu kommen, gerne zu kommen, weil die Leine ihr das eigentlich immer schon vorher vermießt hat - peinlicherweise indem sie es gleichzeitig auch 'gesichert' hat, was den Vorgang für Dich natürlich undurchschaubar machte - und den Hund ganz rasch auf den Unterschied mit/ohne Leine draufkommen lies.

Die altertümliche Methode ist jetzt, mit Leine weiter zu arbeiten, dafür eine billige Wäscheleine zu verwenden, die mann auch mal frei schleppen lässt und diese nach und nach zu kürzen...

Die andere Möglichkeit: das Kommen mit einem neuen Wort neu aufzubauen, zuerst ohne Ablenkung, dann allmählich mit immer größerer Ablenkung (braucht Monate).
Das alte Rufwort und das Kommen mit Leine kannst Du ja inzwischen trotzdem weiter machen, damit sie sich nicht nochmehr Freude an der Freiheit angewöhnt inzwischen.

Auch der Umgang mit unseren 'menschlichen' Hilfsmitteln der Hundekontrolle, wie es - in einer der humansten Formen - die lange Leine und das Halsband z.B. sind, erfordert ganz viel Wissen über Hundeverhalten und über Lerngesetze, wenn es nicht in die Hosen gehen soll.
Dass es 'irgendwann' durch ein Wunder von selber anders wird, würde ich nicht ernsthaft erwarten (tust Du ja wohl auch nicht ;-)).
Da würde ich schon eher einen 'Neueinstieg' versuchen. Ideen findest Du z.B. in den Büchern von Sabine Winkler, Renate Jones-Baade oder Babara Schöning.

Schönes Training: aus Problemen lernt man immer am meisten über Hunde - und das ist ja auch wieder fein, nicht wahr?

toitoi
Wiebke

www.hunde-erziehung.at

10. März 2003 15:50

Hi Susann,

guckst du hier:

: Frauchen ruft-ich weiss ich bekomme dann
: ein Leckerli-also laufe ich hin
: Frauchen ruft-ich habe aber gerade was tolles
: zum schnüffeln entdeckt und weiss, dass es keine
: Auswirkungen hat, wenn ich nicht sofort komme-also
: werde ich erst meine Tätigkeit beenden und später bei Frauchen
: eintreffen-bekomme trotzdem die Belohnung.

..."und morgen, liebe Hundeschüler, bringen wir unseren vierbeinigen Freunden die Differentialrechnung bei."

: Es liegt demnach an dir ihr zu zeigen, dass
: es sehr wohl Folgen hat, wenn sie nicht
: nach dem ersten rufen kommt ....

Es ist keine wirklich gute Idee, dass "Komm"-Signal in irgendeiner Weise mit einem aversiven Reiz zu verknüpfen in der Erwartung, der von dir beschriebene komplexe Lernvorgang würde ablaufen. Er läuft nicht ab! Und es wird voll schief gehen.

Ich würde mal besser Targettraining machen... das würde wohl eher helfen als ein solcher Unfug; vor allem wo der Hund schon Gegenkontrolle aufgebaut hat.

lg

tux

10. März 2003 16:53

Hi Jux

naja, wenn du meinst...

:Ich würde mal besser Targettraining machen

Ja, und Schleppleine, Clicker, Disk, Halti, Spezialleckerli etc. nicht vergessen.

Im übrigen habe ich nicht gesagt, dass man das Komm Kommando mit einem aversiven Reiz verbinden soll, DENN wenn sie KOMMT soll es TOLL für sie sein- der Phantasie ist hier keine Grenzen gesetzt und bei NICHTKOMMEN wird dies NICHTTOLL sein. Du kannst natürlich auch nur Loben wenn sie kommt und ihr nichtkommen ignorieren, bitte sehr.
Nur irgendwann ist für mich die Phase gekommen, wo ich (meist nur einmal)zeigen werde, welche Wahl für den Hund besser ist.(hat auch nichts mit körperlicher Gewalt zu tun)
Das bei dem Ganzen überhaupt auch die Bindung stimmen sollte,der Hund Kopfmässig ausgelastet werden muss steht nicht zur Debatte.

Du hättest übrigens auch ganz unlakonisch antworten können, oder ??
na dann
lg
Susann

10. März 2003 17:59


: "Machen Sie sich interessant, motivieren Sie den Hund zu Ihnen zu kommen!"
: Also, ich könnte im rosa Bastrock Hula tanzen oder mir Filetsteaks auf die Stirn nageln - wenn sie gerade was Interessantes hat, kommt sie evtl. später auf das Angebot zurück, vielen Dank...

Hallo Connie,
also 1. glaube ich, Du hast die Variante mit dem Baströckchen noch gar nicht probiert (sonst hätte es bestimmt in der Zeitung gestanden *ggg*)

und 2. stimmt es schon, Du könntest Dich interessanter machen:
Wenn sie noch so verspielt ist, nutze das aus. Das habe ich auch gemacht.
Also, als meine Hündin in der "Flegelphase" war, hat sie auch solche Sachen gemacht. Wenn sie sich nicht greifen lassen wollte und das ganze für ein lustiges Spielchen hielt, habe ich sie einfach zum Spiel aufgefordert. In die Hände klatschen, dann die Hände auf den Boden schlagen, schnelle ruckartige Bewegungen und Knurrgeräusche von sich geben. Dann auf die Hündin zurennen, eine ruckartige Kehrtwendung und wegrennen. Dabei habe ich "komm" gerufen. Völlig spielbegeistert ist meine Hündin dann hinter mir hergelaufen. Dann habe ich sie erwischt und überschwenglich gelobt, geknuddelt und mit ihr rumgebalgt.
Meist mit Zerrspielen, habe ich immer wieder dabei "ja, komm" gesagt.
Nach einigen Malen, ist sie jedesmal vor lauter Freude fast ausgetickt, wenn ich "komm" rief.
Sie hat "komm" also immer mit "komm spielen" verknüpft. Bis ich dann das Spiel immer mehr abgekürzt habe und es immer öfter ausfallen ließ. Stattdessen dickes Lob und Leckerlie.

Das habe ich allerdings vorsorglich nur dort gemacht, wo mich keiner sieht, im Feld oder so. :-))
Ich habe auch keine Ahnung, ob das "Erziehungstechnisch" richtig war. Es hat aber funktioniert. Sie kommt seitdem zuverlässig und fröhlich angelaufen, wenn ich sie abrufe. Mittlerweile ist sie 3 1/2 Jahre und das Thema dürfte durch sein.
Liebe Grüße und viel Spaß noch
Simone u. Laika