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Zweithund, ja oder nein?

geschrieben von Andrea und Sara(YCH) 
Zweithund, ja oder nein?
28. August 1998 08:41

Hallo zusammen

Seit 3 Monaten ist nun Sara, einer Hovawart Hündin, bei uns. Sara ist jetzt 5 Monate alt. Alles ist super, nur ein Problem das haben wir. Wir gehen oft spazieren an verschiedenen Orten. Sara hat sich bis jetzt mit allen Hunden vertragen, denen wir begegnet sind, ob gross oder klein. Sie hat keine Angst, ist immer freundlich und möchte natürlich spielen. Es geschieht nun oft, dass wir anderen Leuten mit Hunden begegnen, manchmal haben sie einen und manchmal zwei Hunde bei sich, aber immer angeleint. Ich zerre dann Sara neben den anderen Hunden vorbei und sehe wie enttäuscht und traurig sie ist, dass sie nicht mit ihnen spielen darf. Nun denke ich öfter über einen Gefährten für Sara nach. Ich hab mir gedacht, dass ich vielleicht im nächsten Jahr wenn die Elterntiere von Sara noch mal Junge haben, dort einen Rüden holen würde. Um mich entscheiden zu können bin ich aber auf Eure Hilfe und Erfahrung angewiesen, denn:
- Würde Sara sich freuen über einen Spielkameraden, der immer und überall bei ihr ist?
- Oder ist sie enttäuscht wenn sie meine Aufmerksamkeit mit einem anderen Hund teilen muss?
- Ich arbeite ca. 8 Stunden pro Tag im Büro und Sara ist immer dabei. Wir können Pause machen wann und wielange wir wollen. Wenn ich allerdings gerade arbeite, bin ich darauf angewiesen, dass sich der Hund oder eben dann die Hunde einigermassen still halten. Mit Sara ist das kein Problem, sie döst dann einfach irgendwo bis ich fertig bin. Klappt das (aller Voraussicht nach) auch mit zwei Hunden?
- Bleibt Sara, trotz eines vierbeinigen Gefährten, so verschmust und anhänglich (mir gegenüber) wie jetzt oder gibt sie sich nur noch mit Ihrem Spielkameraden ab (ich weiss, ist ne egoistische Frage)?
- Wird es andere Veränderungen geben, an die ich nicht gedacht habe?
Ich freue mich auf Eure Antworten. Für jede Anregung, die Ihr mir geben könnt, bin ich sehr dankbar.

Liebe Grüsse von Andrea und Sara (ein Bild von Sara findet Ihr im Fotoalbum)




29. August 1998 00:37

Hallo, Andrea,

erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deiner ausgesprochen niedlichen Sara ! Also ich bin schon seit ewigen Zeiten in der gleichen Zwickmühle und hin- und hergerissen zwischen nur einem oder zwei Hunden. Eine Freundin von mir mit 2 Hündinnen würde es jedenfalls nicht wieder machen. Zwei Hunde schließen sich immer zu einem Rudel zusammen, und der Bezug zu ihrem Menschen ist nicht so ausgeprägt. Ich bin mit meiner Golden-Labrador-Mischlingshündin Ronja in den jungen Jahren zum Welpentreffen gegangen. Das hat ihr großen Spaß gemacht. Ansonsten habe ich jede Gelegenheit genutzt, sie mit netten Hunden spielen zu lassen. Zum Glück hat ein guter Freund von mir ein Jahr später eine Halbschwester von ihr übernommen, die sie regelmäßig besuchen kommt. Die beiden spielen ganz besonders schön miteinander. Aber an den Tagen, wo keiner kommt, ist sie auch immer ein bißchen traurig. Andererseits ist man mit nur einem Hund ein eingespieltes Team, wie Du schon richtig vermutest, kommen zwei temperamentvolle Hunde nie so richtig zur Ruhe. Vielleicht kannst Du ja versuchen, mehr nette Hundekontakte zu knüpfen, wo die Besitzer ihre Hunde mit Deiner kleinen spielen lassen, oder geh auf einen netten Hundeplatz. Weiterhin viel Spaß mit Deinem Hund, bin gespannt, ob sie in ihre Ohren noch 'reinwächst (die waren bei Ronja anfangs auch überdimenional groß). Liebe Grüße - Angie
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31. August 1998 03:46

Hallo Angie,

ich habe zwei Schäferhunde - Rüde und kastrierte Hündin.
Sie sind das fast perfekte Team.

Django ist ruhig und ausgeglichen, er behält in (fast) jeder Situation die Nerven. Der Nachteil ist, daß er immer sein Mädchen beschützen will, wenn ein anderer Rüde kommt.

Tessa ist sehr tempramentvoll und möchte den ganzen Tag nur spielen und schmusen. Sie ist sehr frech verläßt sich in Gefahr-Situationen voll auf ihren Rüden.

- Würde Sara sich freuen über einen Spielkameraden, der immer und überall bei ihr ist?
Sara würde sich bestimmt rießig freuen, wenn immer ein anderer Hund dabei ist.

- Oder ist sie enttäuscht wenn sie meine Aufmerksamkeit mit einem anderen Hund teilen muss?
Eifersucht spielt immer eine Rolle. Das ist aber nicht so dramatisch, wenn man die Hunde richtig behandelt.
Die Eifersucht kann man sich gut zunutze machen. z.B. wenn Tessa nicht auf ein Kommando hört, beschäftige ich mich mit Django - du glaubst nicht wie willig Tessa auf einmal ist.

- Ich arbeite ca. 8 Stunden pro Tag im Büro und Sara ist immer dabei. Wir können Pause machen wann und wielange wir wollen. Wenn ich allerdings gerade arbeite, bin ich darauf angewiesen, dass sich der Hund oder eben dann die Hunde einigermassen still halten. Mit Sara ist das kein Problem, sie döst dann einfach irgendwo bis ich fertig bin. Klappt das (aller Voraussicht nach) auch mit zwei Hunden?
Bei uns geht das sehr gut. Im Haus ist spielen tabu.
Sie liegen im Wohnzimmer und schlafen, oder wollen mit mir schmusen. Man merkt nicht, daß die Hunde im Haus sind.

- Bleibt Sara, trotz eines vierbeinigen Gefährten, so verschmust und anhänglich (mir gegenüber) wie jetzt oder gibt sie sich nur noch mit Ihrem Spielkameraden ab (ich weiss, ist ne egoistische Frage)?
Meine Hunde sind sehr verschmust. Django ist noch liebesbedürftiger geworden, seit Tessa bei uns ist. Da spielt die Eifersucht auch mit. Jeder will meine ungeteilte Aufmerksamkeit - und das auf einmal.

- Wird es andere Veränderungen geben, an die ich nicht gedacht habe?
1. Hast du mal daran gedacht, was du mit den Hunden machst, wenn das Weibchen läufig wird? Wen läßt du kastrieren, wenn überhaupt?
2. Zwei Hunde zu erziehen ist immer schwieriger als einen. Die Hunde lernen sehr viel voneinander. Die schlechten Angewohnheiten zuerst.
3. Einen Hund kann man fast überall mit hinnehmen, bei zwei wird das schon schwieriger.
4. Beim Spaziergang findet ein Hund schnell Kontakt zu Artgenossen. Bei zwei ist das etwas anders (jedenfalls bei mir) Zwei Hündinnen vertragen sich fast immer mit fremden Rüden. Da ich ein Pärchen habe, muß ich aufpassen.
Kommt ein Rüde entgegen, darf er nicht dominant sein. Django ist immer der Chef - wenn das der andere Rüde nicht so sieht, gibt es Ärger.

Ich hoffe, das hilft dir etwas weiter. Was ich beschrieben habe, trifft auf meine Hunde zu, nicht auf andere.
Hier im Forum sind Einige mit zwei Hunden und bestimmt auch mit anderen Erfahrungen.

Viele Grüße
Karin Klug

31. August 1998 07:10

Hallo Andrea,

Zu meiner damals 1 jährigen Husky-Hündin habe ich vor 1 1/2 Jahr einen 10mon alten Border-Mix-Rüden genommen.
Bei den Hunden war es Liebe auf den ersten Blick, so daß die Eingliederung des Zweithundes weitgehend unproblematisch war. Die Hündin war schon kastriert und den Rüden liesen wir später auch kastrieren, so gib´s auch keine ungewollte Nachwuchsprobleme.
Die Hündin hat sich nicht besonders in ihrem Verhalten geändert, sie war immer schon ein selbstbewusster Hund und ist es auch geblieben. Der Rüde hat sich ihr ohne weiteres untergeordnet. Die These, daß der Zweithund sich die schlechten Gewohnheiten vom Ersthund abschaut, kann ich mit meiner Erfahrung nicht bestätigen.
Spaziergangprobleme tauchen (wie Karin es auch schon erwähnte) bei uns auch in der Form aus, daß mir viele Menschen aus dem Weg gehen, weil ich mit zwei Hunden um die Ecke komme. Treffen wir beim Spaziergang auf einen Rüden, will die Hündin mit ihm spielen und mein Rüde flippt aus, treffen wir auf eine Hündin ist es umgekehrt. Selten lässt ein Besitzer seinen einzelnen Hund, gleich mit zwei fremden Hunden spielen. Und wenn doch, kommt´s oft vor, daß meine beiden den einzelnen Hund weitgehend irgnorieren und nur zusammen spielen, bzw. der eine den anderen immer stört, wenn der mal gerade mit dem fremden Hund spielen will. Kommen wir mit mehreren Hunden zusammen, ist´s wieder anders.
Daß die Hunde ihr eigenes Rudel bilden und mich als Mensch aussen vor lassen, kann ich auch nicht bestätigen. Der Rüde sucht mehr die Nähe meines Mannes bzw. meine, als die der Hündin, obwohl er sehr nervös reagiert, wenn die Hündin uns nicht nachkommt oder nicht mitkommen kann. Die Hündin wiederrum könnte ohne weiterer ohne den Rüden leben und macht sich garnicht´s drauss, wenn er nicht mit dabei ist.
Trotzdem schlafen beide eng zusammen auf ihrem Hundesofa und fängt man mit einem zu spielen an, gesellt sich sofort der andere hinzu.
Spielen oder schmussen beide allein zusammen, denke ich immer, daß ich als Mensch ein so artgenössisches Verhalten den beiden Hunden nie bieten könnte, weshalb ich auch nicht wieder nur einen Hund allein haben möchte.

Ich habe gelernt mit den Umständen mit zwei Hunden zu leben und mag es so, wie´s ist. Aber man braucht in der Tat, doppelt so gute Nerven, wie für einen Hund...

liebe grüße sendet mecki



01. September 1998 08:01

Hallo,

also bei uns läufts genauso ab wie bei Karin, ev. noch ein bisschen dramatischer.
Ronja war immer sehr nett zu allen Hunden, hat sehr gerne gespielt und war
überaus friedlich.
Seit der Mattis grösser ist, bekommt sie beim Anblick eines anderen HUndes
regelrecht hysterische Anfälle und er versucht sie dann zu "retten" .
Das ist für uns alle eine blöde Situation. Sind wir einzeln mit den Hunden
unterwegs, passiert überhaupt nix!
Ansonsten schmust Ronja auch nicht mit Mattis, spielen tun die beiden aber
sehr viel. Als der kleine Welpe ins Haus kam, hat sie sich auch nicht
sonderlich gut benommen, obwohl wir jede Rangordnungsregel beachtet haben.
Trotzdem würde ich immer zwei Hunde halten, vor allem wenn ich sehe, wie die
zwei sich nach einem getrennten Spaziergang begrüssen.
Aber einiges würde ich heute auch anders machen, z. B. von Anfang öfter
nur mit einem Hund unterwegs sein...
Übrigens hab ich die beiden auch mit im Büro, nur manchmal, wenn beide lautstark
spielen wollen, wir aber gerade telefonieren, wirds schon kritisch.

Liebe Grüsse

Petra

10. September 1998 21:54

Hallo Andrea,

ich verstehe etwas nicht? Warum zerrst Du Sara von den anderen Hunden weg? Ich denke, daß sich bestimmt mit anderen Besitzern Spielstunden und gemeinsame Hundestreffen einrichten lassen.
Zu deiner Frage, Zweithunde ja oder nein.

Wir haben selber zwei Hunde, das muß ich vorgeht zugeben. Ich kann es allerdings nicht uneingeschränkt befürworten.
Du sagst, daß Du einen Rüden dazu holen würdest, das bedeutet das einer von beiden kastriert werden muß, oder was machst du bei der Läufigkeit von Sara. Des weiteren kann es bedeuten, daß die Hündin in jeder anderen Hündin und der Rüde in jedem anderen Rüden einen möglichen Rivalen sieht. Sparziergänge können dann sehr schwierig werden. Noch etwas, zwei Hunde egal ob Paarchen oder nicht verursachen doppelte Kosten und bestimmt 1/3 mehr arbeit (Dreck !!!), was machst Du bei Urlaub oder Besuchen, paßt das Auto noch und und und.
Wie gut ist Sara erzogen? Der zweite Hund lernt sehr schnell von dem ersten. Und wenn der schon nicht kommt, hast Du ein Problem. Versuch einmal mit zwei Hunden eine Ferienwohnung zu bekommen. Es gibt auch eine klare Hackordnung zwischen den Hunden; hier auch im Deine "Gunst" als Rudelführer. Beide Hunde müssen gleich und doch der Hunderangordnung entsprechend behandelt werden.
Der erste Hund ist sehr führig und reagiert auf leise Stimme; der zweite braucht es leider etwas härter. Du als Rudelboß muß in Bruchteilen von Sekunden umdenken. Der führige Hunde wird durch laute und härter Befehle evtl. verschreckt.

Ich will Dir den zweiten Hund ja nicht ausreden, aber das die Hunde mit einander spielen, muß nicht passieren. Wir haben z. B. zwei Rüden, die eigentlich nur darauf warten, daß ich mitspielen.

Ich kann Dir leider die Entscheidung nicht abnehmen; wir haben sie damals aus dem Bauch heraus getroffen; zwischenzeitlich auch bereut; ändern würde ich es jetzt aber nicht mehr.

Laß von Dir hören

Gruß

Gispy