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: Hallo nochmal,
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: Hi Claudia,
eigentlich wollte ich nicht zwingend mitmischen, weil ich derartige Diskussionen (besser das abgleiten derartiger Diskussion) widerlich finde.
JEDER hat das Recht für seinen Hund zu entscheiden, ob er kastriert wird oder nicht. Meine beiden Rüden sind unkastriert, weil ich es so gerne wollte. Klar es war manchmal, grad mit dem Älteren, sehr schwierig (Im Aggressionsbereich), aber wir sind dennoch am Ziel angekommen. Das macht mich nicht zum Held und andere die vielleicht versucht hätte, sich durch eine Kastration Erleichterung zu verschaffen, nicht zu Loosern.
Nun zu Deinem Fall.
Der Bruder meines Älteren Rüden hatte exakt das gleiche "Problem" wie Dein Wuffel. Mobbingopfer !
Hunde die ihn permanent versucht haben zu attakieren, haben sich nicht asozial Verhalten, sie waren tendenziell genauso unsicher wie der Attakierte.
Mein Großer, Typ: Selbstbewußt würde niemals schwächere und unsichere Rüden niederprügeln, das hat er nicht nötig und eigentlich kenne ich auch keine taffen Rüden , die dies tun.
Resümee war letztendlich, daß Lui (der Bruder) immer mehr in Frust geriet und diesen Frust weitergab an noch schwächere und jüngere.
Ein Teufelkreis. Hier hatte er ja Erfolg, die Unterwerfung des Schwächeren und an diesen Erfolgen lernte er auf und versuchte es immer und immer wieder, je mehr man ihn runterprügelte.
Sein Frauchen wollte ihm gerne daraus helfen (und sich natürlich auch) und da sie mitten in der Stadt leben und das Hundeaufkommen sehr massiv ist, wäre es irgendwann ausgeufert.
Nun haben wir gemeinsam überlegt, was tun ?? Kastration ? Haben uns mit zig Trainern unterhalten, die seit vielen Jahren im Geschäft sind, die Raufergruppen führen, mit Tierheimen gesprochen...
Letztendlich war der Konsens immer der Gleiche, wenn Kastration, dann immer eher tendenziell unsichere Hunde und niemals Hunde, die ganz sicher und selbstbewußt rummackern. Bei diese Art Typus bringt eine Kastration kaum bis gar nichts.
Man müsse sich das in etwas so vorstellen: Dem unsicheren Typus sagen seine Eier auch, daß er ein Held ist, nun ist er vom Kopf her gar nicht in der Lage, Heldentum souverän zu leben.
Nimmt man diesem Hund nun den hormonellen Druck, kann er sich entspannen.
So haben wir entschieden nach ewigen hin und her: Eier ab. Da war Lui 3,5 Jahre alt.
Resümee: Der ganze Kerl hat sich entspannt, wird weder attakiert, noch attakiert er.
Ansonsten hat er sich überhaupt nicht geändert, er ist ein toller Hund geblieben, der sich nach wie vor wie ein Rüde benimmt und auch nicht willenlos von Intakten berammelt wird.
Riskant ist und bleibt soetwas, aber letztendlich hatte man nichts zu verlieren.. schlimmer hätte es für meine Freundin und Lui nicht werden können, weil der Stress eben für BEIDE emens war.
viele Grüße
mary