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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Sterben die Leinenrucker denn nie aus?
28. März 2003 12:09

Hallo Franziska
: Aber ein Nein ist ein Notsignal z.B. bei Jagen, Unrat fressen u.ä., nicht weil der Hund Platz statt Sitz gemacht hat.
-- ein Nein kann aber auch eine Hilfestellung/Wegweiser beim Üben sein, ich sage "Fein" wennn er auf dem richtigen Weg ist und "Nein" wenn er etwas anderes anbietet.

: Nein, im Ernst, solche Fälle wie der Beagle sind bei uns Gott sei Dank selten. Die meisten Kunden sind fleißig und engagiert, schaffen die Kurse gut und üben auch weiter.
-- die Beaglebesitzerin möchte Hilfe, sie geht in eine andere Hundeschule um ihre Probleme in den Griff zu bekommen und weiter daran zu arbeiten, also zu sagen, sie ist nicht engagiert oder fleißig find ich daneben. Ich kann sie verstehen, wenn sie keine Erfolgserlebnisse hat, das es sie frustriert und sie andere Lösungen/Methoden sucht.

Ich hatte dir ja von unserem Beagle erzählt, der auch im Geschirr lief, ihm haben wir zusätzlich ein Halsband umgelegt, damit die Besitzerin auch Kontrolle über dessen Nase hatte (Halsband war die Bremse, damit der Hund die Nase gar nicht zum Boden bekam), so konnte sie auch wieder den Hund stimmlich erreichen, der Hund belohnte sich nicht laufend selbst, was ja zu durchbrechen war.

Dodo

28. März 2003 12:17

Hallo Franziska,

: Damit meine ich, dass sich manche Leute einfach keine Gedanken über
: Timing machen oder den Clicker als "Wundermittel" verstehen. Sie nutzt
: den Clicker z.B. wohl fast nur für Übungen wie Sitz oder Platz, aber
: meinen dringenden Rat (von Welpenalter an, da haben wir sie
: kennengelernt), beim Beagle den Blickkontakt zu clicken, hat sie
: anscheinend nur halbherzig befolgt.

Aber da kann man doch in so einer Übungsstunde viel vermitteln? Wenn sie nicht clicken, dann click eben Du. Natürlich ist es für die Leute schwer, zu verstehen, was sie da eigentlich bestärken sollen. Aber das Bewusstsein für richtiges Ansatzverhalten kann man nicht von den Leuten einfordern. Sie clickt ja nicht deshalb nicht, weil sie zu blöd, zu faul oder was auch immer ist, sondern weil sie's einfach nicht sieht, nicht bemerkt.

: An dem Tag waren nur drei Männer mit ihren Hunden in der Gruppe, ein
: seltener Zufall, und alle verkappte Hardliner, da hat er sich dann
: wohl mal getraut, die Trainingsmethode lächerlich zu machen.

Wieso verkappte Hardliner? Weil sie keine Lust hatten, den Kasper zu machen? Hab ich auch keine Lust dazu...

: Eigenartige Töne bei Dir, muss ich echt sagen. Kann es sein, dass Dir
: das Geziehe Deines Hundes so auf den Nerv gegangen ist, dass Du nun zu
: anderen Methoden greifst? Ich erinnere mich, dass Du im November, als
: wir uns kurz sahen, ihn immer wieder zurückziehen mußtest. Hat mich
: echt gewundert, so etwas von Dir zu sehen.

Ach laß mal stecken, ich frag dich jetzt auch nicht, wieviel Hunde Deine Wonda im letzten Jahr gebissen hat...:-P
Im Ernst, ich hab nie behauptet, daß ich das Leinezerren bei Ajax eliminiert habe. Und was meine "Methoden" betrifft, es stimmt, ich hab viel ausprobiert und tu das immer noch.
Hab auch nie was anderes geschrieben und daß ich von einigen Clickerern gern in die aversive Ecke geschubst werde, wenn ich einige Äusserungen mal hinterfrage, bin ich mittlerweile gewohnt.

: Aber mir geht es um die Rucke, die mit voller Absicht verpaßt werden
: und aus der Motivation "Jetzt habe ich aber die FAxen dicke". Und wenn
: das die Lösung ist, die ein Trainer als einziges Mitteln anbietet zum
: Erlernen der Leinenführigkeit, dann ist das traurig.

Na das ist doch der Punkt, was ist daran "traurig"? Welche Motivation zum Leinenruck ist denn die richtige? Und sofort kommen wieder ideologische Glaubensgrundsätze in's Spiel. Dabei ist dem Hund die Motivation des Menschen herzlich egal, WARUM und mit welcher Denke, der Mensch ruckt, ist völlig irrelevant.

: Im Übrigen weiß ich gar nicht, ob das bei dem Trainer so ist, habe ich
: auch nie behauptet.

Dann schau's dir doch einfach mal an?

viele Grüsse
Klaus

28. März 2003 11:46

: Hallo Tanja!

Ein Halsband ist nicht wertfrei, weil es eine Fixierung der Leine an einer sehr sensiblen Stelle des Hundes bedeutet. Stell Dir doch einmal vor, Dich würde jemand an der Kapuze festhalten und dabei drückt der vordere Ausschnitt auf Deinen Kehlkopf. Druck auf den Kehlkopf bedeutet aber auch weniger Luft. Luft ist aber wichtig zum Leben, also bekommst Du Streß, wenn Dir das Gefühl hast, Dir wird die Luft zum Atmen genommen, und wenn es auch nur wenig ist.

Und nun stell Dir vor, jemand hält Dich hinten an Deinem Rucksack fest. Auch nicht so toll, wenn man vorwärts will, aber wenigstens hast Du noch genug Luft zum Atmen und kannst besser nachdenken. Streß entsteht vielfältig und kann auch durch den Druck auf den Kehlkopf entstehen. Und unter solch negativem Streß kann man sich einfach nicht so gut konzentrieren wie ohne diesen Streß.

Ciao, Franziska

28. März 2003 12:00

Hallo Franziska,

nur noch kurz zur Erläuterung: Rucken tu ich meist (wenn überhaupt) wenn Monsieur sich zum xsten Mal nicht hinsetzt bei Straßenüberquerungen.
Wobei zupfen dann wohl eher der richtige Ausdruck wäre.

Ansonsten wenn Arno wirklich auf einen anderen Hund oder eine Katze oder so konzentriert ist, erreichst du mit stehenbleiben auch absolut nix bei ihm.

Wir haben bei uns im Tierheim übrigens grade einen Hund, der von den Vorbesitzern u. a. mit Halti u. Stachelhalsband "erzogen" wurde. 2 Jahre alt und eine einzige Katastrophe an der Leine.
Sie ist allerdings meist frei gelaufen. Aber wo ist das heutzutage noch möglich ?
Ich kann absolut nicht nachvollziehen, daß man einem Hund nicht mal Leinenführigkeit beibringt, zudem es sich um einen wirklich großen u. schweren Hund handelt.
Da hilft dann nur eine unsägliche Geduld und ich beneide die neuen Besitzer nicht, obwohl sie ansonsten ein toller Hund ist.
Aber sie ist auch ein Beweis dafür, daß es weniger auf die Methode als auf die Konsequenz ankommt.
In ihrem Fall wäre Futterentzug aber sicherlich auch genau das richtige, nur im Tierheim ist das leider alles nicht so durchführbar wie man es gern hätte.
Gruß
Wilma

28. März 2003 12:04

hallo,

leinenrucken ist ein sehr weiter begriff. es geht vom kurzen zupfer (als impuls) bis zum von den pfoten reissen.

ich habe selbst einen sehr sensiblen intelligenten hund. und ich muss dir ehrlich sagen, lieber einmal konsequent dem hund zu verstehen geben was mensch überhaupt will und dann ist der fall erledigt.

mit konsequent meine ich nicht brutal.

ein hund der dauernd zerrend die nase am boden hat, ist nicht besonders angenehm. warum zeigst du der besitzerin nicht was du meinst und wie du denkst dass es eine methode der ausbildung ist ? nur grenzen setzen das kann sehr verunsichern.

es gibt heute so viele "neue" methoden. clicken, motivation nach ekard lindt, dogmanship ..... jeder hundeführer muss die kombination finden die für ihn und für seinen hund stimmen.



28. März 2003 12:05

Hallo Franziska,

ein Gegenstand -- hier Halsband -- ist an Anfang für einen Hund etwas wertfreies WEIL er damit weder schlechte noch gute Erfahrungen gemacht hat, es ist in erster Linie erst einmal störend oder was auch immer. Schliesslich wird nem Pferd auch ein Sattel auf den Rücken geschnallt und gewartet bis es das DING akzeptiert.

Wie erkläre ich meinem Welpen das Tragen eines Halsbandes? Ich lege ihm das Halsband um und füttere ihn damit, gebe ihm Leckerlies und freue mich ganz doll. Was hat der Hund gelernt? Halsband ist gaanz toll. Dann mache ich mal ne Leine dran, damit er sich an die Leine gewöhnen kann. Dann nehme ich auch mal die Leine in die Hand..... usw.

Also hat meine Hunde haben freudig gelernt ein Halsband zu tragen und dass die gaanz toll sind, weil es a) guzzies gibt b) Frauchen sich wie blöde freut c) irgendwas tolles passiert. Die rasten schier aus, wenn sie die Ketten klimpern hören....

Und wenn Mensch zu blöde ist, so einfache Dinge seinem Hund zu vermitteln ..... und auch noch zu blöde ist, das Halsband in der richtigen Länge einzustellen, dann ist Mensch nicht mehr zu helfen.

Also: es ist eine Sache des Lernens und der Erfahrung, die ein Hund mit DINGEN, die der Mensch ihm anhängt, umhängt oder sonst wie anzieht, verknüpft.

Ich kann meinen OHNE Training mittlerweile Dog-Rucksäcke etc. umbinden, WEIL sie wissen, dass sie Fraule vertrauen können. Und daran hapert es meistens. Nicht nur an irgendwelchen DINGEN. Die sind nämlich wirklich zweitrangig.

Grüßle
Moni