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Hund kommt" nicht nach d. Spaziergang"

geschrieben von Jürgen(YCH) 
Hund kommt" nicht nach d. Spaziergang"
20. August 1998 11:46

Hallo,
vielleicht kann mir einer von euch helfen!
Wir haben einen Mischling (Schäferhund,Berner Sennerhund 7 Monate alt)
Er ist als Welpe vom Menschen von der Flasche groß gezogen worden
und wir haben "Ihn" mit 8 Wochen übernommen.Er ist lieb,anschmiegsam und
etwas ängstlich, er freut sich sobald er einen Menschen sieht,ich glaube
er ist auch etwas sensibel.Wenn er beim "Gassi gehen" einen Menschen sieht
springt er hoch zieht und bellt, dabei streubt sich sein Fell. Ich glaube,
das er das nur macht ,weil er Angst hat oder?
Wenn ich nach einen Spaziergang "komm" rufe,um "Ihn" an die Leine zu
nehmen, glaubt ja nicht das er kommt. Wenn ich dann losrenne kommt er natürlich
hinterher gelaufen, aber sobald ich stehen bleibe und ich ein paar Schritte
auf "Ihn" zumache, spring er wieder weg.Zu Hause übe ich mit "Ihm", Platz,
Sitz, usw. dort gehorcht er sehr gut. Ich habe es auch schon mit Leckerli versucht,
wie gesagt, zu Hause habe ich keine Probleme.
Nun, was mache ich vielleicht falsch oder warum gehorcht er nicht nach
einen Spaziergang, wenn ich "Ihn" an die Leine nehmen will?

Gruß Jürgen


20. August 1998 12:36

Hallo Jürgen,

Dein Problem mit dem "Kommen" ist so wie Du es schilderst sehr einfach zu verstehen. Dein Hund ist eben darauf gekommen, daß der Spaziergang vorbei ist und er an die Leine muß, wenn Du ihn rufst.
Übst Du "komm" auch einfach so, sozusagen mitten im Spaziergang (mit möglichst viel Lob, Leckerli, sonst. Belohnungen)? Wenn nicht, dann verbindet er mit "komm" ausschließlich etwas Schlechtes - nämlich das erwähnte Ende des Spazierganges.
Wenn das der Fall ist, solltest Du "komm" öfters mal zwischendurch üben. Dabei solltest Du übrigens nie - wie Du das erwähnt hast - zum Hund gehen, wenn er nicht kommt. Grundsätzlich folgt das Alphatier (Du) nicht den Rudelmitgliedern, sondern umgekehrt. Lock' den Hund mit irgendetwas, was er sehr gerne hat. Wenn er nicht kommt, hilft meist das von Dir erwähnte - weggehen (oder sogar -laufen), er kommt dann sehr schnell hinterher, weil er den Anschluß nicht verlieren will. Dann loben, loben, loben. Du solltest aber am Anfang an Spaziergangstellen mit möglichst wenig Ablenkung üben. Es ist auch gut, wenn Du Dir zur Angewohnheit machst, immer "komm" zu rufen, wenn der Hund sowieso schon von sich aus kommt (Konditionierung). Wenn "komm" schon "verbraucht" ist, weil der Hund mittlerweile "gelernt" hat, daß er auf "komm" eben nicht immer kommen muß und dann auch nichts passiert, dann fang vielleicht nochmal von vorne mit "hier" an.
Falls Du schon öfters auch zwischendurch mit ihm "komm" übst und das Problem nur am Ende des Spazierganges auftritt, könntest Du vielleicht den Platz, an dem Du den Hund am Ende an die Leine nimmst, variieren, damit er nicht automatisch weiß, "jetzt ist der Spaß zuende".
Insgesamt ist das wichtigste beim "Kommen", daß der Hund kommen will, m.a.W. daß er sich freut, kommen zu dürfen, weil er dann ausschließlich Gutes zu erwaten hat. Also viel Lob etc. (s.o.) und nie Schimpfen o.ä.
Zum hochspringen: Warum er das macht, ist per Ferndiagnose schwer zu sagen. Wenn Du das später nicht als Unart haben möchtest, solltest Du es aber auf jeden Fall immer unterbinden.
Viel Spaß beim Üben.

Grüße
Karen

22. August 1998 17:07

:Hallo,
:
:Wenn ich nach einen Spaziergang "komm" rufe,um "Ihn" an die Leine zu
:nehmen, glaubt ja nicht das er kommt. Wenn ich dann losrenne kommt er natürlich
:hinterher gelaufen, aber sobald ich stehen bleibe und ich ein paar Schritte
:auf "Ihn" zumache, spring er wieder weg.
:
:Gruß Jürgen
Hallo Jürgen,wenn Dein Hund wirklich verstanden hat, was er soll, dann mußt Du die von Dir geschilderte "Komm - Situation " aufgrund des Alters Deines Hundes zunächst völlig umstellen. Zuhause mit einem Ball, Arbeitshandschuh oder dergl. spielen.Ist er stark daran interessiert, so nimmst Du den Gegenstand mit. Während des Spaziergangs mußt Du sein Interesse an dem Gegenstand wecken ( hochwerfen und auffangen, keinesfalls geben ).Ihn aber dazu nur mit seinem Namen rufen.Wenn er wirklich interssiert ist, wird er so dicht zu Dir kommen, daß er nach dem xsten Mal an Dir hochspringt, um Dir den Gegenstand abzunehmen, kämpfe mit ihm, aber keinesfalls abgeben.Erst nach einiger Zeit Name und Kommando:hier. Wenn er zum Spiel nicht bewegt werden kann, dann an die lange Leine, mindestens 20 m, beim Campingbedarf erhältlich und dann schleppen lassen. Du hast dann jederzeit die Möglichkeit ihn heranzuholen. Viel loben, Lecker erleichtern ihm das Herankommen durch sanftes heranziehen,gehe dabei ggf. in die Hocke. Er braucht unbedingt für die Umstellung ein anderes Bild und das neue Kommando: hier. Viel Geduld solltest Du schon haben, denn Dein Hund zeigt deutliche Meideverhalten, egal ob er es durch anleinen oder andere Dinge verknüpft hat.Mfg Horst

24. August 1998 07:13

Hallo Juergen,

ich kann nur bestaetigen, was die Anderen auch schon geschrieben haben.
Mein Hund hat in seiner "Flegelphase" genau dasselbe mit mir gemacht. Immer brav in der Naehe, aber ja nicht nahe genug, dass man ihn an die Leine nehmen konnte.
Ich habe es irgendwann damit in den Griff gekriegt, dass ich ihn auf dem Spaziergang sehr haeufig einfach nur so gerufen habe und auch den Befehl etwas abgewandelt habe. (Statt nur "komm" habe ich "komm hierher" mit deutlicher Betonung auf "hier" gerufen.)
Ich muss dich allerdings etwas desillusionieren, wenn du nach den bisherigen Antworten denkst, naja, so schwierig wird das wohl nicht sein. Der Hund muss die positive Bedeutung des Befehls ganz neu lernen und ausserdem wird er nicht so dumm sein, den Trick nicht zu bemerken. Meiner jedenfalls liess sich zwar dann relativ schnell unterwegs mal an die Leine nehmen und kam auch, wenn ich ihn lockte, es wurde aber sehr schwierig, ihm die zusaetzlichen Anreize irgendwann wieder langsam zu entziehen. Er wusste auch ganz genau, trotz vieler verschiedener Strecken und "Anleinpunkte", wann ein Spaziergang voraussichtlich vorbei war und wann nicht.
Ich wuensche dir jedenfalls viel Erfolg (wie gesagt, bei mir hat es irgendwann geklappt), aber auch viel Durchhaltevermoegen.
Viele Gruesse von Susanne