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Schleppleine für besseren Appell?

geschrieben von Nina(YCH) 
Schleppleine für besseren Appell?
16. März 2003 16:05

Hallo zusammen
Ich habe eine 1 1/2 jährigen Labradorhündin. Sie ist eigentlich sehr lieb und gehorcht im Normalfall ganz gut.Nur wenn sie einen anderen Hund entdeckt hat ist sie nicht mehr zu halten, d.h sie rennt nicht sofort auf den Hund zu, bei zurufen bleibt sie zwar zuerst stehen kommt dann aber nicht zurück. Ich habe schon von einigen Leuten gehört, die mit der Schleppleine grossen Erfolg hatten. Wie muss ich mit der Schleppleine umgehen? Oder gibt es auch eine andere Methode um ihr dieses Verhalten abzugewöhnen?

Vielen Dank für eure Tipps
Gruss Nina

17. März 2003 09:54

Hallo!

Obwohl deine Hündin anscheinend schon im "Normalfall" gehorcht würde ich mit dem Schleppleinentraining von vorne Anfangen.

Gehe wie folgt vor:

Die 10m-Schleppleine wird bei deinem Hund beim Freilaufen IMMER angelegt. Da sie anscheinend bei geringer Ablenkung schon gut hört, kannst du die Schleppleine von Anfang an schleifen lassen. Üb jetzt einfach das herankommen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Bei Nullablenkung (müßte ja funktionieren) und bei mittlerer Ablenkung (schnüffelt intensiv an interessanter Stelle). Achte dabei auf prompte Reaktion. Wenn Hund nicht reagiert Schleppleine aufnehmen und sich vom Hund wegbewegen. Wenn Hund dann kommt, loben, Leckerli, oder Spiel. Wenn dies dann gut klappt, was wie du beschrieben hast sehr schnell funktionieren sollte, Ablenkung steigern: Sprich wenn anderer Hund entgegenkommt, Schleppleine aufnehmen, abwarten bis dein Hund die Situation erkannt hat, abrufen, wenn Hund kommt Lob, Leckerli, Spiel, wenn nicht sich vom Hund mit Schleppleine entfernen bis Hund kommt.

Wenn dies dann gut klappt, das ganze auch aus dem Spiel heraus machen, d. h. Hund spielt mit anderem Hund (mit angelegter Schleppleine), aus dem Spiel abrufen, wenn er kommt dann ..., wenn nicht dann .... Wenn du so übst müste dein Hund sich bald aus jeder Situation abrufen lassen. Wenn nicht müßte evtl. noch mit der Wurfkette oder Diskscheiben, der Befehl abgesichert werden.

Jetzt aber ganz wichtig: Wenn dies 100 %ig klappt, dann fängst du an wöchentlich die Leine um 50 cm zu kürzen. Bloss nicht auf einmal abnehmen. Bloss nicht schneller vorgehen. (Dies dauert bei einer 10 m Leine nunmal 5 Monate). Das Entwöhnen der Schleppleine muss für den Hund unbemerkt geschehen. Für deinen Hund muss erstmal das Gefühl bleiben, dass du in jeder Situation Zugriff auf ihn hast und er keine Chance hat deinen Willen zu ignorieren.

Grüße

Bernie



17. März 2003 11:44

: Hallo Bernie!

Das Thema Schleppleine steht bei uns auch an. Deshalb noch eine Verständnisfrage:
Wenn der Hund nicht kommt, nehm ich die Leine auf, entferne mich zügig und der Hund bekommt somit einen Ruck, oder??
Wie habe ich den Hund denn unter Kontrolle, wenn die Leine auf dem Boden schleift?? Ich hab immer gedacht, ich müsste sie in der Hand behalten.

Neugierige Grüße

17. März 2003 13:23

Hallo!

Also ich habe beim Schleppleinentraining immer mit Geschirr gearbeitet. Somit wird der sich nicht immer vermeidende "Ruck" abgefedert. Ich muß mich auch nicht zügig entfernen, sondern nur konsequent entfernen. Insofern entsteht auch kein starker Ruck.

Am Anfang habe ich die Schleplleine immer in der Hand behalten. Da aber der Hund in der Frage das herankommen unter ruhiger Atmosphäre anscheinend schon beherrscht habe ich empfohlen, das Ende schleifen zu lassen.

Ich habe bei meinem Hund das Herankommen zuerst ohne Ablenkung bis zur Perfektion und mit der Schleppleine in der Hand geübt. Erst als mein Hund ohne Ablenkung 100 %ig sicher reagierte habe ich das Ende beim Freilauf fallen gelassen. Ich habe dann unter "mittlerer" Ablenkung geübt, d. h. konkret, wenn mein Hund gerade intensiv an einer interessanten Stelle schnüffelte, habe ich die Gelegenheit genutzt und auch das Ende der Schleppleine gepackt und ihn herangerufen. Wenn er nicht reagiert hatte dann ..., wenn ja dann....

Die Ablenkung wurde permanent gesteigert, Entgegenkommen von Passanten, andere Hunde, Abrufen aus dem Spiel mit anderen Hunden heraus. Immer habe ich bewußt einen passenden Augenblick rausgepickt um mir die Leine zu greifen. Wenn ich die Leine nicht greifen konnte und somit auch nicht auf meinen Hund einwirken konnte habe ich es vermieden den "Hier"-Befehl zu geben, da so mein Hund gelernt hätte Kommandos nicht zu befolgen.

Grüße

Bernie