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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Zweithund
04. April 2003 12:41

: Danke für die Antworten. Wie gesagt, zu diesem Thema habe ich bereits gepostet und unendlich viele Tipps (total unterschiedlich) bekommen. In erster linie geht es mir jetzt also um diese beiden Fragen:

: Falls ich einen Rüden nehmen sollte, besteht dann nicht die Gefahr, dass die Rasselbande sich gegen andere Geschlechtsgenossen verbündet, beziehungsweise dass sie gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen?
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: Eine Hündin müsste ich - vor allem aufgrund mangelnden Kinderwunsches - jedenfalls kastrieren. Abgesehen davon, dass mir diese Maßnahme ein wenig gegen den Strich geht, hört man ja immer wieder von Risiken, die mit diesem Eingriff verbunden sind. Welche sind das?
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:: Liebe Grüße, Peter
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04. April 2003 13:10

Hi Peter,
zum Thema "Hündin kastrieren" kann ich vielleicht folgendes berichten:

- meine Hündin habe ich kastrieren lassen, weil sie emotional SEHR ungünstig auf ihre hormonellen Schwankungen reagiert hat (Reizschwelle niedrig, andere Hunde Gar nicht mehr tolerierend). Als ich von meinem Vorhaben im Bekannte-/Freundeskereis berichtete, warnte fast jeder vor folgender Inkontinenz. Als ich diese Bedenken dem Tierarzt vortrug, sagte der mir, es gäbe aufgrund von wiss. Untersuchungen keinerlei Anlaß, davon auszugehen, daß kastrierte Hündinnen nach der OP inkontinent werden.

- Allerdings: Die Kastration bei der Hündin ist eine relativ große und lange OP mit tiefer Narkose. Beim Rüden wäre der Eingriff um einiges "leichter". Nach der OP war meine Hündin GAR NICHT gut drauf; sie hat einen ganzen Tag lang erbrochen, und ich mußte 1 Tag lang alle 20 Min. raus zum Pinkeln, nachdem ich gemerkt habe, daß sie es nicht halten kann (die Narkose erhöht den Harnsäurespiegel kurzfristig immens). Diese "Nebenwirkungen" waren zwar nach 1-2 Tagen wieder verschwunden, und sie war bald wieder fit wie zuvor - aber ich habe mir gesagt: So eine OP-nie wieder, wenn nicht unvermeidbar.

Also: ich glaube, es wäre überlegenswert, vielleicht eher den Rüden kastrieren zu lasse, oder die Hündin "nur" sterilisieren zu lassen. Dann wird sie zwar noch läufig, Du müßtest aber nur auf andere Rüden aufpassen - bzw. Dich mit dem 1-2x im Jahr bluten arrangieren.

Hoffe, die Info hilft ein wenig weiter.

Gruß, Tracy


04. April 2003 13:04

Hi Peter,

also dann noch eine Antwort.

Zur ersten Frage. Gegenfrage: regnet es morgen oder wird die Sonne scheinen? :-)
Problem ist eben daß man das nicht wissen kann da es sich ja nicht allein um die Frage Rüde/Hündin oder Rüde/Rüde dreht sondern vor allem um den Charakter der betreffenden Hunde. Ich kenne Rüdenpärchen bei denen klappt alles problemlos, weder wird sich gegen Geschlechtsgenossen verbündet noch gibt es untereinander größere Rangeleien. Ich kenne aber auch den anderen Fall von zwei Rüden die ständig eigene Wege gehen, und bei Diskrepanzen mit anderen Rüden sofort und recht dominant und aggressiv als Doppelpack auftreten. Andererseits gibt es Rüden/Hündin-Kombis bei denen der Rüde keinen anderen an "seine" Hündin ranlässt bzw. die Hündin eifersüchtig ist wenn eine andere Hündin zu "ihrem" Rüden will. Das alles KANN passieren, muß aber nicht. Wie gesagt, der Charakter, die Prägung und die Erziehung sind entscheidene Faktoren und diese können wir im Rahmen dieses Forums nicht klären bzw. nicht kennen.

Kastration:
jede OP ist natürlich erstmal ein Risiko. Ich sehe das in punkto Kastration aber entspannter als viele andere hier. Falls es Gründe gibt eine Hündin zu kastrieren, wie in Deinem Fall sehe ich an diesem Eingriff nichts verkehrtes. Und das Risiko wird meiner Meinung nach allein dadurch minimiert wie häufig dieser Eingriff vorgenommen wird. Natürlich sollte man einen TA haben dem man vertrauen kann und der eben über diese Erfahrung verfügt. Ein Risiko was mir einfällt wäre Inkontinenz, ich persönlich kenne da aber keinen einzigen Fall. Viele behaupten auch ihre Hunde nehmen leichter und schneller zu seitdem sie kastriert sind. Diese Beobachtung mache ich an meiner Hündin nicht, sie frißt wie ein Scheunendrescher und legt kein Gramm zu.
Weiterhin kann es zu Fellverändungen kommen, das ist mir aber nur bei bestimmten Rassen wie Cocker oder Setter bekannt. Auch Verhaltensänderungen sind möglich, sowohl zum positiven als auch zum negativen. Angeblich wirkt eine Kastration einer Gebärmutterentzündung bzw. -krebs entgehen, dazu kann ich nicht viel sagen da ich kein unkastrierte Hündin kenne die derlei Beschwerden hat.
Regelrechte Glaubenskriege toben um die Frage ob vor der ersten oder nach der ersten Läufigkeit kastriert werden sollte. Die einen sagen vorher um einen guten Schutz gegen Gebärmutterkrankheiten zu haben, die anderen sagen nach der zweiten Läufigkeit da sich erst mit der ersten Läufigkeit der Charakter ausbildet und die Hündin aufgrund einer zu frühen Kastration im Jungehundestadium stehenbleibt. Ich kenne beide Fälle, sowohl vor der ersten als auch nach der ersten Läufigkeit kastrierte Hündinnen und kann keine großen Unterschiede feststellen. Aber auch hier spielt schließlich der Charakter eine entscheidende Rolle. Unsere Hündin wurde nach der ersten Läufigkeit kastriert bevor sie zu uns kam, und wenn ich eine weitere Hündin hätte würde ich es genauso machen. Das liegt daran weil sich bei einer Hündin im Bekanntenkreis das Wesen und Verhalten wirklich erst mit der ersten Läufigkeit gefestigt hat.

Gruß

04. April 2003 13:22

: hallo peter yawning smiley)

also....verbünden können sich die beiden schon...egal ob rüde oder hündin dazu kommt....fest steht, dass sich die beiden nicht mehr so eng an dich schließen könnten wie es bei einem der fall ist...
ob sie nun flussen im kopf haben werden, hängt wohl auch davon ab, wie gut der erste erzogen ist...du weisst ja...blödsinn machen steckt an..und wenn da der große schon nicht hört....


was das kastrieren betrifft...will ich dir nur kurz die geschichte meiner hündin erzählen.

sie wurde im alter von 13 monaten das erste mal läufig (leomischling deswegen so spät)und bekam mitten in der hitze eine eitrige gebärmutterentzündung....
nun stellte sich mir die frage...kastrieren lassen in der läufigkeit und riskieren dass sie unter umständen total ausrastet? weil hormonschock....
oder aber läufigkeit abklingen lassen und riskieren das sie trotz allem ne not-OP bräuchte bei der die chancen nur mehr 50:50 stünden.....

ich habe sie miten in der läufigkeit kastieren lassen. es ist nichts passiert, sie ist normal, freundlich etc. etc. (klar hat sie auch blödsinn im kopf...aber das muss wohl vom frauchen abfärben..laut lach).

du siehst...es kann viel passieren es muss aber nichts passieren.

klar kann ein herzstillstand auftreten, die wunde kann sich entzünden, der hormonhaushalt abstürzen etc etc....aber das sind alles kann-szenarien keine muss-szenarien.

ich persönlich würde mich immer für ein rüde-hündin gespann entscheiden, da hier meiner erfahrung nach immer noch die wenigsten probs aufgetaucht sind.
wobei ich dazu sagen muss, dass bei mir JEDER rüde und JEDE hündin vor der ersten läufigkeit kastriert wird, der in zukunkft bei mir leben wird.


ich drück dir die daumen, wie auch immer deine entscheidung ausfallen wird.

liebe grüße wolvie

04. April 2003 13:52

Hallo

Es steht nicht "fest", dass sich die beiden nicht mehr so eng anschliessen können, wie bei der Haltung eines einzelnen Hundes. Dies ist sehr spezifisch, was den Hund (Persönlichkeit, Rasse usw.) als auch seine individuelle Beziehung zum Halter usw. angeht. Selbstverständlich muss man nach wie vor auch mit jedem Hund alleine unterwegs sein, ausbilden, erziehen, usw. und es gilt nicht "Die beschäftigen sich schon, da braucht es mich nicht" aber das dürfte eigentlich klar sein. Unser erwachsener unkastrierter Rüde lässt jederzeit seine (auch in den Stehtagen läufigen Hündinnen) stehen, wenn er mit meinem Mann zur Hundeschule oder auf einen Spaziergang oder sonst irgendwo hin darf.

Vor der ersten Läufigkeit, bzw. auch beim Rüden vor dem Erwachsenwerden würde ich persönlich nie einen Hund kastrieren. Die Verhaltensprobleme, die sich durch die Frühkastration einstellen können (nicht müssen) würde ich nicht in Kauf nehmen wollen und ich finde, dass das Tier sich doch zu einer erwachsenen Persönlichkeit entwickeln sollte, bevor dieser Eingriff stattfindet (Ausnahmen sind medizinische Indikationen).

Viele Grüsse

Maria

04. April 2003 14:37

: Hallo
:
: Es steht nicht "fest", dass sich die beiden nicht mehr so eng anschliessen können, wie bei der Haltung eines einzelnen Hundes.

hallo maria.....

ja so meinte ich das eigentlich....(manchmal drückt man sich doof aus...)

was das erwachsen werden bei hunden betrifft, so bin ich der meinung, dass ein hund in normaler haltung nie "erwachsen" wird...was man auch immer darunter verstehen mag.

wenn man verwilderte hunde und haushunde betrachtet, so sind diese sehr unterschiedlich....

ich denke..man müsste erst den begriff erwachsen genau definieren, bevor man darüber diskutiert. ist ein herdenschutzhund mehr erwachsen als ein haushund, weil er selbst die herde bewacht und entscheidungen trifft? oder ist ein schäfer mehr erwachsen als ein zb. dalmatiner, weil er den "größeren" instinkt hat?

du siehst...der begriff ist gar net so leicht "festzunageln". grins.

das mit dem kastrieren vor der ersten läufigkeit meinte ich auch nur für mich persönlich. es sollte kein tipp oder so für andere sein.
hunde wachsen schließlich an aufgaben und erziehung und nicht an hormonen. so seh ich das zumindest.

liebe grüße wolvie