Unser Hund will nicht raus!
23. März 2003 10:48

Hallo,

: ja, wenn die Leine dran ist, ist alles o.k. und er geht freudig mit.

Okay, dann geht es wohl nicht darum, daß er "Angst vor draussen" (haben recht viele Hunde) hat. Schon mal gut.

: Hab das Geschirr extrem locker - musste es sowieso stetig groesser stellen, weil er noch waechst wie nix.

Geschirr ist generell meist besser als Halsband. Dein Hund hat aber offenbar ein Problem damit. Was ist es denn für ein Geschirr? Wenn es unter den Achseln durchläuft kann es sein, daß es scheuert - gerade, wenn es so locker ist... vielleicht hat er da auch irgendwas (Haut, unter der Haut), daß ihm weh tut?! Ich würde auf jeden Fall mal zum TA schauen und dem das Problem genau schildern, vielleicht findet er was.

: Jedes Halsband streift er sich vom Kopf (Hals sehr breit, Kopf sehr schmal, keines haelt, ohne, dass ich befuerchte, dass ihm der Atem wegbleibt (er hatte anfangs auch eine hartnaeckige Bronchitis und da war das Geschirr eine prima Loesung, und er zieht auch kein bisschen an der Leine), beim Geschirr probiert er erst gar nicht, es abzustreifen.

Mmmh... vielleicht kannst Du gegen die Geschirrangst angehen, indem Du mal ein anderes Geschirr (anderer Typ, anderes Material, anderer "Schnitt" - damit ihn nichts an das alte Geschirr erinnert) nehmen und das von vornherein mit Clicker und Lieblinsgleckerchen als positiv besetzen. Vielleicht auch erstmal OHNE irgendwas vor die Türe locken und draußen dann neues Geschirr anziehen?! (Falls das geht und er nicht abhaut; falls ja, Distanzkontrolle üben und Grundgehorsam). Auf jeden Fall wäre es mal interessant, wie er auf Auforderung zum rausgehen ohne Geschirr reagiert. Außerdem sollte sich ein genau passendes Halsband finden lassen (genau passend heißt, daß Du nur Deine flache Hand zwischen Hals und Band bekommst, nicht mehr), daß er nicht abstreifen kann. Aber lieber erstmal das andere Geschirr...

: Mit dem Clicker machen wir sonst down und ruhig sein, nicht anspringen und Slalom durch die Beine. Das hat er ganz fix und prima gelernt. Jetzt hab ich auch mit Target versucht ihn zum Aufstehen zu bewegen und gewartet, bis mir fast der Arm abgefallen ist. Er wirkt da ziemlich stur, wenn er durchschaut hat, was ich vorhabe.

Er ist nicht "stur" - er ist unmotiviert. Kein Wunder, wenn er Leckerchen nicht so mag. Vielleicht was anderes als Belohnung - Beute, Zerren, Jagen?!
Außerdem kann es sein, daß Du sein Meiden (ist es "Geschirr meiden"`? Liegt er dann mit zurückgelegten Ohren und eingeklemmter Rute im Korb? Sprich: Hat er Angst, sieht er unsicher aus?) belohnst? WENN er mal so im Korb ist, darfst Du ihn auf keinen Fall mehr bestätigen, also nicht nett loben und locken, sonst lobst Du das Meiden... falls er keine deutliche Angst zeigt, was macht er, wenn Du ihn ein bißchen deutlicher (tiefere Stimme, bißchen lauter (nicht brüllen), bestimmt) aufforderst aufzustehen? (Vorausgesetzt, er kennt das Kommando "Auf" - sonst üben, indem Du immer, wenn er aufsteht, "Auf" sagst und belohnst)

: Uebrigens ist er gesund und hat offensichtlich keine Schmerzen beim Aufstehen und ist auch sonst nicht traege.

Wie gesagt, trotzdem nochmal zum TA gehen, alle Auflagestellen des Geschirrs anschauen lassen.

Lieben Gruß
josh

25. März 2003 17:25

Hallo Silke,

kann es sein, daß George gemerkt hat: Wenn ich mich vor dem Spazierengehen besonders ziere, bekomme ich viel Aufmerksamkeit und Leckerlis? Würde auch erklären, warum er draußen dann ganz normal und freudig ist- wenns am Geschirr liegen würde, würd ihn das doch draußen auch stören? Nur mal so eine Vermutung.. smiling smiley

Viele Grüße, Natalie

26. März 2003 09:20

Hallo Silke,

vielleicht ist ja auch nicht das Geschirr das Problem, sondern der Flur ?
Also der Weg nach draußen.

Hat er vielleicht dort einmal ein "schreckliches" Erlebnis gehabt, anderer Hund auf ihn eingestürzt, lauter Knall, jemand auf die Pfote getreten ?

LG
Astrid & Grizzly

26. März 2003 09:51

: vielleicht ist ja auch nicht das Geschirr das Problem, sondern der Flur ?
: Also der Weg nach draußen.
das glaub ich eher nicht, denn da nutzt er jede Gelegenheit, sich zum Ruhen zu luemmeln, wenn er alles im Blick behalten moechte und nicht gleich zu seinem Schlafplatz im Schlafzimmer geschickt wird (denn im Flur bellt er regelmaessig, wenn der eine Nachbar die Treppe hochgeht, im Schlafzimmer hoert er es auch, bellt aber nicht.

Danke,

viele Gruesse

Silke mit George

26. März 2003 10:00

Hallo Natlie,

: kann es sein, daß George gemerkt hat: Wenn ich mich vor dem Spazierengehen besonders ziere, bekomme ich viel Aufmerksamkeit und Leckerlis?

Leider steht er ja gar nicht so auf Leckereien, das macht die Sache so schwierig, ihn zu locken.

Gestern hab ich dann einfach versucht nicht auf die Uhr zu sehen und hab gewartet, bis er sich meldet (das wollte ich vorab vermeiden, denn es soll ja wohl vom Menschen ausgehen, wann es los geht zur Jagd und nicht vom Hundi). Nachdem er morgens um 6.15 draussen war, hab ich gedacht, er muesste doch jetzt bald mal auslaufen, da war es mittags um halb 3 (sonst gehen wir so um 12 Uhr raus.
er jault herum und lief zur Tuer!!! Geschirr ratz-fatz an 8nein, er hat wirklich keine Angst davor, auch nicht mit drueberbeugen)und wups warn wir draussen. wir haben ca. 20 Meter bis zum Parkeingang, da sass er dann direkt auf dem Weg wie ein Welpe und lief aus ....

Sollte ich jetzt immer warten, bis er sich meldet?
Das koennte manchmal gar nicht so in meinen Zeitplan passen (bin selbstaendig, und je nach Terminen unterwegs oder zu Hause taetig).

Vielen Dank erst mal,

herzliche Gruesse

Silke mit George

26. März 2003 10:22

: Unser George - grosser Mischling, sieht aus wie Hovawart, Schaeferhund und aehnliches, Fundtier aus der Tuerkei- ist jetzt 10 Monate, davon 6 Monate bei uns.
: Anfangs meinte die Trainerin der Hundeschule noch, das sei bei so jungen Hunden normal, dass sie im "Nest" bleiben wollen, aber in dem Alter???

Hallo Silke,

ich glaube, ich kenne Dein Problem. Als unsere Hündin zu uns kam, war sie 3 Monate alt und wir waren bereits die 4. Besitzer.
Sie ist also ähnlich herumgereicht worden, wie Dein "George".
Sie hatte anfangs auch immer Angst, wenn wir mit ihr raus wollten.
Wir haben festgestellt, es war die Angst, wieder weggebracht zu werden.
Das würde auch erklären, warum Dein George darußen anders reagiert. Er weiß draußen, daß es ja nur ein Spaziergang ist.

Deshalb haben wir das ganze Weggeh- und Anziehritual geändert. Eine andere Leine genommen. Und siehe da, das Problem bestand nicht mehr.

Ich denke, das Posting von Josh ist da auch sehr hilfreich. Nimm ein anderes Geschirr und fange an, mit dem Geschirr mit "George" zu spielen. Laß ihr ruhig mal reinbeißen und dran zerren, oder bestücke es mit Leckerlies (meine mag Stinkekäse), die er dann abfressen darf, etc..

Lege das Geschirr erst an, wenn er es mit Spaß und Spiel in Verbindung bringt. Zieh es an einem anderen Ort an, zieh Dir die Jacke erst später an. Damit das ganze Ritual abgeändert wird.

Es würde mich freuen, wenn es hilft. Bei uns hat es jedenfalls funktioniert. Ach ja, noch was: es wäre gut, kein großes Gedöns zu machen, wenn er anfangs noch ängstlich ist, tue so, als ob Du seine Unsicherheit gar nicht gemerkt hättest. Das hat unsere zunächst völlig erstaunt ;-) und dann hat sie ihre Unsicherheit einfach fallen gelassen.
Viele Grüße
Simone und Laika