Hundeerziehung + Soziales

: : Mir schwant ihr macht zuviel, vor allen Dingen zuviel Aktion. Versuch mal die Beutespiele herunterzuschrauben auf ein Minimum (v. allen Dingen nicht täglich, damit sich Adrenalin im Blut abbauen kann) und mehr mit futter zu clickern und Nasenarbeit zu machen
: Auch ein Bordercollie ist stressempfänglich, (gerade ein Border)
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:Hallo Susanne!

Ich werd jetzt mal versuchen, ein bisschen mehr Ruhe reinzubringen. Ich nehm sie dazu besser an die Schleppleine. Leider reagiert mein Hund draussen nicht auf den Clicker. Also, was können wir tun? Fährtenlegen, klar. Aber was ist mit Stöbern, also Leckerli im Gras, Laub, Wasser verstecken? Setzt das nicht auch Adrenalin frei? Naja, bestimmt nicht so viel wie ein Zerrspiel. Hast du noch andere Ideen für mich, was ich unterwegs mit ihr machen kann um den Spaziergang interessant, aber nicht zu aufputschend zu gestalten??

Vielen Dank und liebe Grüße, Conny

Hallo Conny,

wir haben auch einen Hütehund, daher verstehe ich dich gut :-)))
Als er jünger war, kämpften wir mit den gleichen Problemen.

Zuerst fällt mir auf, dass ihr mit eurer Hündin, die ja erst 7 Monate alt ist!!! sehr viel macht. Vielleicht zu viel?
Wenn ich mir so durchlese, was ihr der Dame alles anbietet (Agility, Clickern, UO, Fährte plus tolle Spaziergänge), habe ich das Gefühl, ihr meint es zu gut.

Letztes Jahr waren wir mit Kid zu einem Hütehund-Seminar. Als Gast war dazu "Gesa mit ihrer Borderbande" eingeladen. Gesa ist eine sehr nette junge Frau mit sehr vielen BC's und einer eigenen kleinen Schafherde....
Auf dem Seminar waren auch - logisch - viele Border Collies. Eine junge Frau war ähnlich verzweifelt mit ihrem BC wie du, weil sie doch alles mit ihm mache und er trotzdem keine Ruhe gäbe. Gesa stellte dann fest, dass dieser Hund im Grunde genommen viel zu viel machte und dadurch seine Erwartungen an das Frauchen immer höher schraubte. Man gab der Dame den Rat, den Hund auf keinen Fall NOCH MEHR zu beschäftigen, sonder eher die Aktivitäten langsam ein wenig abzubauen, damit ein wenig Ruhe in seinen Alltag käme (und natürlich auch in ihren *grins). Die Dame war überrascht, weil sie erwartet hatte, man würde ihr Tipps geben, was sie noch zusätzlich tun könnte, um ihren Hund zu beschäftigen...

Wegen des Zwickens und Bellens (kenne ich auch bestens *ggg*) habe ich folgenden erprobten Vorschlag: Wenn unser Hund derart aufdrehte, an mir hochsprang, mich anstupste, bellte und nervte, hörte ich mit dem Spiel abrupt auf. Dann sagte ich zu ihm ganz ruhig "Schade", wenn du bellst, zwickst, springst (was auch immer er gerade tat), kann ich nicht mit dir spielen. Dann musste er eine Weile an die Leine und wir gingen einfach ruhig weiter. Eine Weile ignorierte ich ihn dann, bis er wieder ruhiger wurde und ansprechbar. Dann konnten wir mit dem normalen Spaziergang weitermachen. Wenn du das regelmäßig machst und sie dadurch praktisch zur Ruhe zwingst, wird das mit der Zeit auch besser.
Bei unserem hat diese Methode eigentlich am besten geholfen.

Wenn wir mit ihm schimpften, bellte er nur noch heftiger. Sollte er Platz machen, bellte er oder sprang mich an. In der Zeit hatte ich viele blaue Flecken *lach*, doch das hat sich gegeben, weil wir ganz konsequent mit ihm waren.

Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Gute mit deiner Hündin und hab mit ihr viel Geduld! Bitte denke daran, dass sie mit 7 Monaten ja auch so langsam in die Pubertät kommt. Da möchte sie natürlich ihr eigenes Köpfchen durchsetzen und in der Hierarchie ein wenig höher steigen. Gerade Hütehunde (Kid ist mein dritter Hund, aber 1. Hütehund) nutzen jede Schwäche von uns gnadenlos aus....

Liebe Grüße
von Petra und Kid dem Wäller (der sein Frauchen seinerzeit so nervte, dass sie ihn manchmal hätte verschenken können *grins*), der aber jetzt mit gut vier Jahren endlich erwachsen ist!

PS: Was für einen Hütehund-Mix hast du denn?

Hallo Conny

: Fährtenlegen, klar. Aber was ist mit Stöbern, also Leckerli im Gras, Laub, Wasser verstecken?
Ist ok.
Aber vergiss nicht , dass das wesentlichste z. Zt die erkundung der Umwelt ist. Also ruihig und langsam durch die Welt gehen, den Hund mal zu sich rufen, um sich f. irgendwas (Baumstumpf, Pfütze brennend zu interessieren) und vor allen Dingen darauf eingehen, wenn der Hund Blickkontakt aufnimmt.
Statt Ballspiele, ein Stück zusammen spurten.
Alles was zum Problem werden könnte, positiv belegen. Zum Beispiel das Auftauchen eines Joggers, Reiters, Hundes mit einem Futterbrocken kennzeichnen. So kannst du deinem Hund beibringen, dass all das Vorboten f. etwas gutes ist. Wenn dein Hund in Erwartung v. Futter zu dir schaut, wenn er etwas sieht, kannst du das Anzeigen von allem möglichen üben. Sehr sinnvoll um ein dauerhaften Stopp b. Hund zu erreichen, wenn etwas entgegen kommt.
Viel schnüffeln lassen, sich auch f. die Stellen interessieren. Der Hund muss nicht die ganze Zeit in Atem gehalten werden.
Vor allen Dingen selbst mehr Ruhe ausstrahlen.
Fahr ihn nicht von Heute auf morgen runter, sondern langsam. es kann ein paar Wochen dauern bis er "runterkommt"

Gruß von Susanne u. Ninja

Hallo Conny,

nur ganz kurz, versuche sie doch total zu ignorieren. Ich habe es auch schon mit meinem Großen gemacht, wenn er was ganz Schlimmes gemacht hat. Ich gebe dann nur die notwendigsten Kommandos und tue ansonsten so, als wenn er nciht da ist und er schlawenzelt dann erst um mich liebevoll rum und dann schlatscht er nur noch betropft neben mir und nach einer gewissen Zeit knuddel ich ihn und habe den liebsten Hund.
Gruß
Nicole

:
: Liebe Conny,

dein hund ist erst 7 monate alt. du machst schon so viel mit ihr. was willst du ihr noch bieten wenn sie erwachsen ist?? die ansprüche in punkto beschäftigung werden ja immer größer ;-)

liebe grüße von andrea mit hütehund

Hallo Conny,

jaaa, das kenn ich.

Grizzly hatte eine Phase, wenn ihr was nicht passte (zB wie waren aufm Rückweg nach Hause) dann fing sie an, sich in meinen Ärmel zu verbeissen, mich anzukläffen oder den Leckerchenbeutel aus meiner Seitentasche zu ziehen. Und auch ihr Blick war keine Spielaufforderung.

Ignorieren geht nicht, ein Hund der dir Löcher in die Jacke beisst kannst du nun mal nicht einfach ingorieren, schon garnicht, wenn du am Rande einer viel befahrenen Strasse stehst :-(

Meine Grizzly ist auch sehr selbstbewußt (ebenso wie du vermeide ich das Wort dominant), was sich aber nur in dieser Situation extrem äußert !

Dann habe ich es mit Kommandos versucht, die funktionieren auch super ABER, wenn ich SITZ sage, dann schnappt sie nach mir im Sitzen !
Dann schick ich sie ins PLATZ, da werde ich dann angekläfft.

Das war letzes Jahr im Herbst. Im Winter war kein einziger "Zickenanfall" dabei, und nun im Frühjahr fängt es wieder an. Mag komisch klingen, aber das ist das einzige Schema, was ich bisher erkennen konnte.

Und was mach ich heute: inzwischen erkenne ich schon die anstehende Situation einen Bruchteil bevor sie "ausbricht". Das erfolgversprechenste war bisher: ein scharf ausgesprochenes NEIN und dann pack ich sie dann am Geschirr oben zwischen den "Schulterblättern" und halte sie fest. Danach steht sie still. Dann Komando SITZ und PLATZ, dann mind 30 Sek. abliegen.
Hat sie kein Geschirr an, lege ich ihr einfach und bestimmt meine Hand auf die Schultern.

Das einzige, was ich noch genauer verfolgen muss, ist: ich bin noch nicht sicher, ob diese Zickenanfälle damit zu tun hat, das ihr was zwischen den Zähnen bzw. im Hals steckt. Meistens hat sie nämlich vorher an einem Stöckchen genagt, oder ein Leckerchen bekommen, und danach (nach dem Zickenanfall) hustet sie kurz und Thema durch.

Aber alle Untersuchungen meinerseits zeigten nichts dergleichen an.

Vielleicht ist ja der ein oder andere Hinweis für dich dabei ?

LG
Astrid & Grizzly