Hallo,

tja - heute ist so ein Tag, an dem ich mich selbst ohrfeigen könnte! Beim Morgenspaziergang hat sich meine 5jährige Mischlingshündin (Border-Collie-Mix) laut bellend wie eine Furie auf den Hund eines entgegenkommenden Joggers "gestürzt". Die beiden hatten zwar keinen Kontakt, da sie ca. 10 Meter vor dem anderen Hund knurrend/bellend stehen blieb und den "dicken Max" machte. Sie ließ sich aber auch nicht abrufen. Jegliche Aktivität meinerseits wurde von ihr ignoriert - komplett. Auch dass ich mich dann letztendlich umgedreht habe und hinter der Kurve verschwand hat sie zuerst nicht realisiert. Tja - und als sie dann tief geduckt angeschlichen kam habe ich genau das falsche gemacht - ich bin total ausgetickt. Nein - geschlagen habe ich sie nicht. Aber kräftig zusammengeschrien und geschimpft. Total falsch - ich weiß - aber meine Wut ist total mit mir durch. Winselnd, pfötelnd und tief geduckt hat sie sich dann vor mir auf niedergelegt und auf den Rücken gedreht. Ich musste mich sowas von zusammennehmen, damit ich Ihr - wider bessern Wissens - nicht auch noch mit der Leine überziehe.

Seit Monaten hat sie andere Hunde nicht mehr so "begrüßt". Sie hatte anfangs Probleme bei Hundebegegnungen. Ich habe mit ihr unter Anleitung der Hundeschule geübt, geübt, geübt - und seit Monaten war sie jetzt so gefestigt, dass ich sie bei entgegenkommenden Hunden ohne Leine an meiner Seite laufen lassen konnte und sie erst auf mein Kommando zu dem anderen Hund durfte. Die Begegnungen ansich waren und sind nie ein Problem. Das Problem war immer, wie sie die Begegnungen mit Artgenossen "gestaltet" hat. Sie kommt bzw. kam nie "normal" auf andere Hunde zu sondern rannte wie von der Tarantel gestochen bellend/knurrend auf andere Hunde zu - die waren davon natürlich nicht begeistert und auch überfordert. Meine Hündin darf einfach nicht ins "Hetzen" von anderen Hunden kommen - wenn ich dies unterbinde sind Hundebegegnungen kein Problem. Trifft sie mit angemessener Geschwindigkeit einen anderen Hund und es kommt zum Beschnuppern, ist sie mit allen verträglich.

Ich war mir nach den letzten Monaten so sicher, das Problem im Griff zu haben. Und jetzt heute morgen dieser Rückfall - völlig aus dem Nichts. Und dann auch noch meine total falsche Reaktion. Ich habe die Befürchtung, wieder von vorne anfangen zu können. Wenn ich nur wüsste, was heute der Auslöser war? Ich bin echt deprimiert - wegen des Rückschlags und der Befürchtung, durch meine falsche Reaktion das ganze Erziehungsprogramm der letzten Monate in den Sand gesetzt zu haben. Aber ich hatte so eine Wut...

Traurige Grüße

Maike & Muffy - heute mal wieder als Artgenossenschreck

Hallo Maike!

:Trifft sie mit angemessener Geschwindigkeit einen anderen Hund und es kommt zum Beschnuppern, ist sie mit allen verträglich.

: Ich war mir nach den letzten Monaten so sicher, das Problem im Griff zu haben. Und jetzt heute morgen dieser Rückfall - völlig aus dem Nichts.

Nein, nicht völlig aus dem Nichts!!! Meines Erachtens (ist immer etwas schwierig, weil ich ja nicht dabei war) war diesmal der andere Hund nicht richtig im Tempo. Dieser ist doch neben seinem Besitzer hergejoggt, oder? Vielleicht hat sich dieser Hund Deinem (durch das er so rasch näher kam) zu schnell genähert. Ich meine jetzt nicht, dass dieser auf Deinen zugespeedet sein muss, sondern einfach die Tatsache, dass da relativ rasch am Horizont ein Hund mit Jogger auftaucht und näher kommt, könnte ihn verunsichert haben, da das schnelle Tempo ja nicht gerade beschwichtigend auf den Hund wirkt. Aber das kennst Du ja aus eigener Erfahrung :-)

Ich bin manchmal mit meinem Hund mit dem Fahrrad unterwegs. Wenn uns ein anderer Hund begegnet und ich normal weiterfahre, haben wir auch schon gekeiffe erlebt (am schlimmsten, wenn der andere Besitzer auch noch auf dem Fahrrad kommt oder joggt). Nun, da ich weiss, dass das Tempo von grosser Bedeutung ist, steige ich ab und schiebe das Fahrrad, wenn uns ein Hund begegnet oder fahre ganz langsam.

Was Dein Ausrasten betrifft, kann ich das verstehen. Das ist mir auch schon passiert. Natürlich ist es der Situation alles andere als dienlich, aber wir sind auch alle bloss Menschen. Und was uns bleibt, ist zu wissen, dass es total doof war und dass wir und das nächste Mal besser im Griff haben wollen.

Liebe Grüsse Sandra

Hallo Maike,

ich gebe Sandra absolut recht. Sicher war das Ausrasten nicht toll, aber so etwas passiert halt mal. Hauptsache ist daß man sich bemüht es beim nächsten Mal besser zu machen und eben ruhiger zu bleiben. Ich bin auch schon ausgetickt, man ist eben nur ein Mensch. Und sollten sich jetzt wieder einige zu Wort melden die aufschreien nach dem Motto "Wie kannst Du nur so gegenüber Deinen Hund reagieren" so würde ich die mal fragen ob sie noch nie in ihrem Leben Fehler gemacht haben.
Versuch Dich in Zukunft neutral zu verhalten und vergiß Sandras Gedanken nicht: vielleicht in Zukunft bei neben Joggern oder Radfahrern laufenden Hunden etwas vorsichtiger zu sein.

Kopf hoch!

Liebe Grüße
Sabine

Hallo Maike & Muffy,

Mach dir nicht allzu grossen Sorgen deswegen, wie die anderen schon sagten, wir sind nur Menschen und machen alle Fehler und ich muss zugeben ich bin schon mehrmals wegen meine Jack Russell "ausgerastet".
Ich denke Hunde sind wie Kinder, es gibt die einfach erziehbaren und auch solcher die immer wieder provozieren..so wie meine Jackie!

Ich würde dir raten, dich auf das Problem zu konzentrieren und vielleicht die "Begrüssung" Übungen mit deinem Hund wiederholen.
Und nächstes mal, wenn du dich wieder ärgest, tief durch atmen und am besten weg laufen vom Hund und einfach ignorieren (so gut das geht, ist natürlich auch Situationsbedingt!)
Ich finde, der Hund darf aber auch ruhig merken, dass sein Verhalten unakzeptabel war, aber dein Hund bestraffst du am besteb, in dem du ihm ignorierst und keine Beachtung schenkst.
Viel Glück noch mit Muffy
Gruss
Selena, Tammy & Kira

Hallo Maike,

Dein Hund ist keine perfekt funktinierende Maschine und Du auch nicht. Sei froh drum

Was Dir in Zukunft vielleicht helfen kann die Ruhe zu bewaren wenn mal was schiefgeht (das mal was schiefgeht ist sicher ist, wenn Du versuchst zu hinterfragen, warum Du so in Wut geraten bist.

Warst Du enttäuscht, weil Du befürchtet hast, eure ganze Arbeit könnte umsonst gewesen sein?
Hattest Du Angst, weil Du dachtest die Hundebegegnung könnte in einen ernsthaften Streit ausarten?
Warst Du beschämt, weil der Jogger vielleicht dachte, Du bist ein schlechter HF, weil Du Deinen Hund nicht im Griff hast?

Versuche Dir selber auf die Schliche zu kommen. So eine Wut zu haben, hat immer mit einem selber zu tun. Und wenn Dir die Emotionen die hinter dieser Wut waren klar sind, kannst Du Dir überlegen, wie Du in Zukunft reagieren möchtest. Deine Wut an Deinem Hund auszulassen möchtest Du nicht, und das ist auch gut so Für Deine Wut kann der nämlich nichts Und wenn Du genau weisst, wo die Wut herkommt, kannst Du Dir auch Alternativen überlegen, die Dir und Deinem Hund besser bekommen, als ein kleiner Tobanfall

Liebe Grüsse
Sonja und Nero

Hi Maike,
jetzt mach Dich mal nicht noch mehr selber zur Schnecke, bringt ja eh nichts mehr. Ist passiert, und Ende.
Zu Deiner Beruhigung: Rückschritte sind normal, und manchmal geht halt dann doch nochmal was völlig in die Hose, was vorher schon eine Weile ganz gut geklappt halt. Hunde sind halt auch nur Menschen und keine Automaten ... und ganz von vorne mußt Du sicher nicht beginnen - zwei, drei Übungsschritte zurück, aber nicht zuück auf Start. Und falls doch - dann kannst Du diesmal sicher viel schneller vorgehen, als bei der ersten Korrektur - Dein Hund kennt ja alles schon.

Grüße
josh