Hallo all,
ein kluger Mann sagte einmal in ganz anderem Zusammenhang:
... wenn Du weist, was Du tust, kannst Du tun, was Du willst!...
(Zitat: Moshe Feldenkrais)
Wenn das Gutsi oder Spielzeug oder die Aufmerksamkeit z.B. immer dann rauskommt, wenn der Hund gerade 'der Motivation' zu bedürfen scheint, hat man sich genau den unmotivierten Hund für dieses Benehmen belohnt - bekommt also mehr davon....und bald eine Schlaftablette an der Leine.
Du bekommst das, was Du trainierst, nicht das, was Du willst....
Der Umgang mit sogenannter positiven Methoden der Hundeerziehung klingt so nett, erfordert allerdings genauso viel Wissen, wie der Umgang mit irgend einer anderen Methode. Nur weil man gerne möchte, und weil es ja so 'human' ist, klappt es darum noch nicht automatisch damit.
Auch auf einem Fahrrad mit Peace-Zeichen muss man erst mal radeln können.
Wie gute Ergebnisse dabei allmählich erreicht ('geformt')werden können, schleichen sich auch Fehler 'nach und nach' - unauffällig ein: so merkt man dann vielleicht erst sehr spät, dass hier Ausbilder ihr Handwerk - das Vermitteln von Hundeerziehung mittels R+/P- - nicht wirklich gut beherrschen
Bei anderen 'rascheren' Methoden scheint manches anfänglich rascher zu gehen. Dafür steht man dann bei Fehlern auch viel rascher im Regen und vor allem viel endgültiger! Negative Erlebnisse werden oft mit einmal gelernt (warum das so ist, wäre nachzulesen bei Ch. Darwin).
Ein Vorteil der hier beschriebenen Hunde-Biographie wäre meines Erachtens der: ein Hund, der bereits viele positive Erlebnisse gehabt hat (selbst wenn es - mangels Technik - damit nicht gelungen ist, ihn für den Besitzer offensichtlich zu motivieren), wird möglicherweise in der Folge ein wenig Druck viel besser 'wegstecken', als ein Hund ohne diese 'positive Vorgeschichte'.
Etwas weiteres käme hinzu: ein Hund wird ja nach einem Jahr solcher 'Erziehung' auch schon wissen, worum es bei den einzelnen Übungen geht, bei einem 'Tadel' hat er also sein fertiges 'Ausweichverhalten', mit dem er sich erneut 'Frieden , Freude, Eierkuchen' kaufen kann, bereits fertig bereit.
Damit hat man dem Hund mittels Druck zwar nichts Neues beigebracht, ihm allerdings die Welt deutlicher schwarz-weiß gezeichnet: was dann das Motivieren seines Hundes für diesen und jenen Anwender solcher Erziehungsmethoden anfänglich leichter machen mag - zumindest solange, solange solange die Leine drauf ist, Alternativen demnach für den Hund nicht so erreichbar sind....
Ein seinem Alpha 'schöntuenden' Hund, der es feiert, wenn der Druck wieder nachlässt, sieht ja wirklich 'hochmotiviert' aus. Er ist es schließlich auch (R- und P+ funktioniert ja unbestreitbar auch, wenn man es mit dem richtigen timing rüberbringt). Ob man dabei dann Wert auf aufgestellte Ohren legt, diese Art der Motivation mit dem damit meist einhergehenden unterwürfigen Gesicht also nicht so toll finden mag....
Was meint ihr Yorkies?
mit interessierten Grüssen
Wiebke
www.hunde-erziehung.at