Hundeerziehung + Soziales

Hallo Martin,

: Der bomper wirkt i.a. wesentlich stärker. WIRKT - ist er deswegen
: gewaltiger"? Seine anwendung hat aber einen ganz anderen zweck, als
: der leinenruck - vermeidung weiterer gewalt!

Na aber kann das der Leinenruck nicht auch? Nicht falsch verstehen, ich sage nicht, daß er das kann. Ich frage nur, ob er das kann? Und jetzt muß man sich fragen, was macht eine Warnung zum Zweck der Vermeidung weiterer Einwirkungen aus?

: Das ist der nächste punkt. Auch eine strafe durch entzug (B-) ist : nicht "sanft". Wäre sie es, würde sie nicht wirken.

Ja, genau. Wichtig ist m.E. wirkt sie und wie wirkt sie. Ist ein Jahr lang Schleppleine für einen Hund "sanft"? Ist vielleicht ein zehntel seines Lebens. Ist das angemessen? Schwierige Fragen.... aber etwas leichter zu beantworten, wenn man sich über Alternativen im Klaren ist.

: Mehrere leben, die man braucht um über versuch und irrtum zu lernen,
: hat man nur im computerspiel.

Das spielen wir doch hier:-) Während ich hier tippe, liegen meine Hunde in der Sonne und geniessen den schönen Tag.

: Meiden ist ein sehr sinnvolles verhalten, aber es kann nicht die basis
: einer ausbildung zu gemeinsamen aktionen werden.

Nein, natürlich nicht. Ist ja auch nur ein Gedankenspiel.

viele Grüsse
Klaus

Hallo Klaus

: : verzichten kann man aber auf gewalt...
:
: Kann man das?
:: /forum/archiv5/archiv4/7/msg315895.html
:
: Ich meine, man kann nicht.

*hmmm* was soll ich sagen...?... vielleicht ertappt? *lacht

nein, eigentlich nicht ertappt. eigentlich ist meine position
ganz klar, seit jahren schon: keine gewalt bei gimmicks! und das
umfasst alles an abrufbaren erwünschten verhaltensweisen, welche durch
lernen herbeigeführt werden und abrufbar sind, wie "fuss", "sitz",
"platz", "brings", "hier" ... usw. was weiss ich.

dazu gibt es ein weiteres kapitel, und zwar das verbieten von
unerwünschtem verhalten, meidelernen. das beinhaltet zumindest
aversive reize, um genau dieses meidverhalten herbeizuführen. hier
gehts im wesentlichen um "zivilisatorische" regeln.
das schliesst aber absolut aversive reize aus, um z.b. nicht-fuss-gehen
zu verbieten, oder um aus-dem-platz-aufstehen zu verbieten, usw. usw.
ich denke, du weisst was ich meine.

und dann gibt es das letzte kapitel, regeln für soziales zusammenleben
innerhalb des sozialverbundes. da gehts eben um dominanz(und zwar insbesondere)
hier, um sozialhierarchie, rechte, vorrechte, pflichten, usw.
dazu passt dein mich zitierender link.

ich denke nicht, dass unserer beide position so unterschiedlich ist.
und ich kann nicht glauben, dass du bei gimmicks (s.o.) aversive
reize anwendest.

Natürlich hast du recht, wenn du feststellst, dass ich nicht gewalt-
frei bei. aber meine intentionen richten sich eigentlich immer auf
das arbeiten auf dem hundeplatz. und da lehne ich eben gewalt ab.

zu beantworten sind die fragen:
wie etabliere ich erwünschtes signalkontrolliertes verhalten?
wodurch wird wann was gelernt? herbeiführen eines verhaltens durch
meidestrategien zur abwendung aversiver reize? oder eben mit gleichem
effekt durch positive verstärkung?

wenn mir ein ausbilder nicht beantworten kann, warum P+ und R-
primär nicht verhaltenssteigernd ist, und wenn er mir nicht erklären
kann, wie er genau das über präventivverhalten (schadensvermeidestrategien)
dennoch verhaltenssteigernd anwenden kann, sprech ich ihm das Recht ab,
danach zu unterrichten. dann ist das tierschutzrelevant, wie eben bei
90% der Hundeausbilder genau so vorliegend.

aber...sorry.. eigentlich wollte mich nicht mehr in eine diskussion
hineinziehen lassen.

vg, T.

Hallo Thomas,

: ich denke nicht, dass unserer beide position so unterschiedlich ist.

Denk ich auch nicht. Beim Rest 100%ige Zustimmung.

viele Grüsse
Klaus