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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Das Märchen von kein Druck = Spaß
30. März 2003 06:42

Hallo all,

ein kluger Mann sagte einmal in ganz anderem Zusammenhang:
... wenn Du weist, was Du tust, kannst Du tun, was Du willst!...
(Zitat: Moshe Feldenkrais)

Wenn das Gutsi oder Spielzeug oder die Aufmerksamkeit z.B. immer dann rauskommt, wenn der Hund gerade 'der Motivation' zu bedürfen scheint, hat man sich genau den unmotivierten Hund für dieses Benehmen belohnt - bekommt also mehr davon....und bald eine Schlaftablette an der Leine.

Du bekommst das, was Du trainierst, nicht das, was Du willst....

Der Umgang mit sogenannter positiven Methoden der Hundeerziehung klingt so nett, erfordert allerdings genauso viel Wissen, wie der Umgang mit irgend einer anderen Methode. Nur weil man gerne möchte, und weil es ja so 'human' ist, klappt es darum noch nicht automatisch damit.
Auch auf einem Fahrrad mit Peace-Zeichen muss man erst mal radeln können.

Wie gute Ergebnisse dabei allmählich erreicht ('geformt')werden können, schleichen sich auch Fehler 'nach und nach' - unauffällig ein: so merkt man dann vielleicht erst sehr spät, dass hier Ausbilder ihr Handwerk - das Vermitteln von Hundeerziehung mittels R+/P- - nicht wirklich gut beherrschen

Bei anderen 'rascheren' Methoden scheint manches anfänglich rascher zu gehen. Dafür steht man dann bei Fehlern auch viel rascher im Regen und vor allem viel endgültiger! Negative Erlebnisse werden oft mit einmal gelernt (warum das so ist, wäre nachzulesen bei Ch. Darwin).

Ein Vorteil der hier beschriebenen Hunde-Biographie wäre meines Erachtens der: ein Hund, der bereits viele positive Erlebnisse gehabt hat (selbst wenn es - mangels Technik - damit nicht gelungen ist, ihn für den Besitzer offensichtlich zu motivieren), wird möglicherweise in der Folge ein wenig Druck viel besser 'wegstecken', als ein Hund ohne diese 'positive Vorgeschichte'.
Etwas weiteres käme hinzu: ein Hund wird ja nach einem Jahr solcher 'Erziehung' auch schon wissen, worum es bei den einzelnen Übungen geht, bei einem 'Tadel' hat er also sein fertiges 'Ausweichverhalten', mit dem er sich erneut 'Frieden , Freude, Eierkuchen' kaufen kann, bereits fertig bereit.

Damit hat man dem Hund mittels Druck zwar nichts Neues beigebracht, ihm allerdings die Welt deutlicher schwarz-weiß gezeichnet: was dann das Motivieren seines Hundes für diesen und jenen Anwender solcher Erziehungsmethoden anfänglich leichter machen mag - zumindest solange, solange solange die Leine drauf ist, Alternativen demnach für den Hund nicht so erreichbar sind....

Ein seinem Alpha 'schöntuenden' Hund, der es feiert, wenn der Druck wieder nachlässt, sieht ja wirklich 'hochmotiviert' aus. Er ist es schließlich auch (R- und P+ funktioniert ja unbestreitbar auch, wenn man es mit dem richtigen timing rüberbringt). Ob man dabei dann Wert auf aufgestellte Ohren legt, diese Art der Motivation mit dem damit meist einhergehenden unterwürfigen Gesicht also nicht so toll finden mag....

Was meint ihr Yorkies?

mit interessierten Grüssen
Wiebke


www.hunde-erziehung.at

30. März 2003 07:44

Hallo,

Du selbst verwendest folgende Ausdrücke:
rucken, Druck machen, auf den Boden drücken, wieder aufbauen. Das motiviert also einen Hund, freudig zu arbeiten?! Ist das nicht ein Wiederspruch?
Imho hast Du Deinen Hund einfach zu den falschen Zeitpunkten bestärkt, sonst hätte er anders arbeiten müssen, ein einfacher Ursache-Wirkungskomplex. Wenn man den Hund bestärkt, wenn er gerade beim Abbauen ist- wofür belohne ich ihn dann? Dies nur als Beispiel, ich kenne eure damals vorherrschenden Probleme natürlich nicht.
Eine ganz andere Frage ist, warum ihr Hundesport macht. Soll der Hund seinen Spaß haben, dann sicher nicht mit dieser Einstellung. Wenn er dann unmotiviert arbeitet habe ich absolut keinen Zeitdruck und kann an MIR arbeiten und überlegen, was ICH falsch gemacht habe.
Es ist übrigens kein Ausdruck von Freude, wenn ein Hund eine tolle Unterordnung läuft und über Tacker und Stachel aufgebaut wurde, der Hundeführer versteht nur, diese Mittel zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen. Aber genauso Konsequent kann man dies auch über die positive Bestärkung machen, man muß nur etwas Geduld an den Tag legen. Hier warte ich, bis der Hund in der gewünschten Position läuft und belohne ihn dafür, andersrum "kriegt er eine auf den Latz" bis er sich wieder einreiht. Hört sich das vielversprechend an?
Sicher bist Du der Meinung, daß aber ein normales Rudelverhalten nicht aus Guddi und alles ist schön besteht, aber meine Meinung ist: Wenn Du den Hundesport benötigst, um Deine Rangordnung klar zu machen stimmt wohl etwas nicht.
Wie gesagt, ich kenne Deine Situation nicht, aber das sind so die ersten Gedanken, die mir dazu eingefallen sind.
Übrigens, nur damit Du siehst, das es wirklich funktioniert, habe ich schon einige Hunde zu Prüfungen geführt, bin vor 2 Jahren mit einem 14 Jahre alten Tierheimhund beste BH gelaufen. Der Hund wußte nicht, was ein Leinenruck ist. Meine jetzige Hündin macht demnächst mit Mindestalter ihre BH, sie hat bis jetzt noch nicht eine Leine auf dem Platz getragen, dies werde ich jetzt anfangen, damit sie es zur Prüfung kennt.

Viele Grüße und Dir und Deinen Hunden viel Spaß!

Andy


30. März 2003 07:42

Ciao Markus

Man muss wohl einfach das Mittelmass finden. Ich trainierte mit meinem Rotti-Rüden in einem Club, wo leider mit sehr viel Druck gearbeitet wurde (mir wurde empfohlen, den Hund beim kleinsten Aufmucksen auf dem Rücken zu werfen, was die ersten Male gut gieng, bis es meinem Herrn jedoch zu bunt wurde und er beschloss, sich zu wehren. Heute weiss ich, dass dieser Alpa-Wurf einen enormen Druck auf den Hund erzeugte und ich weiss auch, dass der damalige Trainer von Hundesport nicht wirklich eine grosse Ahnung hat.)Nachher hatte ich einen wirklich guten Trainer, der jeden Druck vermied, was meinem Rotti die Freude am Hundesport zurückbrachte. Mit der Zeit versuchte er aber, sich dominant, frech und agressiv mir gegenüber zu verhalten. Da ich das mit Motivation nicht wegbrachte und er immer frecher wurde, enschied ich mich, hart durchzugreifen. Ich versetzte ihm zweimal einen Tritt, was mir zwar keinen Spass machte, aber ihn dazu brachte, sich wieder anständig zu benehmen. Ich bin total für Motivation, aber manchmal muss man halt auch Grenzen setzen. Man muss nur wissen, wieviel sein Hund erträgt und wieviel nötig ist. Ich zupfe lieber einmal stark an der Leine, als dass ich 10 mal sage "hör doch bitte auf zu ziehen" und dem Hund ists egal.

Gruss

Daniela B.

30. März 2003 08:43

Hallo,

deine Trainingsmethode in der Hundeschule beschreibt Sabine Winkler in dem Buch So lernt mein Hund in dem Abschnitt "traditionell weich"
Die Formen der negativen, wie positiven Motivation werden in ganz abgeschwächter form praktiziert. Gelernt wird hauptsächlcih über endlose und langweilige Wiederholung der immer gleichen Abläufe.
Ich habe dies auch mal bei einer Hundeschule beobahtet. Der Hund wird in den Gehorsam gelangweilt, im Grunde so dass es schon wieder negative Verstärkung darstellt.
Also Etikettenschwindel. Lehne bitte das abe was du gesehen hast und nicht die Methodik der positiven Verstärkung , denn die hast du dort nicht gesehen.

:
. Durch diese Motivation ist es auch unproblematisch zu rucken, das mache ich auch, wenn er zu weit vom Bein weg ist. Ich kann Druck machen, beim Platz aus der Bewegung, in dem ich ihn schnell zu Boden drücke. Das musste ich ein, zwei mal machen. Danach sofort wieder . Der Hund steckt diese kurze, sicher unangnehme Einwirkung weg, weil die Motivation diesen Druck kompensiert.

Du solltest lernen Erregung und Stress von Freude zu unterscheiden.
Wenn ich unter starkem erfolgsdruck stehe, wirke ich auch ganz aufgewühlt, habe rote Wangen und bin Bewegungsaktiv. Wenn mir dann jemand erzählen würde, dass er mich gerne häufiger in solche "Freude" versetzen würde, fühlte ich mich wohl komplett mißverstanden.
Leider wird Stress beim Hund erst anerkannt, wenn er Meideverhalten zeigt, er fängt aber schon sehr viel früher an.

Gruß von Susanne und Ninja



30. März 2003 08:52

Hi!

Man kann einen hund aber auch durch positive Methoden motivieren, wenn das bei deinem ersten HUndeplatz nicht der Fall war, ist das ein Armutszeugnis für den Platz.

Du machst es nach der Methode: Raufpauschen durch Motivation, dann verträgt er den Druck besser und stürzt nicht ab.

Alle berühmten Obediencewinner ( auch Crufts und WM) bilden ihre HUnde nach rein positiven MEthoden auf, die Schweden sind da eigentlich fast Vorreiter.

Macht der HUnd was richtig, wir er dafür belohnt, ist es falsch wird wortlos wiederholt.
UNd mit wieviel Motivation da gerarbeitet wird.

Edith

30. März 2003 09:02

Hi Sven,

:
: Eben.
: Du kennst diese Methode mit dem Leinenruck/zupf nicht, kannst sie nicht anwenden, aber du verteufelst sie.
: Wieso?

ÄHHH, versteh ich nicht .............
Was ich meine ist, daß es so scheinen kann als hätte der Hund Spaß, aber in Wirklichkeit ist es nur "Freude" nicht bestraft zu werden.
Denn im Text stand: harte Methoden oder ??

:
: Kenne einige Positiveantiautotitärerzieher die hinterm Busch ihre Hunde vermöbeln weil sie es nicht kapieren wollen.
: Die sind genau so jeck wie die, die mit dem Leinenruck ihren Hunden das Fliegen beibringen.

DAS stimmt wiederum mit Sicherheit, LEIDER .......*seufz*

Grüße
Gabi, die das mit dem Ruck schonmal kennengelertnt hat, aber absolut nicht braucht