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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Komm" - und wenn nicht? Vorsicht.lang!"
10. März 2003 17:45

Hi,
also, auch wenn es schwer fällt: Freundlich, mit hoher Stimme und begeistert Hund reinrufen. Dabei in die Hocke gehen, Arme ausbreiten. Hund "ranreden", also Wendungen zur Dir mit lobender Stimme kommentieren, wendet er sich wieder ab, schärfer "Nein", bei Hinwendung wieder "Fein! Ja komm!" usw.
Wenn Du NICHT sicher bist, daß Dein Hund kommt, dann ruf auch nicht. Das sieht man - ein Hund, der schnüffelt - ja dann rufe ich bei einem Kandidaten wie Deiner sicher nicht. Ein Hund der spielt - den ruft man natürlich nicht, wenn es nicht 99% sitzt. Stattdessen geht man hin und leint ihn kommentarlos an und nimmt ihn mit (nicht stampfen, nicht böse aussehen, nicht locken - einfach hin und anleinen). Das kommen natürlich weiter üben.-
Die Schleppe ist schonmal gut - aber habt ihr allen Ernstes gedacht, einfach Schleppe ab und dann geht es genauso gut weiter? Natürlich muß man sie wie alle anderen Hilfsmittel auch langsam ausschleichen, also langsam Stück für Stück abschneiden. Wenn Dir Deine Schleppe dafür zu Schade ist empfiehlt sich der Gang in den nächsten Baumarkt zwecks Erwerbs einiger Meter Seil, Karabiner dran, fertig.
Sie an der Leine ranzuziehen würde ich falls irgend möglich vermeiden, vielleicht mal zupfen, um ihr "Watch!" zu bekommen, aber möglichst selten ranziehen. Lieber Distanzkontrolle an der Schleppe aufbauen - also nicht immer gleich "Hier" verlangen, sondern den leicht abgelenkten Hund erstmal aus der Distanz ins "Sitz" schicken, dann "Platz", wieder "Sitz" und dann "Hier" - wenn er drei Kommandos hintereinander befolgt hat kommt er wahrscheinlich auch rein. Das erstmal auf einen halben Meter Distanz, dann auf einen, dann auf zwei etc. Langsam und Geduld. Erstmal Absitzen und DANN kommen ist leichter für den Hund als gleich kommen. Und unter Kontrolle ist er so auch erstmal. Noch einfacher: "Stop!" (für "Frier ein"winking smiley Kann man auch erstmal an der Leine üben.

Wenn der Hund abdüst Richtung fremder Garten: Nicht schreien, wenn Du weißt, daß er eh nicht kommen wird. Wozu schreien? Vielleicht, um Deine Wut rauszulassen, winking smiley, aber ansonsten lernt der Hund da nur, daß Dein Gebrüll herzlich wurscht ist. Falls Du nicht einwirken kannst, schrei nicht. Laß ihn rennen. Noch besser: Laß ihn vorerst an der Schleppe :-) bei brenzligen Situationen und übe gezielt weiter.

Grüße
josh

10. März 2003 17:50

Hey tux,
das ist ein bißchen einfach, hmmm? Meine Hündin hat jahrelang ihr Target beim Rufen stinkelangweilig gefunden - bei Target ist Leckerli, da ist aber ein Hase, was meinste wohl, was sie wählt? Natürlich muß das Nichtkommen auch negative Folgen zeitigen, wenn Hund nicht hört; das heißt ja nicht, daß ich den Hund mit TT traktieren muß oder so - aber SOFORT bei Nichtbefolgen hin und kommentarlos anleinen, daß ist wohl das mindeste.
Grüße
josh

10. März 2003 18:37

Hallo,

es haben ja schom ne menge Leute geantwortet, nun geb ich auch noch meinen senf dazu.
Als mein Oscar ein jahr alt war, hätt ich ihn manchmal verfluche können. Ohren hatte er nicht mehr. Ich habe gedanklich alles durchgespielt, ja, ich war oft sehr sauer, wenn er mal wieder "durchzug" hatte.
Heute glaubt mir das keiner mehr.
Der schlüssel zum erfolg war KONSEQENZ.
Ich habe mich nicht mehr für meinen Hund zum Löffel gemacht, wenn er besseres vor hatte. Ich habe einmal gerufen, kam er nicht, war ich weg. Ich bin deswegen vorzugsweise in gegenden unterwegs gewesen, wo man sich gut verstecken konnte. Ich habe wirlich gewartet, bis er mich vermisste, und dann hab ich ihn gerufen und es gab Belohnung. Weiterhin war es wichtig, dass ich unberechenbar war, was meine Laufrichtung anging. OHNE zu rufen habe ich ständig die Richtung gewechselt. So schaute er bald oft, ob ich noch da war. Das hab ich mit Clicker bestätigt. Blickkontakt ist eh das A und O. Ich habe dann tolle Sachen mit ihm gemacht, wenn er gedanklich bei mir war, sonst hatte es keinen Sinn. Das war dann ne Zeitlang nur zu hause, unterwegs war er gedanklich weit weg .. Ich habe das gefunden, was ihn sogar in Wald und Flur oder sonstwo konzentriet sein lässt, keine blödsinnige UO, Flächensuche nach Futterbeutel is unser Highlight. Ich habe den Pfiff ganz neu aufgebaut, immer wieder, wenn es schliff von vorne : Hund absitzen lassen, Futternapf ans Ende des Gartens, Piff. Oder : Und auf freien Feld abliegen lassen, 100 m gehen, Pfiff, Rennspiel und Jackpot. Als ultimativer Jackpot als sich bei uns Futter unter Moos vertstecken herausgestellt. Später habe ich den Pfiff mit flotter und sofortiger kehrtwende verbunden. Hund läuft voraus- Pfiff (bei leichter Ablenkung) - Hund dreht auf der Stelle um - und NUR DANN Bestätigung mit Clicker, ich bin dann weg gerannt ( rennspiel ) , nochmals Click bei mir und Jackpot (Fleisch) unter Moos suchen lassen. Später habe ich dann sythematisch das Zeitfenster geschlossen. Als sehr wirksam erwies sich, dass ich oft wie durch zauberhand Leckerlies unterm Moos fand, dort wo ich einfach stehen blieb und nach unten schaute. Oscar kam dann immer gleich und schnüffelte, und so schaute er oft, was ich tat und ob ich irgenwo stand.
Es war ein langer weg, oscar ist jetzt fast 3, ein Roboter ist er immer noch nicht, aber ich kann mich auf ihn verlassen, bis auf eine Ausnahme, das ist, wenn leckere Düfte ihm die Sinne vernebeln .. er ist ein Labrador ... dann kann ich ihn nur noch abholen. Aber ich bin selbst dann immer freundlich, weil alles andere nach hinten losgeht.

Sabine & Oscar



10. März 2003 18:49

Hallo josh,

du schreibst zu meinem Rat, erstmal Target-Training zu machen...

: das ist ein bißchen einfach, hmmm?

Stimmt. Training ist (eigentlich) ganz einfach :-)

: Meine Hündin hat jahrelang ihr Target beim
: Rufen stinkelangweilig gefunden - bei
: Target ist Leckerli, da ist aber ein
: Hase, was meinste wohl, was sie
: wählt?

Darum gings nicht. Es ging um:

:: Schließlich kommt sie hinterhergedüst, rennt
:: lustig um uns rum und versucht....

:: Dabei bleibt sie aber so außer Reichweite,
:: dass ich sie nicht greifen kann.

So ein Hund braucht Target-Training. Aber ganz sicher. Und ein sauberes, blitzfeines "Down". Der hat nämlich Gegenkontrolle gegen (unwirksame) "Einwirkungen" bereits aufgebaut.

: aber SOFORT bei Nichtbefolgen hin und
: kommentarlos anleinen, daß ist wohl das mindeste.

Schon mal versucht, einen Hund einzufangen, der (s.o.) nix davon hält, sich einfangen zu lassen? Sieht lustig aus für die Zuschauer.

Mein Tip: Target und Positionierung (Down, Sitz) üben, dann klappt das schon, dauert aber. Ach so, und Spike erst mal aus dem Weg gehen :-) Sowas machts nicht besser.

lg

tux

10. März 2003 22:04

immer Lob, manchmal Leckerli, wenn sie kommt.
Gib mal erst eine zeitlang IMMER Leckerlie


: Dabei bleibt sie aber so außer Reichweite, dass ich sie nicht greifen kann.

Versuch den Hund in der Situation bloß NICHT, zu "fangen" - das geht garantiert nach hinten los - schönes Spiel für den Hund - einfach ganz still stehen bleiben, wenn alles still steht, lohnt sich das Herumhopsen nicht mehr

: Ja - toll! Aber woher weiß ich denn 1. dass er JETZT nicht kommen will? und 2. ich kann doch nicht seelenruhig zusehen, wie sie in fremden Gärten verschwindet oder sich beim Spielen oder Schnüffeln immer weiter von mir entfernt???

NICHT kommen wird der Hund, wenn er abgelenkt ist und das sieht man.
NICHT zusehen, wie sich der Hund entfernt, sondern in Windeseile in die entgegengesetzte Richtung davonrennen!!!

: Auch schön - ist meinem Hund aber herzlich egal (vielleicht würde sie es so nach 2, 3 Stunden merken, dass ich nicht mehr da bin...)

Glaube ich nicht - wenn doch, solltest Du an der Bindung zwischen Euch beiden arbeiten (Bist Du wirklich das interessanteste "Objekt" auf der Welt für Deinen Hund??)

kommt sie evtl. später auf das Angebot zurück, vielen Dank...

Und dann veranstaltest Du einen Freudentanz
:
: Schließlich passiert doch nichts Negatives, wenn sie es nicht tut -
Doch, unter Umständen bist Du weg


Mein Kleiner ist inzwischen 16 Monate und macht auch solche Probleme, seit 9 Monaten üben wir und sind noch lange nocht am Ziel, aber mit genau den selben Ratschlägen auf dem richtigen Weg - es gibt Besserung.
Er hört deutlich besser, wenn ich mit ihm allein unterwegs bin und nicht mit dem ganzen Rudel, dann weiß er nämlich meine ganze Aufmerksamkeit für sich.

Wichtig, auch und gerade, wenn der Hund bei mir ist, passiert aller paar Minuten etwas Spannendes: Um Bäume jagen, hopsen, toben, Kunststückchen üben - es lohnt sich, bei Mutti zu bleiben, da fetzt es !!! Das muss der Hund denken.

10. März 2003 22:26

Hi Tux,

:
: Mein Tip: Target und Positionierung (Down, Sitz) üben, dann klappt das schon, dauert aber. Ach so, und Spike erst mal aus dem Weg gehen :-) Sowas machts nicht besser.


Siehe meine Tips oben - genau das hatte ich witzigerweise auch geschrieben: Sitz/Stop/Down und dann erst reinrufen... der Hund spielt offensichtlich fangen, da ist es ja wohl klar, daß man nicht mitspielt...

Lg
josh