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Hündin oder Rüde als Zweithund ?

geschrieben von Brigitte(YCH) 
Hündin oder Rüde als Zweithund ?
30. März 2003 17:29

Hallo,

nachdem ich weiter unter gelesen habe welche Probleme es bei zwei Hündinnen gibt, bin ich jetzt doch etwas verunsichert ob wir uns als Zweithund noch eine Hündin nehmen sollen oder ob nicht doch besser einen Rüden.

Meine Überlegungen waren folgende, unsere Hündin ist sehr verträglich geht jeden Streit aus den Weg egal ob zu Hause oder auf den Hundeplatz.

Sie ist eher groß 58 cm und 15 Mon.alt, ich dachte mir wenn wir uns im laufe des Jahres einen Zweithund anschaffen soll es auf jedenfall eine kleine Rasse sein wie z.B. Cavalier King Charles, sind bei einem so großem Größenunterschied auch solche Streitereien zu erwarten oder ist es da nicht etwas leichter.

Einen Rüden wollte ich eigentlich nicht da wir vom Hundeplazt her viele Pärchen kennen und es gibt laufend Probleme ein normales miteinander spielen ist nicht möglich, meistens wachen die Rüden sehr eifersüchtig auf ihre Weibchen und wehe es kommt einer zu nahe.

Also wer kann mir raten oder hat Erfahrungen mit groß und kleinen Zweithund und welche Lösung wäre die besser.






31. März 2003 07:30

: Hallo,
:Wir haben vier Hunde:

Zuerst war Wonda da, Alaskan Husky, 25 kilo, kastriert. Dazu kam nach drei Jahren Chili, Pudel-Mix, bei ihrem Einzug 2 Kilo, jetzt 6 Kilo, kastriert. Chili hat einen Heidenrespekt vor Wonda, aber keine Angst. Sie liebt sie, springt an ihr hoch, leckt ihr die Lefzen, aber Wonda ist "huldvoll" und wenn es ihr zuviel wird, dann knurrt sie nur gaaaanz leicht, aber Chili platscht auf den Rücken.

Dann kam Chili wg. Trennung von meinem Mann zu einer Freundin, weil ich Angst hatte, dass sie mir mir ihrer Kläfferei (war im eigenen Haus kein Problem) die Wohnungssuche vermasselt. Ich zog dann wenige Monate später mit meiner Freundin zusammen. Im letzten Mai kamen wir dann zu Axel, unserem Shi-Tzu-Mix, damals 5 Monate alt. Er hatte unheimlich viel Narrenfreiheit bei Wonda, aber sie fing auch langsam an, ihn zu beschützen, wenn jemand zu grob mit ihm war.

Ein paar Monate später zog Peter ein, Axels Cousin, 7 Wochen, 1600g. Das war nicht ganz ungefährlich mit Wonda, ihr war er zu klein und kackfrech. Sie hat ihn zweimal derart zurechtgewiesen, dass uns Angst und Bange wurde und wir auch dazwischen gingen. Inzwischen ist das VErhältnis entspannt. Axel hatte aber bei Peter keine Chance. Peter verteidigte ihm gegenüber schon mit 9 Wochen (!) seinen Kauknochen oder klaute Axels, legte sich drauf und fraß wirklich provokant seinen eigenen weiter. Axel lag dann vor ihm und jaulte und quatschte (der Hund kann "Mama" sagen, ich schwör's!!), aber Klein-Peter juckte das nicht. Peter hob schon mit 13 Wochen professionell den Fuß und hält sich mittlerweile manchmal für einen Bonsai-KingKong. Axel wurde mit 8 Monaten kstriert, weil er alles rammelte, was nicht bei drei auf dem Baum war und er dann auch anfing, die Damen, die er besonders toll fand, zu verteidigen. Er wurde nach der OP extrem schmusig und nimmt langsam menschliche Züge an ;o))) Er riecht jetzt allerdings für Rüden derart gut, dass ihn fast alle berammeln wollen. Da er aber sehr geduldig ist, steckt er das ganz gut weg. Und wenn es schlimm wird, dann gehen wir auch dazwischen.

Peter ist an der Kastration (er pinkelte wildfremde Leute an und markierte in fremden Wohnungen) nochmal haarscharf vorbeigeschrammt, weil wir plötzlich ein ungutes Gefühl hatten, dass er dann vielleicht auch selber so berammelt wird wie Axel.

Vor sechs Wochen kam dann Chili wieder zu uns, weil die Freundin keine Zeit mehr hat, ich den Hund sowieso wie Sau vermißte und wir einfach Platz und Zeit für vier Hunde haben. chili hat nach wie vor viel Respekt vor Wonda und unsere Jungs liebt sie. Sie spielt sonst nicht viel mit anderen Hunden und fegt den einen oder anderen schon mal gerne an, auch wenn sie noch nie gebissen hat, selber aber schon einstecken mußte, was sie auch nicht schlauer macht. Meistens spielt sie aber gern mit Peter, gelegentlich mit Axel und manchmal alle zu dritt. Hoheit Wonda beobachtet solche Kindereien mild-lächelnd oder völlig gleichgültig aus der Ferne.

Also, jetzt bist du so schlau wie vorher. Wir haben alle Geschlechter, alle Größen, keine Probleme (mehr) und die Mär von den "sanften und schmusigen Mädchen" können wir leider nicht bestätigen. Unsere Weiber sind mit fremden Hunden eher Zicken, hier zuhause alle Schmuser. Unsere Rüden hatten noch nie Probleme mit anderen Rüden (toitoitoi) und ich würde wohl in Zukunft eher zu Rüden tendieren.

Wer der Ranghörere sein wird, hängt unserer Erfahrung nach nicht von der Größe des Hundes ab, sondern eher vom Charakter. Peter hat auf dem Hundeplatz schon Berner Sennen so angefaucht, dass die in sich zusammengefallen sind. Und wenn du jetzt einen Zweiten nehmen solltest, dann beobachte Deine Hunde genau. Wenn sich herauskristallisiert, dass der jüngere Hund ranghöher wird, dann akzeptiere das und verhalte Dich danach. Schlimm wird es nur, wenn die Hunde das schon geklärt haben und sich die Menschen nicht daran halten und immer versuchen, den "armen Underdog" zu bevorzugen. Dann kann es übel krachen.

Ciao, liebe Grüße von Franziska



31. März 2003 14:12

Hallo Brigitte,

die Antwort von Franziska ist schon sehr umfangreich und goldrichtig. Einen Rat kann Dir kaum jemand geben. Es kommt immer auf die Hunde selber an.

Ich habe z.B. eine große Hündin und einen kleinen Rüden; der Kleine wird von der Hündin beschützt. Sie versteht sich aber trotzdem recht gut mit Hündinnen und Rüden; kommt halt auf den Hund an.

Meine Freundin hat zwei Mädels - sind allerdings auch Geschwister, ein Jahr auseinander - ; funktioniert auch sehr gut.

Auch die vier Hunde: 3 Hündinnen und der kleine Rüde laufen sehr gut und gerne miteinander im Wald.

Du wirst das probieren müssen, mit wem sich Dein Hund gut versteht. Rangfolge unbedingt die Hunde klären lassen. Je weniger man sich als Mensch einmischt, desto besser kommen die Hunde miteinander klar.

Gruß Anne



31. März 2003 16:45

Moin Moin!
Ich schliesse mich meinen Vorposterinnen an.
Erst hatte ich 5 Jahre lang eine personenfixierte Einzelhündin 52cm, 21kg. Sie hat ausnahmslos mit Hündinnen gleicher Gewichtsklasse gespielt, Rüden weggeknurrt und kleinere Hunde nach freundlichem Beschnüffeln ignoriert. Dann kam die Zwergin dazu 36cm, 9kg, vor der ersten Hitze kastriert. Die Große war erst supergenervt vom Zuwachs, aber sie hat die Kleine enthusiastisch erzogen und heute nach 2 Jahren kleben die Beiden immer zusammen, teilen sich einen Napf und sind ein tolles Team.
Ist wohl eine Frage des Geschmacks des Halters und seiner Fähigkeit die Hunde zusammenzuführen, was ich dir Beides nicht abspreche. Du bist Chef und kannst ins Rudel holen, wen du magst. So kann man es auch sehen.

Lieben Gruß!
Marina

31. März 2003 16:52

Hallo Franziska,

vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht, es macht mir Mut das es nicht immer nur Hündin und Rüde sein muß sondern das es auch anders funktionieren kann.

Gruß