Sanfte Methoden - etwas konkreter - :: Hundeerziehung + Soziales

Sanfte Methoden - etwas konkreter -

von Saskia(YCH) am 01. April 2003 08:34

Hallo Tanja,

vielen Dank für Deine Antwort. Kann man alles so machen. Aber Du lehnst Zwangsmaßnahmen in der Ausbildung ja nicht rigoros ab. Wie sieht denn in diesem konkreten Fall (Hasenködel fressen, Hunde anpöbeln, etc.) der Zwang aus? Eine gute Grundausbildung natürlich vorausgesetzt... aber es soll ja Hunde geben, denen sind die Hasenködel für den Augenblick wichtiger als das Spielzeug in der Tasche oder die Wurst vor der Nase... Interessant war für mich nur die Frage: Wie reagiere ich in genau dieser Situation?

Den Übungsaufbau beim Abrufen mache ich seit Jahren genauso und hatte auch bisher niemals größere Probleme. Ansonsten habe ich deinem Posting nichts hinzuzufügen ;-)))

Viele Grüße

Saskia

von heidrun+C(YCH) am 01. April 2003 08:41

Hallo Saskia,

: Wie soll ich bestätigen wenn ich vom Hund entfernt bin.

Tjoh... - da bietet sich einfach der Clicker an ;-)

Grüsse
heidrun+C

von Nicathris(YCH) am 01. April 2003 09:00

Hallo Saskia,

: Naja, sowas ähnliches machst Du. Der Hund frißt Hasenködel, wir gehen dahin wo keine liegen. Der Hund hat einen Lieblingsfeind auf dem Platz wir schicken diesen runter und üben alleine. Der Hund stößt beim Vorsitzen an, wir warten bis er "ausgepowert" ist und üben das dann

Wir müssen erst mal Bedingungen schaffen, unter denen wir überhaupt Erfolgserlebnisse haben können. Wir können nicht davon ausgehen, dass ein Hund, der im Wohnzimmer vollkommen ablenkungsfrei bei Fuß geht, es auch in der Innenstadt tut, und wenn er es nicht tut, ist der Hund schuld.
Ablenkung langsam steigern ist gefragt, und das schrieb ich auch. Wenn es in ein paar Metern Entfernung zum Lieblingsfeind klappt, wird die Entfernung um weitere zwei, drei Meter verringert, Schritt für Schritt. Rückfälle werden vollkommen ignoriert, im Idealfall auch vom anderen Hund.

: (Das ein augepowerter Hund auch nichts mehr lernt, scheint egal zu sein).

Ist es nicht andersrum: ein energiegeladener, wibbeliger Hund kann sich doch überhaupt nicht konzentrieren. Eine Runde spielen kann da Wunder bewirken.

Wenn ich von meiner Hündin z.B. gleich zu Anfang eines Spaziergangs eine perfekte UO verlange, platzt sie innerlich fast vor Anspannung und steht regelrecht unter Strom. In diesem Zustand kann sie unmöglich etwas neues lernen und es passieren eben solche Dinge wie reinrennen in den Menschen.
Lasse ich sie aber ein paar Runden mit einem anderen Hund spielen oder werfe ich zwei, drei mal die Frisbee, läuft sie mit einem gesunden Grad der Anspannung und kann sich auch auf winzigste Handzeichen konzentrieren.

: Eine Frage noch in diesem Zusammenhang: Du schreibst sinngemäß: Wenn der Hund sich ablenken läßt, motiviere ich mehr. Wie vermeidest Du, das sich der Spieß umdreht und der Hund den Hundeführer lenkt, indem er ihn ignoriert und dadurch eine Motivationsphase auslöst?

Indem man ein bisschen an seinem Timing arbeitet. Es wird doch wohl möglich sein, einen Hund in dem Moment zu loben, in dem er einmal aufmerksam ist.

: Habe ich alles schon gesehen.... Und wie vermeidest Du die naturgemäße, reizspezifische Abnutzung beim Beutespiel. Die ist ja nunmal unstrittig vorhanden...

Ich verstehe nicht, warum das ein Problem darstellen sollte. Erklär's mir nochmal für Blöde, ok?

Viele Grüße
Nicathris

von Attila(YCH) am 01. April 2003 08:54

Hi Saskia,

finde ich gut, daß Du einmal konkrete Problemfälle behandeln möchtest. Denn wie soll man die unterschiedlichen Ansätze vergleichen, wenn's immer bei allgemeinem Blabla bleibt?

In Deinen genannten Beispielen kann ich leider aber keine Voraussetzungen festmachen, wie mit dem Hund bisher gearbeitet wurde. Das heißt, wenn ein Hund aus der Freifolge ausbricht, so ist er nicht genügend motiviert, aber das hilft dem HF, der konkrete Problemlösungen erhofft, natürlich recht wenig. Nehmen wir also an, der HF kommt mit dem Hündchen in eine Gruppe, und es soll seinem auftretenden "Fehlverhalten" direkt abgeholfen werden; allenfalls unter dieser Prämisse kann ich sagen, wie ich arbeiten würde.

: 1. Beispiel:
:
: Der Hund schüffelt am Boden und will Hasenkot fressen während wir auf dem Platz "Fuß" üben wollen.

Rechtswendung und lockender Laut (z. B. Name des Hundes), um die Aufmerksamkeit wiederherzustellen; gelingt das nicht, kleiner Zwick ins Fell in Verbindung mit dem Laut.

: 2. Beispiel:
:
: Der Hund hat während der Übungsstunde seinen "Lieblingsfeind" erspäht und will einige Sachen mit ihm klären. Er ist abgelenkt, zieht an der Leine dahin und will gerne ein wenig raufen. Gegen das "Fuß"-Kommando setzt er sich durch. Die Hundeführerin mit dem anderen Hund erklärt sich bereit den Platz zu verlassen und uns alleine üben zu lassen. Wie entscheiden wir uns und wie üben wir weiter?

Ich würde den anderen Hund auf dem Platz lassen. Kehrtwendungen, "sitz", "platz", Kehrtwendungen usw., unter der Voraussetzung natürlich, daß ich den Hund physisch beherrschen kann.

: 3. Beispiel
:
: Bei der Arbeit in der Menschengruppe steht ein Hundesportler mit Fleischwurst in der Tasche. Der Hund beginnt sich vom Fuß zu lösen und zu betteln, da auch wir mit Fleischwurst arbeiten. Was machen wir?

Passiert das in Freifolge, stimmt etwas mit der Freifolge nicht. Dann muß "fuß" an der Leine neu erarbeitet werden. Weiter wie unter 3.

: 4. Beispiel
:
: Wir üben Freifolge, der Hund bricht aus und verfolgt Vögel die auf dem Hundeplatz picken. Hat er vorher niemals gemacht. Wie verfahren wir in dieser Situation und in Zukunft?

Eine Hilfsperson hat den Hund an einer Fünfmeterleine (locker) und geht hinter HF und Hund her. Sobald der Hund ausbricht, wirkt die Hilfsperson ein.

: 5. Beispiel
:
: Der Hund rennt beim Abrufen mit voller Geschwindigkeit in uns hinein und freut sich das wir ihn zu uns rufen. An ein ruhiges Vorsitzen ohne kurzes anspringen und anstupsen ist nicht zu denken. Was machen wir in Zukunft im Training?

Dem Hund wird beim Herkeinkommen die Handfläche entgegengestreckt, nicht mit langem Arm, sondern dicht am Körper. Das hindert ihn am Hochspringen. Springt er dennoch, leichtes Herunterdrücken über die Schnauze. Stellt das Springen im Hundumdrehen ab.

: 6. Beispiel
:
: Der Hund bellt in der Dauerablage und bei der Sitz- und Platzübung wenn wir uns von ihm entfernen. Wie kann ich das abstellen?

Wird wohl nicht anders gehen, als über ein Einüben von Lautgeben und Ruhephasen. Wie ich das konditioniere, lasse ich hier mal weg. Das aber heißt auch, der HF muß in der Ablage erst einmal bei dem Hund stehenbleiben, um ihm ggf. das Ruhekommando geben zu können.

Tja, und nun werden natürlich die "sanften" Vertreter wieder sagen: So macht der das also, traktiert die Hunde. Dazu muß ich aber sagen, daß ich das niemals so mache, allein deswegen, weil die Hunde anders aufgebaut und trainiert sind. Zu diesen Konflikten kommt es in aller Regel nicht, zumindest Beispiel 2-4 und 6 habe ich bei eigenen Hunden noch nie erlebt. Daher eben meine Einschränkung, es handele sich um einen Hund, dessen HF augenblickliche Lösungen erwartet.

Gruß, Attila

von heidrun+C(YCH) am 01. April 2003 08:57

Hallo Saskia,

: das war ein Beispielhund, mehr nicht. Den gibt es nicht wirklich,
zumindest ist er mir nicht bekannt.

Hm, das stellt "uns" aber im Weiteren doch vor einige Probleme,
was die Beantwortung Deiner Fragen angeht.

Denn die verschiedenen Aktionen können durch völlig unterschiedliche
Motivationen entstanden sein.

Beispiel Kotfressen:

- Übersprungshandlung
- Hunger
- fehlende Konkurrenzmotivation
- ...
(beliebig fortzusetzen)

Ich halte es nicht für sonderlich sinnig, über einen "virtuellen"
Hund mit "virtuellem Fehlverhalten" zu diskutieren und ernsthafte
Lösungsansätze für diese "Problemsituationen" zu suchen.

Sicher können all diese Situationen beim Training auf dem Platz
auftreten - aber dann sollte man die einzelnen Situationen auch
genauer betrachten und den Hund beobachten können.
Denn - s.o. - die Auslöser für das jeweilige Verhalten können so
unterschiedlich sein, dass das hier alles über ein virtuelles Spiel
nicht hinausgehen kann.

Viele Grüsse
heidrun+C


von Achim(YCH) am 01. April 2003 08:55

Hi Attila,

dieses Verhalten ist normal, aber es ist nicht wünschenswert. Es ist auch normal, dass sich ein dominanter Rüde auf einen anderen Hund stürzt. Nur wollen wir es im Straßenverkehr nicht.

Auf einem Spziergang hast Du keine Motivation, aber einen Hund der Sch*** frißt.

Gruß
Achim

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