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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
haengt alles von der Sozialisation ab?
29. März 2003 03:48

Hallo Moni,

: der Hund weiß doch ganz genau, bei wem er wie weit gehen kann.:

Ja, leider. Sie hat ein Talent dafuer, sich ihre Opfer ganz genau auszusuchen und nur bei denen, die sich eh nicht wehren, einen Angriff zu starten.


: Aber das ist hier alles rein hypothetisch, weil man ja nicht weiss, wie "schon mal angreifen" aussieht. Für mich hat das eher den Anschein nach: Ich zeig Dir, wer hier stärker ist - abgewatsche...:

Das Angreifen sieht so aus:

Meistens beschnueffelt sie den anderen Hund kurz und wenn ihr der andere passt ist es gut, andererseits greift sie aber ohne Vorwarnung (zumindest sehe ich keine) mit grossem Getoese an und beisst zu. Schlimm verletzt hat sie noch keinen Hund. Einmal hatte sie einen Kampf mit einer anderen Huendin, wobei die andere ein kaputtes Augenlid davontrug und einmal fetzte sie sich mit einem Rueden, der dann eine kleine Wunde am Bein hatte, die allerdings nicht vom Tierarzt versorgt werden musste. Die anderen Kaempfe gingen ohne Verletzungen ab.
Allerdings muss ich sagen, dass ich immer sehr schnell eingegriffen und sie gepackt habe, wenn sie angriff. Somit kann ich nicht sagen, ob sie den anderen Hund tatsaechlich verletzen oder nur unterwerfen will.
Meine jetzige Hundetrainerin hat mir gesagt, dass sie Rana nicht als "Killerhund" einschaetzt, der andere ernsthaft verletzen wuerde.
Allerdings habe ich nicht die Nerven dazu, das auszuprobieren. Erstens wuerden die anderen Hundebesitzer auf so ein Experiment sicher nicht erfreut reagieren und zudem ist es fuer die angegriffenen, meistens eh unsicheren Hunde ja nicht witzig, von Rana eins auf den Deckel zu kriegen.
Die Hundetrainerin bei der ich jetzt bin, fuehrt auch Gruppenspaziergaenge fuer schwierige Hunde durch und dort werden alle Hunde am Anfang des Spaziergangs an der Leine gefuehrt und dann kontrolliert nach und nach frei gelassen. Bei diesen Spaziergaengen hat sich Rana bis jetzt meistens tadellos verhalten. Die meisten Hunde hat sie ignoriert und mit den wenigen, die ihr sympathisch waren, hat sie gespielt. Wenn sie mal anfangen wollte, einen Hund zu mobben, konnte man das immer fruehzeitig erkennen und eingreifen. In einem Rudel zu spazieren ist also gar nicht so ein Problem (oder liegts einfach daran, dass die Trainerin dabei ist, vor der Rana Respekt hat und ich mich dadurch auch entspannter verhalte?).
Problematisch sind eher die Begegnungen mit einzelnen Hunden auf dem Spaziergang, wobei es besonders schlimm ist, wenn ein Hund ganz ueberraschend auftaucht.
Das schwierige ist auch, dass wir manchmal auf Huendinnen treffen, mit denen sie sich bei der ersten Begegnung gut versteht und bei der naechsten geht sie dann auf sie los...

Gruesse
von Manuela & Rana

29. März 2003 03:58

Hallo Karin,


: Lass doch deinen Hund wie er ist.:

Ja, vielleicht sollte ich sie einfach so akzeptieren, wie sie ist. Aber das faellt mir einfach total schwer, weil ich immer das Gefuehl habe, dass ich irgendwas bei der Erziehung falsch gemacht habe.
Meine Mutter, die sich um meine Huendin kuemmert, wenn ich bei der Arbeit bin, sieht Ranas Verhalten viel gelassener und akzeptiert es einfach, dass sie nicht mit allen Hunden vertraeglich ist. Vielleicht sollte ich mir an ihr ein Beispiel nehmen...


: Auch wir haben alles gemacht. Welpenspielstunde (da wollte sie schon keinen Kontakt zu anderen, sie hat immer nur mit dem Spielzeug gespielt, und wenn ein anderer Welpe zu nahe kam, hat sie ihn in die Flucht gejagt), Junghundekurs etc. Habe sogar den Kontakt noch extra gesucht. Immer wieder andere Hunde etc. Hat alles nichts genützt. Als sie zwei Jahre alt war, habe ich es aufgegeben. Und sie so genommen wie sie ist.:

Das Traurige bei Rana ist, dass sie als Welpe und Junghund durchaus vertraeglich mit anderen Hunden war. Sie war zwar schon in der Welpenspielgruppe eher ein Rambo, der grob spielte und andere unterwarf, aber bei aelteren Hunden verhielt sie sich immer tadellos und spielte total gerne.
Die Veraenderung begann erst so mit zwei Jahren, als sie langsam erwachsen wurde. Da wurde aus der freundlichen Huendin ploetzlich eine Kampfhenne, obwohl sie nie schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht hat.

Gruessli
von Manuela

29. März 2003 06:10

Hallo Brigitte

: Meinen Hund kenne ich seit seiner Geburt, Prägungsphase war optimal, schlechte Erfahrungen hat sie nie gemacht. Trotzdem ist sie fremden Menschen gegenüber sehr ängstlich. Standardfrage: Was hat Dein Hund denn schlechtes erlebt? Nichts!:

Das Beispiel mit deiner Huendin beruhigt mich, dies zeigt ja, dass es einfach Hunde gibt, die trotz sehr guter Sozialisation trotzdem aengstlicher, aggressiver oder sonstwie anders als andere Hunde sein koennen. So brauche ich mir immerhin keine Vorwuerfe zu machen, dass ich bei der Erziehung alles falsch gemacht habe.

:Ich wage aber nicht daran zu denken, was mit meinem Hund wäre, hätte er keine gute Sozialisierung erlebt - ich glaube sie wäre schon längst im Hundehimmel.:

Ja, ich moechte mir lieber auch nicht vorstellen, was aus Rana geworden waere, wenn sie so aufgewachsen waere wie mein Spazier-Berner Sennenhund...


: Trotzdem: Arbeite an der Zickigkeit. Ein Angriff auf schwächere Artgenossen kommt meist aus einer Unsicherheit heraus. In der Regel erkennt man mit der Zeit ja die potentiellen Opfer - ein Ablenkungsmanöver (Spielzeug oä) hilft oft Wunder.:

Das werde ich auf jeden Fall tun. Ich war schon ein paar Mal mit ihr in einem Gruppenspaziergang fuer schwierige Hunde und die Trainerin zeigt einem dort, wie man Streitereien im voraus erkennt und gezielt eingreift. Das hilft schon einiges. Nur schade, dass ich dafuer immer so weit fahren muss, in meiner Umgebung gibt es so eine Gruppe leider nicht.

Gruesse von
Manuela



30. März 2003 09:37

Hi Manuela,

man kann seinem Hund Gelassenheit geben, wenn man selber gelassen ist ;-)

Du kannst Deinen Hund u. U. so weit bringen, dass er sich später nicht großartig an anderen stört. Alles eine Frage der Zeit und Konsequenz.

Wenn meine Hündin rumzickt, dann meistens bei jüngeren Hunden: Dann gibt´s einen Warnschuss vor den Bug Marke: Wuff, grummel und Schnapp -- nicht zubeissen, sondern nur mal freundlich die Zähne zeigen -- und dann ist für beide die Welt in Ordnung. Das ist für sie ihr Ritual und gut ist.

Bei beschriebener Situation mit dem Jack-Russel hat Dein Hund normal "hündisch" reagiert. Dann musst Du aber mal ein "Machtwort" an den Jackie loslassen.... ;-) Solche kleinen Aufdringlinge bekommt man meist mit nem Schrei gut los.... Das verduzt sie nämlich....

Und so lange Du Deinem Hund nicht traust, wird er sich auch nicht trauen.... Meist sind die Hunde viel sicherer im Umgang miteinander und der Umwelt als Du es Deinem Hund eben zutraust. Schenk Deinem Hund mehr Vertrauen. Werde sicherer im Umgang mit ihr und vermute nicht gleich hinter jeder Ecke eine Katastrophe.....

Suche Dir jemanden, mit dem Du daran arbeiten kannst. Selber gelassen werden.

Liebe Grüße
Moni

31. März 2003 10:46

Hallo Moni,

: Bei beschriebener Situation mit dem Jack-Russel hat Dein Hund normal "hündisch" reagiert. Dann musst Du aber mal ein "Machtwort" an den Jackie loslassen.... ;-) Solche kleinen Aufdringlinge bekommt man meist mit nem Schrei gut los.... Das verduzt sie nämlich....:

Das habe ich in dieser Situation tatsaechlich versucht, allerdings wurde meine Huendin dadurch noch wuetender auf den Jack-Russel. Anscheind wollte sie mir helfen, den Hund zu vertreiben. Darum vermeide ich es lieber in diesen Situationen lieber, laut zu werden, um Rana nicht noch mehr anzustacheln.

: Und so lange Du Deinem Hund nicht traust, wird er sich auch nicht trauen.... Meist sind die Hunde viel sicherer im Umgang miteinander und der Umwelt als Du es Deinem Hund eben zutraust. Schenk Deinem Hund mehr Vertrauen. Werde sicherer im Umgang mit ihr und vermute nicht gleich hinter jeder Ecke eine Katastrophe.....:

Damit hast du sicher recht, das groesste Problem ist wohl, das ich nach einigen Beissereien ziemlich das Vertrauen in meine Huendin verloren habe und darum bei Hundebegegnungen immer sehr angespannt bin. Ich werde aber auf jeden Fall mal ein paar Einzelstunden bei meiner Trainerin nehmen und wenn sie mir zeigt, auf welche Signale ich bei Rana achten muss, wird es mir hoffentlich auch gelingen, etwas gelassener zu werden.

Liebe Gruesse
von Manuela

31. März 2003 10:51

Hi Manuela,

gibt es nicht einen Hund, mit dem sich deine Rana gut versteht? Daran kann man auch schon beobachten ;-)

Und vielleicht hat Deine Trainerin ja noch eine Videokamera, dann kannst Du auch mal sehen, welche Körpersignal unbewusst von Dir ausgehen und wie Dein Hund darauf reagiert.

Viel Erfolg

Liebe Grüße
Moni